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Andachten

Andacht zur Jahreslosung

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (1. Mose 16,13)

 

Das sagt eine Frau, die ihr Leben lang nicht gesehen worden ist. Eine Frau, über die nach Belieben verfügt werden konnte, eine rechtlose Magd, unverheiratet, und schwanger von ihrem Herrn, der hieß Abram. Sie hatte keine Wahl, denn Sarai, Abrams Frau hatte verfügt, dass sie, die Magd, an ihrer Stelle einen Sohn auszutragen hätte, da sie selbst unfruchtbar war. Dieser Sohn sollte freilich Sarais Sohn genannt werden, denn die Frau, die ihr Leben lang nicht gesehen worden ist, ist nur als Leihmutter vorgesehen in dieser Geschichte. Und wenn sie statt eines Sohnes nun eine Tochter zur Welt bringen würde? Dann hätten wir vermutlich von der ganzen Geschichte nie etwas gehört. Das Mädchen würde zum Gesinde gezählt werden – und gut ist.

 

Versetzen wir uns in die Lage dieser Frau, die ihr Leben lang nicht gesehen worden ist, dann spüren wir, wie aussichtslos ihre Lage ist, wie ausgeliefert sie in den sozialen Verhältnissen ist, die sie quasi zur Leibeigenen haben werden lassen. „Ein Unrecht!“, werden wir heute urteilen, und das mit Recht. Aber bedenkt: auch in Europa gab es diese Rechtsverhältnisse noch bis vor 100 Jahren
ganz offiziell. Und inoffiziell? Auch heute noch? Machen wir uns nichts vor...

 

Was uns heute als selbstverständliches Recht erscheint, ist Folge von Umbrüchen und Revolutionen, von Reichsgründungen und Reichsuntergängen, von Kriegen und Machtkämpfen. All diese Unruhen haben in unserer europäisch geprägten Welt Menschen- und Bürgerrechte entstehen lassen, die anderswo undenkbar geblieben sind, bis heute. Da sollte es uns nicht wundern, dass zu Abrams Zeiten solches Unrecht ganz selbstverständlich als Recht empfunden wurde, und dass ein Begüterter über das Leben eines nicht Begüterten verfügte. So ging es eben auch Hagar, der Magd der Sarai und des Abram. Sie hatte keine Wahl. Nachdem sie mit ihrem hochbetagten Hausherrn das Bett hat teilen dürfen, und schwanger wird, trägt sie ihr Kind mit Stolz, und dies soll sie büßen. Denn Sarai fühlt sich verletzt und in den Augen ihrer Magd herabgesetzt. Sarai beklagt sich bei Abram, sie droht ihm: „das Unrecht, das mir geschieht komme über dich“, – an dieser Stelle dürfen wir ruhig einmal innehalten und über das empfundene „Unrecht“ nachdenken – wer übt es aus und wer leidet darunter? Sarai beruft sich dabei sogar auf Gott als ihren Richter – und Abram, typisch für viele Führungspersönlichkeiten, auch heute noch, (und typisch für viele Ehemänner zu allen Zeiten), gibt seine Verantwortung aus der Hand: „Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie’s dir gefällt.“ Schwängern konnte er sie, für sie eintreten kann er nicht. Kein Wunder, dass die schwangere Hagar am Ende die Flucht ergreift.

 

Welche Hoffnung bleibt einer allein fliehenden, rechtlosen, und obendrein schwangeren Magd, die nirgendwo Schutz und Unterstützung erwarten darf? Denn sie befindet sich im Unrecht, was immer sie tut, wohin auch immer sie sich wendet. Solltet ihr einmal auf der Flucht sein, dann erinnert euch an diese Frage: welche Hoffnung bleibt mir?

 

Auf Hagars Flucht dürfen wir miterleben, wie eigenartig Hoffnung entstehen kann, bei all der Aussichtslosigkeit, an der sie verzweifelt: ein Engel des Herrn findet sie bei einer Wasserquelle in der Wüste. Und der sagt ihr: „kehre um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.“ Ist das ein Trost? Ich sehe Hagars fassungsloses Gesicht geradezu vor mir und auch mich packt Entsetzen bei diesen Worten. Aber so ist eben guter Rat, der teuer ist. Wenn Gott zu uns spricht, können wir das sehr oft und sehr gut daran erkennen, dass es uns niemals selbst eingefallen wäre. Mein Gott: zurück zu Sarai? Bin ich verrückt? Da kann ich mir gleich die Kugel geben... Aber der Engel spricht weiter, und Hagar kann sich seiner Faszination vermutlich nicht entziehen: „Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael („Gott hat mich erhört“) nennen; denn der Herr hat dein Elend erhört. Er wird ein Mann wie ein Wildesel sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird sich all seinen Brüdern vor die Nase setzen.“ Hagar! Dein Sohn wird genau die Aspekte des Lebens, die dir versagt geblieben sind, leben können. Er wird wehrhaft sein, wird sich nichts gefallen lassen und sich durchsetzen. Er wird eine Wahl haben. Er wird ein freier Mann sein.

 

Was wird nun aus dem Kind werden? Den Hausherrn als Vater, die Magd der Hausherrin als Mutter. Gute Voraussetzungen für eine Rolle als Außenseiter. Seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn. Das klingt nach einem sehr flüchtigen Frieden. Wir hören es schon aus den Worten des Engels heraus: Ismael, frei wie ein Wildesel, er gegen jeden, jeder gegen ihn, er wird seinen Vorteil suchen – und finden. Ja, es wird ein flüchtiger Friede sein, in dem er groß wird. Er wird später mit seiner Mutter verstoßen werden, nämlich als Sarai doch noch ein eigenes Kind, nämlich Isaak, bekommt, da ist sie 89 Jahre alt und Abram 99! Sarai hat angesichts dieses Wunders einen Gedanken, der sie besonders quält: Ismael könnte mit Isaak gemeinsam Erbe sein... Ich will Abram (der hier bereits Abraham heißt) und Sarai (nun Sara), seine Frau, nicht verurteilen. Ich möchte mir an dieser Stelle aber eine Frage erlauben dürfen: sind sie Vorbilder für uns? Sie sind von Gott berufen, das ist keine Frage, nur: ist ihr Verhalten automatisch vorbildlich? Diese Frage müssen wir nicht heute beantworten, sondern unser Leben lang. Nun ist Gott es allerdings selbst, der das Verstoßen von Mutter und Sohn befürwortet. Raue Sitten waren das damals. Er sagt zu Abraham: „Lass es dir nicht missfallen wegen des Knaben und der Magd. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; (darin war er ja geübt), denn nach Isaak soll dein Geschlecht genannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volk machen, weil er dein Sohn ist.“ So finden wir heute also zwei sehr unterschiedliche Brudervölker auf dieser Erde: Araber und Juden. Später wird Ismael zwölf Söhne haben, die Stammesfürsten der Araber, und eine Tochter, die Isaaks Sohn Esau, als seine dritte Frau, heiraten wird. (1. Mose 28,9) Man bleibt also in Verbindung. Der flüchtige Friede zwischen beiden Völkern hält bis heute an. Gelegentlich ist es auch kein Friede mehr, dann gibt es umso mehr Flüchtlinge dort. Schaut euch Jordanien an, wie viele Flüchtlinge ein Land beherbergen kann, ohne zugrunde zu gehen. Schon eher ein Vorbild. Und bis heute gibt es Geflohene, die zu Gott sagen: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“

 

Wie wird sich Hagar gefühlt haben im Laufe der Jahre dieses Geschehens? Zur Leihmutterschaft genötigt, dann gedemütigt, schließlich geflohen. Zurückgekehrt und Jahre später wiederum vertrieben, als der „richtige“ Erbe geboren wird. Wie wird sie sich gefühlt haben, zuerst als Flüchtling, dann als Vertriebene? Ich vermute, so wie sich alle Heimatlosen fühlen: elend. Und doch erlebt sie: Du bist ein Gott, der mich sieht. Wir müssen nicht auf der Flucht oder vertrieben sein, um von Gott gesehen zu werden. Auch wir, in unserer mehr oder weniger geordneten Welt, die wir nicht umherirren müssen, wissen oft nicht, wie es weitergehen soll. Es gibt Zeiten im Leben, wo der Fahrplan keine Gültigkeit mehr hat, wo das Ziel unklar ist, wo wir auf Sicht fahren müssen. Auch wir, bei aller Absicherung, die uns umgibt, fühlen uns zuweilen verloren, einsam mitten unter Menschen, nicht dazugehörig, alleingelassen. Nun, solche Gefühle bilden gar nicht unbedingt immer die Wirklichkeit ab, sie mögen übertreiben sein und teilweise auch Dummheiten erzählen, aber bitte: sie sind ein Teil von Euch, schaut sie Euch an! Sie haben eine Botschaft, die gehört werden will, sie haben eine Geschichte, die erkannt werden will. Und sie haben ein Recht, da zu sein, so wie sie sind.
Gerade so, wie wir Menschen vor Gott. Sie gehören zu uns, wie die Jünger zu Jesus gehörten, auch wenn sie uns nicht angenehm sind, sogar unerträglich scheinen. „Wie lang soll ich euch ertragen?“ (Jesus zu den Jüngern in Matth. 17,17 und Mk. 9,19) „Oh Ihr ungläubiges und verkehrtes Geschlecht...“ - Sie können schließlich: zu Partnern werden. Mit eben dieser Geduld und Zuwendung, Offenheit und Wertschätzung, mit der Jesus seinen Jüngern begegnete und mit der uns unser Schöpfer begegnet, dürfen wir unseren eigenen Gefühlen, Hoffnungen und Zweifeln zuwenden. So wie wir eben seine Geschöpfe sind, auch nicht immer mit Weisheit gesegnet, auch nicht immer angenehm, oft wirklichkeitsfern und übertrieben, aber: seine Geschöpfe, haben wir keinen Grund zu glauben, er sähe uns nicht. Egal, ob Du wie Hagar in ungerechten Umständen lebst, oder Dich selbst in eine Sackgasse manövriert hast: Er führt Dich zu Dir selbst – und in die Gemeinschaft derer, zu denen Du gehörst. Wohin auch immer du dich verirrst, heraus aus dem Blick deines Schöpfers kannst du nicht geraten. Er wird dir eine Heimat geben, und einen Lebenssinn.

 

Berufe dich darauf: Er bist ein Gott, der Dich sieht!

 

 

Euer Heiner Gallenkämper

Andachten zum Advent

Andacht zu Heiligabend 2020

 

In der Weihnachtszeit gibt es zwei Texte, um die man selbst wenn man es wollte, einfach nicht herumkommt:

1.    „Last Christmas I gave you my heart, but the very next day, you gave it away…“

 

2.    „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren…“

 

Ich erwische mich doch immer wieder dabei, wie ich bei diesen Sätzen des Engels meine Aufmerksamkeit entweder an das süße Kostüm des Krippenspiel-Kindes verliere, oder in Gedanken schon bei der Bescherung unter dem Tannenbaum zu Hause sitze. Man hat das jetzt aber auch echt schon oft genug gehört.

„Fürchtet euch nicht; große Freude; Heiland geboren.“

Das ist halt der typische Es-war-einmal-Anfang unserer Weihnachtsgeschichte !?

Nicht so ganz.

Es geht hier nicht um irgendeine belanglose einleitende Information, sondern um "Die Verkündung". Jesus, der Sohn Gottes ist heute auf die Welt gekommen, um diese zu erretten. Wäre das in einem Theaterstück, müssten jetzt schon alle Lichter den Raum erhellen, alle Pyrotechnik aufleuchten, und die Musiker ihre schönsten und lautesten Töne zum Besten geben.

Der Retter ist geboren, und das soll die Welt auch hören. Es geht hier um eine unfassbar „große Freude, die ALLEM Volk widerfahren wird.“ Nicht nur den Wohlhabenden und Gebildeten. Auch den armen und einfachen Leuten. Auch denen, die außerhalb unserer Gesellschaft stehen. Hat Gott diese Botschaft nicht noch untermauert, indem er es als Allererstes den bescheidenen Hirten auf dem Feld verkündigen ließ?

Und dann ist seine Botschaft auch noch so persönlich und liebevoll. Denn er verkündigte: „Euch ist heute der Heiland geboren.“ Wir haben also einen direkten Bezug dazu.

Freu dich, denn Dir ist heute der Heiland geboren.

Egal, ob du an Heilig Abend zu Hause oder unterwegs bist, alleine oder in Gemeinschaft, an der englischen Grenze oder in der Nachtschicht im Krankenhaus, im Kriegsgebiet oder im Flüchtlingslager, in einer Wohnung oder auf der Straße. Für jeden da Draußen ist der Heiland geboren!

So wünsche ich euch nun ein frohes Fest und ganz besinnliche Feiertage. Und auch wenn wir jetzt gerade in einer schwierigen Zeit leben, in der die Zukunft so ungewiss wie noch nie scheint, kann ich euch nur sagen:

Fürchtet euch nicht! Denn Ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; Euch ist heute der Heiland geboren.

 

Euer Pablo Kopf

Andacht für Mittwoch, den 23. Dezember 2020

 

Psam 3,6: "Ich liege und schlafe und erwache; denn der Herr hält mich."

 

Nach dem Vers aus Psalm 3, einem 'Morgenlied in böser Zeit', umfasst Gottes Hand mein Leben.
Ich fürchte mich weder beim Schlafengehen, noch beim Aufsten am nächsten Tag.
Egal, was passiert ist am vergangenen Tag und egal, was der neue Tag bringt, ich bin gehalten von meinem himmlischen Vater.
Ich stehe fest und sicher und blicke hoffnungsvoll in den neuen Tag.

Wie ein Kind, das um die Fürsorge seiner Eltern weiß, gehe ich mit Gott durch mein Leben.
Meine Angst ist klein, denn mein Vertrauen ist groß.

 

Eure Isabelle Müller-Schoenau

Andacht für Dienstag, den 22. Dezember 2020

 

Psalm 102,28: "Gott, du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende."

 

"Herr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen..

"Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!

"Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen...

"Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht...

"Sie werden vergehen, du aber bleibst..

 

Diese Sätze sind einige wenige, die ich beispielhaft aus Psalm 102 ausgesucht habe. Sie geben Einblick in die Gefühlslage des Dichters und Beters. In der Überschrift des Psalmes verstehen wir diese Bitten. Sie richten sich an Gott mit der Bitte um Wiederherstellung Zions. Sehnsuchtsvoll und verzweifelt kniet der Beter vor der Unmöglichkeit dieser Bitte. Zu groß und zu gewaltig sind die VErgehen des Volkes Israel, als dass es die Wiederherstellung des Reiches erlangen könnte. Die Mauern sind niedergerissen, der Tempel zerstört, Jerusalem besetzt, die Menschen in der Gefangenschaft in den Siegerländern. Aussichtslos, unmöglich, dass jemals eine Rückkehr möglich ist. Der Beter kann nur eines tun, niederknien, stellvertretend für die Wortlosen, die Uneinsichtigen, die Verbitterten, die schon ewig Wartenden...

Dieser Beter lässt nicht los und gibt nicht auf. Herzzerreissend beschreibt er seinen seelischen und körperlichen Zustand. Mein "Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich sogar vergesse, mein Brot zu essen..." Sein ganzes Sehnen und Flehen richtet sich auf das eine: "Gott, erbarme dich unser, denn du bleibst ewiglich und dein Name für und für."

Ach, wir Menschen denken doch echt immer wieder, dass wir all unsere Probleme und Sorgen selber lösen können. Sind wir stark und eitel werden wir übermütig und nehmen den Mund zu voll, klopfen uns auf die Schulter und bauen uns Türme in den Himmel. Liegen wir im Staub auf der Erde und wachsen uns die Sorgen über den Kopf, schieben wir Gott die Schuld zu: "Herr, warum dieses Leid..." Warum lässt du es zu? Niemals bekommt er Dank, aber immer soll er für alles hinhalten, was wir verbockt haben. Wieviel Geduld verlangen wir von Gott eigentlich noch? Wieviel Gutes muss er uns denn noch tun, dass wir in aller Demut und Kleinmütigkeit vor ihm bekennen, wie schwach und klein wir sind und dass uns erst seine Güte und Freundlichkeit heilig macht?

Nichts hab ich zu bringen, alles Herr bist du... heißt es in einem Lied.

Ja, angesichts des Zustandes der Welt , die nie besser ist als früher und auch nie besser sein wird als heute ist eines unbestritten wahr: Gott, du bleibst.

 

"An deinem Herzen geborgen, kann meines geheilt werden."   Peter Zimmermann

 

Eure Silvia Engel

Andacht für Montag, den 21. Dezember 2020

 

"Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit."

 

Vor über einem Jahr bin ich aufgebrochen, um 8 Monate lang in Peru Jugendarbeit zu machen. Und dabei konnte ich kaum ein Wort Spanisch. Das hat mir echt eine Menge Sorgen bereitet. Kurz vor meiner Abfahrt hat Hanna mir Mut zugesprochen und gesagt, dass meine Taten wichtiger sein werden als meine Worte und man mit Taten oft mehr Nächstenliebe zeigen kann als mit Worten.
Diese Sätze, welche Gott auch in der heutigen Lösung an uns richtet, haben mich in Peru jeden Tag begleitet und sich oft bewahrheitet. Wenn es um die Nächstenliebe zueinander geht, dann ermutigt uns Gott diese Liebe nicht durch Worte zu bekunden, sondern sie mit Taten zu zeigen. Es geht bei Nächstenliebe nicht darum, Versprechungen zu machen, oder lange Reden zu halten, sondern die Liebe jeden Tag, durch kleine Taten und Handlungen zu zeigen. Indem wir einander helfen, auf einander Acht geben, einander in den Arm nehmen (sobald es wieder erlaubt ist 😊) und uns Zeit füreinander nehmen. Das Versprechen einander zu helfen und füreinander dazu sein ist leicht, aber dieses Versprechen durch Taten einzuhalten, das ist Nächstenliebe. Sich die Zeit nehmen, nicht nur zu sprechen, sondern zu handeln.
Das ist die Aufforderung, welche Gott heute an uns hat und etwas, das ich in der Jugendarbeit, ob in Peru oder hier so oft gesehen habe. Es braucht nicht immer viele Worte, Taten können Nächstenliebe zeigen, wenn uns die Worte fehlen, wenn uns Sprache trennt, oder wenn Worte einfach nicht genug ist. Taten kennen keine Sprachbarriere, Taten sind eindeutig, unwiderruflich und ehrlich.
Dieses Jahr ist es mit den Taten gar nicht so leicht gewesen, es war ein Jahr voller Worte, Statistiken, Vorhersagen, Diskussionen und Nachrichten, aber dennoch können wir auch in dieser Zeit mit Taten unsere Liebe füreinander zeigen. Indem wir für die Nachbarin einkaufen gehen, der Oma Plätzchen schicken, der Freundin eine Weihnachtskarte schicken oder auch indem wir eine Maske beim Einkaufen tragen und  so den älteren Mann im Laden  schützen. Also lasst uns doch heute unsere Liebe nicht nur in Worte verpacken, sondern in Taten.

 

Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche,

eure Anna Roth

Andacht für Sonntag, den 20.Dezember 2020

 

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist Nahe!

Philipper 4,4-5b

 

Heute ist der vierte Advent, wie schnell die Adventszeit doch jedes Jahr vergeht. Für mich steht die Adventszeit für Ruhe und Vorbereitung auf den Tag an dem Jesus Christus unser Herr auf die Welt kommt. Eine Zeit, in der ich mich freuen kann auf das was kommt und ich mich sammeln kann und zu meiner Mitte, meinem Glauben und zu Gott, zurückfinden kann.
Manchmal habe ich das Gefühl, der Glaube geht bei vielen im Laufe des Jahres unter und erst in der Adventszeit schenken sie Gott die meiste Aufmerksamkeit, was die Adventszeit zusätzlich zu einer sehr besonnenen Zeit macht. Es ist der Vierte Advent und es sind nur noch wenige Tage bis zum heiligen Abend, bis zu dem Tag an dem Jesus auf unsere Welt gekommen ist. 

Freut euch ! Der Herr ist Nahe! Philiper 4, 5 Freut euch !

Habt Vorfreude darauf, was Jesus alles bewirkt. Habt Vorfreude auf Jesus Leben, was uns so viel Grundlage für unserem Glauben gibt. Habt Vorfreude auf Jesus, der unsere lebendige Beziehung zu Gott ermöglicht. Habt Vorfreude darauf, dass Gott Mensch wird, damit wir seine Herrlichkeit verstehen können. Habt Vorfreude darauf, dass Jesus kommt, um uns zu retten, um unsere Schuld auf sich zu nehmen. Habt Vorfreude auf das Fest der Liebe. Habt Freude an dem diesjährigem vielleicht sehr ungewohnten Weihnachtsfest und freut euch daran, dass Jesus kommt und wir uns daran erinnern können, dass ein kleines Licht in einem Stall in Betlehem auf die Welt gekommen ist, welches wir immer und immer heller machen, indem wir glauben, in Gemeinschaft leben und unseren Glauben teilen. Lasst uns in dieser scheinbar dunklen und ungewissen Zeit auf das Licht Jesus Christus vertrauen und hoffen. Lasst uns Licht in dieser Welt verbreiten. Und wenn auch nur in der engsten Familie ein Licht sein und uns auf Jesus freuen.

 

Ich wünsche eine besonders schöne und friedliche Weihnachtszeit.

Liebe Grüße eure Hannah Brüwer

Andacht für Samstag , den 19. Dezember 2020


Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten. Psalm 139:16

 

Gott hatte schon, bevor wir zur Welt kamen, einen  Plan für uns geschrieben. Ein Buch, welches unser Leben in viele verschiedene Kapitel aufgeteilt. Ein Buch, welches er gemeinsam mit uns lesen möchte Kapitel für Kapitel, Seite für Seite.

Doch Gott schrieb unser Lebens-Buch nicht als strikte Vorgabe, sondern als Vorschlag, unser Leben nach seinem Willen zu gestalten. Nun liegt die Entscheidung in unserer Händen, folgen wir Gott nach, leben wir nach seinem Plan, können wir ihm voll und ganz vertrauen ?

Oft fällt es uns schwer, Gottes Plan in unserem Leben zu sehen. in unserem stressigen Alltag geht unser Glaube schnell verloren und wir zweifeln an Gottes Plan. Oft halten wir an Vergangenem fest und schaffen es nicht, los zu lassen. Aber eine Geschichte lebt doch von neuen und vielleicht unerwarteten Ereignissen, welche es zu meistern gilt.

Hier können wir auf Gottes Zuspruch vertrauen und auf Gottes schützende Hand, welche er stets über uns hält. Wir können darauf vertrauen, dass Gott den bestmöglichen Plan für uns ausgesucht hat welcher unser Leben lebenswert macht.

Somit gilt es nun, dankbar zu sein für Gottes Geschenk an uns Menschen, zu leben. Wir sollten unser Leben wertschätzen und auf Gottes Plan Vertrauen und sorgsam damit umgehen.

 

Eure Nele Bosch

Andacht für Donnerstag, 17.Dezember 2020

 

Jeremia 31,17: „Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR.“

Offenbarung 3,20: „Siehe ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“

 

Als ich diese beiden Verse zum ersten Mal durchgelesen habe, kam mir als erstes eine Verbindung zur momentanen Situation ins Gedächtnis: In Jeremia 31,17 steht geschrieben, dass es eine Hoffnung für die Zukunft gibt. Diese Aussage auf die heutige Zeit übertragen zeigt, dass es Hoffnung gibt, gerade auch im Bezug auf die Pandemie. Es werden definitiv wieder bessere Zeiten kommen, in denen wir nicht mehr ständig darüber nachdenken müssen, ob wir uns mit anderen Leuten treffen wollen, oder lieber zu Hause bleiben, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Aber bis dahin müssen wir geduldig und vor allem auch hoffnungsvoll bleiben, denn es wird die Zeit kommen, wo wir wieder ohne Einschränkungen nach draußen gehen können.

Und wann wäre eine bessere Zeit als jetzt gerade um sich anderen Dingen zu widmen, die normalerweise im Alltag vor lauter Terminen eher mal untergehen. So können wir uns jetzt auch ausgiebiger unserem Glauben widmen. Und Gott die Tür zu unseren Herzen öffnen, wie in Offenbarung 3,20 geschrieben steht: Er steht bereits vor der Türe und wartet darauf gehört und eingelassen zu werden. Nutzen wir doch die restliche Adventszeit dazu, unsere Herzen für Gott zu öffnen und mit ihm Abendmahl zu halten; mit ihm unser Leben zu teilen und ihn einen festen Teil davon werden zu lassen, der auch nach dem Lockdown im normalen und vielleicht auch etwas stressigen Alltag Bestand hat.

Also öffnet eure Herzen für Gott und lasst ihn eintreten!

 

Ich wünsche euch einen schönen Donnerstag und noch eine schöne restliche Adventszeit.

Eure Tamara Höft

Andacht für Mittwoch, den 16. Dezember 2020

 

"Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern"Psalm 77,15

 

Könnten wir gerade nicht alle ein kleines Weihnachtswunder ganz gut gebrauchen? Nur ein klitzekleines was uns in den grauen Tagen etwas Hoffnung und Liebe schenkt. Doch vielleicht müssen wir nur ab und zu die Augen offenhalten. Der Weihnachtsbrief von lieben Menschen im Briefkasten. Der schön geschmückte Christbaum, ein warmes Essen auf dem Tisch. Die aller engste Familie um einen rum und eine leuchtende Kerze die Wärme und Licht spendet. Alles Dinge die uns in diesen Tagen als kleine Wunder dienen. Als kleine Liebesbotschaften von Gott. Der sich um uns kümmert und für uns da ist. Der Gott der kleine Wunder für uns tut und uns auch in dieser Zeit nie allein lässt. Wunder können ganz groß aber manchmal auch ganz klein sein. Macht euch heute einmal bewusst, welche Alltags Wunder Gott für euch bereithält. Und bewahrt diese in eurem Herzen um seine Liebe bei euch zu spüren.

 

Eure Stephanie Megerle

Andacht für Dienstag, den 15. Dezember 2020

 

1. Könige 8,24
Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.
Ja, es war geschehen, was Gott angekündigt hatte: der Tempel war gebaut und die Bundeslade ins Allerheiligste gebracht worden. Ein grandioses Fest: Vers 5 sei hier als Beispiel genannt "Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm versammelt hatte, ging mit ihm vor der Lade her und opferte Schafe und Rinder, so viel, dass man sie wegen ihrer Menge nicht zählen noch berechnen konnte." Keine Mühen und Kosten gescheut sozusagen.
Die Erwartung der Menschen für ihre Zukunft drückt Salomo in Vers 13 treffend aus: "So habe ich nun ein erhabenes Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte, dass du ewiglich da wohnest." Ewiglich. Wie oft mag dieses Wort in der Bibel vorkommen. Wir Menschen haben keinen Begriff vom Begriff "ewiglich". Wir haben uns immer geirrt. Auch Salomo - bei aller Weisheit, die er hatte - konnte nicht ahnen, was später mit Israel und dem Tempel geschehen würde...
Wir können heute ein wenig nachempfinden, wie unsicher unsere Verhältnisse sind. Sie sind es nicht erst seit diesem Jahr, sie waren es immer. Wir konnten es nur nicht sehen. Auch Salomo konnte nicht sehen, was geschehen würde, als er "ewiglich" sagte - und glaubte.

 

Lukas 1,68-69
"Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David"

Zacharias tat sich mit dem Glauben schwerer als Salomo. Nur ein wenig, aber das hatte Gewicht: Als er als Priester im Tempel das Räucheropfer darbrachte, erschien ihm der Engel Gabriel und verkündete ihm die Geburt seines Sohnes Johannes. Zacharias fragt Gabriel: "Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist hochbetagt." (Vers 18)
Eigentlich keine wesentlich anders lautende Frage als die Marias: "Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?" (Vers 34). Maria darf das fragen, sie ist Jungfrau und keine Priesterin.
Zacharias aber wird für seine Frage gemaßregelt: er muss bis zur Geburt seines Sohnes schweigen... Wir sehen, Weisheit oder ein hohes Amt sind nicht immer von Vorteil, wenn wir Gottes Wort in Zweifel ziehen. Vom Priester Zacharias erwartete Gott schlicht "mehr Glauben", als von der Jungfrau Maria. Sein Zweifel besteht "wider besseren Wissens", ihr Zweifel ist dagegen lediglich ein Zeichen von Unwissen. Das ist verzeihlich... Aber welch ein Segen kommt von seinem Munde, als er wieder sprechen kann!
Sein Lobgesang ist vom Heiligen Geist erfüllt und wirklich immer wieder lesenswert. Jesus wird kommen! - "Es spricht, der dies bezeugt: Ja ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus!" (Offenbarung 22,20)


Euer Heiner Gallenkämper

Andacht zu Montag, den 14.Dezember 2020

 

„Wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.“

 

Diese Worte schreibt der Prophet Jesaja. Jesaja prophezeite eine Zeit, in der Friede und Gerechtigkeit auf der Erde herrschen und das, obwohl sich das Volk das wahrscheinlich gerade kaum vorstellen kann. So müssen Jesaja und das Volk Israel miterleben, wie das Nordreich Israel, ihre Heimat, 722 v. Chr. von den Assyrern zerstört wird, der Auftakt für eine jahrhundertlange Zeit von Gefangenschaft und Exil. Doch obwohl die Zeiten nicht einfach sind, die Sehnsucht nach der Heimat und Rückkehr schmerzlich ausgehalten werden muss, glaubt das Volk. Das gibt mir eine große Zuversicht, denn obwohl das Volk Israel keine Anzeichen einer schnellen Rückkehr und Hoffnungszeichen sehen konnte, hielt Jesaja für dieses wartende Volk an Gottes Versprechen fest.

Wir sollten aus der jetzigen Zeit einfach das Beste machen, dieses Jahr vielleicht den Fokus weniger auf Trubel und hektische Einkäufe legen, sondern auf Besinnlichkeit und Zeit mit der Familie. Und darauf hoffen, dass unsere „Virusgefangenschaft“ keine 400 Jahre lang dauern wird. Gott wird uns herausführen in ein neues Land und wir lernen daraus hoffentlich eine erneuerte Gerechtigkeit für die Natur und alle ausgebeuteten Menschen und Länder, denen das Wort Gerechtigkeit ein Fremdwort ist und wohl unerfüllter Traum bleibt.

 

Euer Paul Horn

Andacht zu Sonntag, den 13.Dezember 2020

 

"Dir, Herr, ist niemand gleich; du bist groß, dein Name ist groß, wie du es mit der Tat beweist."

 

Immer wollen wir groß sein. "Selber machen", sagen die Kleinsten schon, noch bevor sie wissen, was das bedeutet. Und eigentlich ist es doch gut, wenn wir alles selber machen wollen und keine Hilfe brauchen. Das macht unabhängig, souverän, fühlt sich frei und selbstbewusst an, einfach halt "groß". Und schnell verbinden wir das Wort "groß" mit Menschen, die wir bewundern, die einmal große Reiche regiert haben, großes geleistet und vollbracht haben, große künstlerische, musikalische oder literarische Werke geschaffen, die die Zeit überdauert haben und bis heute   gehört, gelesen, gesungen, bewundert werden. Viele von ihnen sind aber auch in die Bedeutungslosigkeit gefallen oder in Vergessenheit geraten. Wunderbar, wenn es solche Menschen gibt, die wir bewundern und zu ihnen hochschauen. Und es ist wahrlich ihnen gegenüber nur angebracht, ein bleibendes Maß an Bewunderung zu erhalten und zu pflegen. Aber alle diese Menschen sind irgendwann gestorben und werden diese Erde wie alle anderen verlassen.

Jeremia spricht auch von einem der groß ist: Gott. Jeremia ist überzeugt und hat erfahren, gerade in den schlimmsten Anfeindungen und Gefahren, dass der HERR, Jahwe, der ist, der  sich im Alten Testament vorgestellt hat, als der, "der er sein wird". Und das ist kein Gott, der von sich ein Bild entwirft, der greifbar und kontrollierbar wäre, der berechenbar und greifbar wäre, sondern ein Gott, der sich immer wieder neu als der zeigt, der Treue und Barmherzigkeit ein Leben lang versprochen hat. "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage... ". Er wankt  nicht, er spielt nicht mit uns, er hintergeht nicht, er belügt nicht, er bestraft nicht, er hat keinen Spaß an Unglück.... Nein, sein Name ist groß und er selbst  ist groß. Groß an Geduld und Langmut, an Liebe und Zuneigung, an Erbarmen und Verzeihen, an Güte und Vertrauen und das ist er nicht durch Versprechen und wohlklingende Worte, sondern durch die Tat.

Was für eine Chance bietet doch die Adventszeit, in der in der Stille und Besinnlichkeit, in der Einsamkeit und im Alleinsein ihn hören und vernehmen können als der, der täglich und lebenslang mein Freund und liebender Gott ist und bleibt, egal, wer ich bin, wie es mir gerade geht, was ich gerade an Mist baue, ob ich alt geworden bin, ob mein Glaube reicht oder schwach und zart, verletzt und müde ist.

Und sein Tat ist seine Liebe. Augen auf und du wirst es sehen und erkennen. Blicke auf  zu dem, der da kommt in Herrlichkeit und Ewigkeit.

 

Eure Silvia Engel

Andacht zu Samstag, den 12. Dezember 2020

 

Jakobus 5, 15:"Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird er ihm vergeben"

 

Wer von euch fragt sich nicht hin und wieder mal, warum lässt Gott, der Allmächtige, wie es so schön heißt, Leid auf diese Welt zu? Wenn er doch allmächtig ist, warum gibt es dann dieses Leid? Diese Frage stellte ich mir vor rund 2 Jahren schon einmal, jedoch eher weniger freiwillig. So lautete die Frage meiner mündlichen Abiturprüfung „die Theodizee-Frage“. Das Ergebnis der Prüfung tut hier zum Glück nichts zur Sache.

Als ich dann heute diesen Vers gelesen habe, musste ich irgendwie wieder daran zurückdenken. Gottes Handeln bleibt uns oft verborgen, wir verstehen oft den Sinn dahinter nicht, wir fragen uns warum passiert dies, warum passiert jenes? Wie kommt es zu Terroranschlägen? Warum sterben so viele Menschen am Coronavirus? Um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.

Jakobus schreibt hier aber wir sollten bzw. eher wir dürfen beten, egal in welchen  Lebenslagen wir uns gerade befinden. Leidet jemand, egal ob er Verletzungen körperlicher oder psychischer Form hat, so soll er beten. Ist man gesund und fröhlich, dann soll man Loblieder singen, sich freuen, vielleicht sogar tanzen, und den Namen des Herrn preisen.

Aber nun kann es einem halt nicht immer nur gut gehen, sondern es gibt auch Zeiten im Leben, da geht’s einem nicht so gut, vielleicht so gar nicht gut oder auch einfach richtig besch**** . Genau in der Zeit sollen wir aber beten. Und wir vertrauen darauf, dass uns geholfen wird, dass wir wieder aufgerichtet werden. Und das kann Jesus, er kann Menschen wieder aufrichten, sie wieder gehen lassen. Das heißt, er kann Menschen sofort helfen, sie stärken, sie wieder gesund machen. Aber er kann Menschen auch innerlich stärken, er kann ihnen helfen sich besser zu fühlen und sie auf dem Weg begleiten, diese Zeit durchzustehen. Er baut uns vieleicht nicht die Brücke um über die Schlucht zu kommen, aber er ist bei uns, wenn wir die Schlucht durchqueren, er ist bei uns wenn wir auf der einen Seite vom Berg absteigen, genauso ist er auch bei uns wenn wir auf der anderen Seite wieder rauf gehen. Er steht uns bei diesem Weg bei. Gott wird dem Kranken in irgendeiner Form helfen, wie entscheidet er, aber dass er uns hilft steht außer Frage. Wir müssen ihm nur vertrauen und beten. Ich finde das hört sich doch gar nicht so schlecht an. Wir dürfen wirklich dankbar sein beten zu dürfen!

 

Schönen Samstag euer Dennis Rist

Andacht zu Freitag, den 11. Dezember 2020

 

"Er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergänglich." Daniel 6,27

 

Wir leben in einer Welt, die sich andauernd verändert, wir als Person, unsere Freunde, die Gesellschaft, die ganze Welt eben. 
Gerade in letzter Zeit hat sich vieles durch Corona verändert. Wir haben das Gefühl, wir haben es nicht im Griff, wir wollen an unserem Gewohnten und Vertrautem festhalten. Wir geraten in einen Strudel aus Verzweiflung, weil man sich so nach seinem „Alltag“ vor Corona sehnt. Es scheint, als würde uns das Liebste wie Sand durch die Finger entwischen. Wir merken, dass wir Veränderungen nicht festhalten können. Aber auch eine schlechte Veränderung bringt immer etwas Gutes mit sich. Dadurch, dass alles stillgelegt ist, hat sich zum Beispiel unsere Umwelt stark erholt. Es kehren Tiere in Gebiete zurück, wo sie sich schon lange nicht mehr hingetraut haben. Es schneit seit langem mal wieder im Dezember. 
Ja, alles um uns herum verändert sich und das ist auch gut so, denn wir haben jemanden, der immer gleich bleibt und das ist Gott. Er ist immer  für uns da und treu. Denn wenn eins nicht vergeht, dann ist das die Liebe, die Liebe von Gott zu uns. Auch jetzt in der Weihnachtszeit zeigt er uns wieder wie sehr er uns liebt, in dem er seinen Sohn auf die Erde schickt. 

 

Eure Alina Tepper

Andacht zu Donnerstag, den 10. Dezember 2020

 

Die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat’s geredet.    Jes. 40,5

Von Anfang an hat Gott uns seine Herrlichkeit, Jesus Christus, verheißen. Er hat uns versprochen, dass wir durch ihn von allem Elend erlöst werden und seine Herrlichkeit spüren dürfen. Jesaja sagt uns voraus, dass alles Fleisch, also alle Menschen die Herrlichkeit des Herrn sehen werden und zwar gemeinsam. Denn Gott schickt seinen Sohn nicht nur zur Erlösung von einer gewissen Zahl, oder von besonders Frommen. Gott schickt uns seinen Sohn zur Erlösung aller Menschen, die alle gemeinsam und zur selben Zeit die Herrlichkeit Gottes erkennen werden. So hat es uns Gott im Alten Testament durch die Propheten verheißen und so kam es.
Was aus des Herrn Mund kommt dürfen wir für bare Münze nehmen, er verspricht uns nichts in Leere hinein. Und so ist die Prophezeiung Jesajas auch heute noch hoch aktuell. Der Herr hat auch uns versprochen, dass seine Herrlichkeit offenbart wird. Wann Jesus wieder kommt wissen wir nicht, aber wir wissen, dass dieser Tag kommen wird.
Dieses Jahr wird Weihnachten wohl ganz anders aussehen, als wir es gewohnt sind. Aber Gottes Herrlichkeit muss nicht jedes Jahr schillernd und glänzend gefeiert werden. Jesus kam ja auch nicht mit Pauken und Trompeten auf die Welt, sondern ganz klein und zart in einer Krippe. Denn Gottes Herrlichkeit zeigt sich auch im Kleinen und in den Ärmsten der Gesellschaft. Es geht ums Miteinander. Miteinander können wir dieses Jahr nicht feiern, aber wenn wir bei unserem Weihnachtsfest vielleicht ein wenig mehr als sonst auf das Miteinander im Geist, anstatt dem Kommerz und den großen Festlichkeiten besinnt, gelingt es uns bestimmt auch dieses Jahr, aus dem Feiern mit Abstand ein Feiern miteinander zu machen.
Und so dürfen wir frohen Mutes auf das Weihnachtsfest zugehen, den Tag an dem Gott vor 2020 Jahren uns seinen Sohn Jesus Christus schon einmal gesandt hat und uns seine Herrlichkeit offenbart hat.


Euer Christoph Hertweck

Andacht zu Mittwoch, den 9. Dezember 2020

 

"Der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe."

 

Mal ehrlich, wer von uns hat sich jemals an das 5.Buch Mose gewagt, das sogenannte Buch der Gesetzeswiederholungen? Alle Gesetze, die Gott jemals dem Volk Israel gegeben hat und derer sind nicht wenige, werden nochmal in aller Ausführlichkeit wiederholt und dem Volk nicht nur ins Gedächtnis gerufen, sondern es eindrücklich ermahnt, diese Gesetze auch zu befolgen, weil sie Leben und Bestehen des Volkes sichern.
Gott meint es gut mit den Menschen, mit den Völkern dieser Welt. Er möchte ihr Leben,  Gerechtigkeit und Friede für ein glückliches Miteinander und er möchte in diesen  Völkern geehrt werden als der, der unendlich liebt, der den unbarmherzigen Egoismus, den kalten Eigennutz,  die unerträgliche Verschwendung und Ausbeutung des Kosmos, die zerstörerische Aggression gegen Andersdenkende und Andersseiende, die widerliche Macht und Geldgeilheit wandeln in die Schönheit der Achtsamkeit und des Teilens.

Wie wunderbar hat Gott am Volk Israel ein Exempel statuiert an Güte, Warmherzigkeit, Klarheit und Liebe. 40 Jahre wurden sie mit Mühen und Geduld durch die Wüste geführt und von Gott trotz Murren und Beschwerden, dass es ihnen in der Wüste so schlecht geht und sie lieber in Ägypten geblieben wären, nie verlassen. Gott blieb diesem Volk liebevoll zugewandt, gab ihnen die Wolke als Wegweiser am Tag und die Wolkensäule in der Nacht, eine sogenannte 24 Stunden Rundumbetreuung. Und das, obwohl er mehr als genug Anlass gehabt hätte, das Volk Israel aus seinen Händen zu schütteln und sich ein anderes Volk zu suchen, in dem er wohnen hätte können. Nein, er hat versprochen, ihr Gott, ihr Jahwe zu sein, der sie liebt wie ein Bräutigam seine Braut und ihr liebevoll zugewandt bleibt.

Und da ist es doch nur allzu verständlich, dass Gott sich wagt, ein paar Dinge zu fordern, die diesen Fortbestand sichern sollen und diese Liebe genährt bleibt.

 

1. Haltet meine Gebote, denn sie sind gut und halten euch vom Bösen und damit vor der Gefahr des Zerfalls ab. „Du sollst nicht töten.. du sollst nicht ehebrechen.. du sollst nicht begehren.. „
    Eine demütige Anerkennung dieser uralten und doch brandaktuellen Gebote bedeutet keinen Verlust von Freiheit und Individualität, sondern Vermeidung von Lügen, Hintergehen, Schmerz und  

    Unrecht. Der Mensch hat die  Wahl und  er ist klug genug, die Konsequenzen zu bedenken und zu tragen.

 

2. Seid dankbar für die großartigen Wohltaten, mit denen der Herr euch in der Wüste versorgt und immer wieder überrascht hat. Niemals ließ er euch alleine und hängen. Stets gab es Manna und
    Wasser, gab es Wunder und Unbegreifliches, wie Wasser aus dem Felsen, Manna vom Himmel..
    „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser…“

 

3. Freut euch auf die Aussicht nach diesen 40 Jahren Wüstenwanderung, in der ihr meine Prüfungen bestanden, mich kennengelernt und erfahren habt, wer ich bin. Euch und euren Kindern gilt die
    Verheißung, dass ihr ein Volk so groß wie Sterne am Himmel werdet und dass ich euch in ein gutes Land führen werde, ein Land, darin Bäche und Quellen sind, die euch nähren werden. Vertraut mir,
    dass es euch an nichts mangeln und dass ihr aus der Fülle schöpfen und leben werdet. Es ist alles da.

 

  „Er ist auf Erden kommen arm, dass er unser sich erbarm und in dem Himmel mache reich und seinen lieben Engeln gleich. Kyrieleis.

 

Eure Silvia Engel

 

Andacht zu Dienstag, den 8.Dezember 2020

 

 

Joel 2,1:" Der Tag des HERRN wird kommen und ist nahe.

 

"Dass dieses schöne Wort,das wir gewohnt sind, als Verheißung zu lesen, ausgerechnet aus dem Propheten Joel zitiert wird, der es eher als Drohung gemeint hat,verwundert mich zutiefst. Wenn ich Joel lese, wird mir Angst und Bange, da ist der "Tag des Herrn" nichts, was freudig zu erwarten wäre...
Dennoch, auch Joel findet am Ende zurück zur Barmherzigkeit Gottes, der den Heiligen Geist ausgießen wird und an dem "großen und schrecklichen Tag des Herrn" diejenigen errettet, die seinen Namen anrufen. (Kapitel 3)

Wie schön, wie wunderbar, dass wir uns erlauben dürfen, auf die Wiederkunft des Herrn Jesus zu hoffen, der für uns einstehen wird. Wie wichtig aber auch, dass wir uns daran erinnern, dass der "Tag des HERRN" im Allgemeinen als bedrohlich,vielleicht sogar als "Weltuntergang" empfunden werden wird. DAS DARF UNS DANN NICHT ERSCHRECKEN!

 

2. Petrus 3,13:" Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt".


Da muss ich mich erst neu orientieren: meine Zukunftserwartung bestand bisher aus der Erwartung des Himmels. Ich sehe die Entrückten und die Auferstandenen bei Gott in Ewigkeit. Dass da eine neue Erde sein wird, war mir bisher gar nicht bewusst.Auch von einem "neuen" Himmel war mir nichts bekannt. Ist unser Bisheriger dann nicht mehr brauchbar?
Jesaja 65,17 hatte ich ganz anders verstanden: ich dachte, schon bei der Auferstehung Jesu sei der Himmel und die Erde neu geworden: der Himmel als unsere zukünftige Wohnung und die Erde als ein Ort, wo Gerechtigkeit m ö g l i c h wäre...Ich werde dazulernen müssen. Dies ist nicht der richtige Augenblick, um all diese Fragen zu klären. Überhaupt können wir in unserem Leben nicht alle Rätsel lösen. Entscheidend ist unser fester Glaube an eine Zukunft mit und in Gott. Da hat Petrus recht, dass wir darauf warten. "An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen." (Johannes 16,23)Jesus wird kommen! - "Es spricht, der dies bezeugt: Ja ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus!" (Offenbarung 22,20)

 

Euer Heiner Gallenkämper

Andacht für Montag, den 7. Dezember 2020

 

 

"Die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ - Daniel 12,22

 

Ja aber was haben die Verständigen denn genau verstanden?

Vielleicht, dass Gott die Liebe ist?
Vielleicht, dass sie deshalb unendlich geliebt sind ?
Vielleicht, dass ihnen ihre Schuld vergeben ist ?
Vielleicht auch, dass Gott größer ist als alles was man sich vorstellen kann?

 

Was hast du verstanden von unserem guten, großen Gott? Und was davon ist schon in dein Herz gerutscht?

Ich möchte dich ermutigen dir dessen klar zu werden und ich verspreche dir du wirst ‚leuchten’.
Deine Augen werden ‚leuchten‘ und du wirst die Welt aus anderer Perspektive sehen. Dein Herz wird ‚leuchten‘ und du kannst auf eine neue Art lieben. Deine Taten und Worte werden ‚leuchten‘ und deine Mitmenschen werden merken: da ist was anders !

 

Mit diesem Glow gibt Gott dir die Aufgabe, anderen zu helfen auch immer mehr von Ihm zu verstehen. Du bist quasi Leuchtreklame! Ein leuchtender Pfeil der Anderen hilft immer mehr zu begreifen, wie großartig gut es Gott mit uns meint. Also auf gehts! Let your light shine!

 

Es grüßt herzlich
Eure Hanna Weber

Andacht für Sonntag, den 6. Dezember 2020

 

 

„Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die der höchste Gott an mir getan hat.“

 

Dies bekannte König Nebukadnezar, der die Mächtigen seiner Zeit in die Knie zwang, zahllose Bauwerke und Denkmäler errichten ließ, die seine Macht zur Schau stellten. Er musste lernen, dass nicht er als Herrscher die letzte Macht hat, sondern Gott durch seine Zeichen und Wunder, den sein Berater Daniel verehrte.

 

Gott tut auch heute noch Zeichen und Wunder. Ich glaube es fällt uns manchmal schwer, diese Zeichen und Wunder zu sehen. Wir nehmen es als selbstverständlich hin, in unser Auto einzusteigen und unversehrt wieder auszusteigen, Menschen kennen zu lernen, die unser Leben bereichern. Wir nehmen es ebenso selbstverständlich hin, dass wir nach einer Erkrankung wieder gesund werden und danken dann der Medizin. Wir fühlen uns wie König Nebukadnezar, eigenmächtig,  stark und unbesiegbar.

 

Aber können Sie  sich noch an das letzte Mal erinnern, als sie „nochmal Glück gehabt“ hatten?

 

War es, als Sie noch trocken nach Hause gekommen sind, bevor es angefangen hat zu regnen? Oder als sie vor einer wichtigen Entscheidung standen und sich am Ende für das Richtige entschieden haben? Oder bei einer Erkrankung einen harmlosen Krankheitsverlauf hatten?

Ich bin mir sicher,  dass bei der ein- oder anderen Situation Gott seine Finger im Spiel hatte.

Unser CVJM Jahr neigt sich dem Ende zu und mir fällt auf, wie dankbar wir Gott sein können, dass wir im August auf Sommerfreizeit fahren konnten. Das war in diesem Jahr nicht selbstverständlich und doch so wichtig für uns, mal wieder Gemeinschaft erleben zu dürfen. Ein wahres Wunder Gottes.

Wir sollten mit offenen Augen durch unser Leben gehen. Gott dankbar sein für jeden Tag, an dem er Gutes an uns tut und Freude daran haben, seine Zeichen und Wunder zu verkünden.

 

Eurer Patrick Häring

Andacht zum 5.Dezember 2020

 

Psalm 68, 6-7: „Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung, ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt, der die Gefangenen herausführt, dass es ihnen wohl gehe; aber die Abtrünnigen lässt er bleiben in dürrem Lande.“

 

In biblischer Zeit stellten die Witwen und Waisen eine Bevölkerungsgruppe dar, die ohne materielle Versorgung unmittelbar von Armut bedroht war. Sie wird häufig stellvertretend für Arme und Schutzlose genannt, die niemand haben, der für ihre Rechte eintritt oder ihnen Schutz gewährt. Auf die heutige Zeit übertragen sind das die Menschen am Rande der Gesellschaft, solche, die durch das soziale Netz fallen und ohne ausreichende finanzielle Versorgung und Absicherung sind. Sie werden von der Mehrheit der Bevölkerung nicht wahrgenommen, haben keine Lobby, sind schwach und vulnerabel.
Aber dennoch müssen sie nicht verzweifeln: Gott nimmt sich ihrer an, lässt sie nicht im Stich, weiß längst um ihre schlimme Lage und will Ihnen Halt und Hoffnung geben.
Selbst Menschen, die in finanzieller oder emotionaler Sicherheit leben, können plötzlich und unerwartet in Situationen geraten, denen sie sich hilflos, ratlos und ausgeliefert fühlen. Diese Erfahrung machen gerade sehr viele Menschen in der gegenwärtigen Lage, in der das Corona -Virus unser aller Leben vielfältig beeinträchtigt und bedroht und uns aus unserer vermeintlichen Sicherheit reißt.

Die obigen Psalmverse vermitteln dem Glaubenden die Gewissheit, dass Gott es gut mit uns meint, uns seine Hilfe anbietet und uns letztlich ans Ziel bringen wird. Darauf dürfen wir getrost vertrauen.

In dem Gedicht „Nachtgebet“ drückt die Verfasserin Giannina Wedde diese beruhigende Gewissheit überzeugend und wunderschön formuliert aus:

 

Leg deine Ängste nieder.

Für eine Nacht nur gib den Sternen, was dich sorgt.

Es kehrt die Ruhe wieder,

denn alle Dinge, die wir halten, sind geborgt.

Du darfst die Augen schließen,

du darfst vergessen, was dich eben noch gebeugt.

Das Blau der Nacht lass fließen,

das eine namenlose Liebe treu bezeugt.

Du bist von ihr umgeben,

lass nun den Dingen ihren Lauf und schlafe ein.

Du bist beschenkt mit Leben.

Ein jeder Morgen lockt dich zärtlich, Licht zu sein.

 

 Eure Ursula und Dieter Reimund

Andacht zum 4. Dezember 2020

 

 

„Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.“

Zu Weihnachten werden wir oft gefragt, was wünscht du dir zu Heiligabend? Und man überlegt und fragt sich, was könnte ich mir dieses Jahr wünschen oder haben wollen.

Ich persönlich finde es mit 23 schon schwer zu sagen, was ich mir wünsche. Viel habe ich schon geschenkt bekommen und den anderen Teil kann ich mir mittlerweile selber kaufen.

So ziehe ich mir immer ein paar Wünsche aus der Nase, um irgendetwas sagen zu können. Schlecht wird das Geschenk nicht sein, ob ich es wirklich brauche, ist dabei eine andere Frage.

 

Jesus sagt, der Herr weiß was du benötigst, bevor du ihn bittest. So ein simpler Satz, der dennoch sehr viele Fragen aufwerfen kann.

Entlastet der Satz mich als Benötigter - heißt ich muss Gott gar nicht erst sagen, was ich mir wünsche - oder nimmt er mich noch mehr hinein in die Pflicht, zu verstehen, was ich benötige.

Man sieht, in einer einfachen Aussage steckt manchmal mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

Ich würde sagen, Gott weiß was wir benötigen und das ist unumstritten.

Jesu Satz sollte uns noch mal bewusst machen, dass Gott so viel größer und stärker ist als wir. Aber dennoch ist er unser lieber Vater und er freut sich, von dir zu hören.

Auch wenn Gott weiß was du brauchst, sprich es vor ihm aus. Für dich und für Gott.

 

Diese Sicht auf mein Geschenke - Dilemma bezogen, bedeutet für mich, mich selbst immer wieder zu fragen „Ist das nötig was ich meine zu brauchen, oder reicht mir das, was Gott mir gibt?“

Wir steuern auf Weihnachten zu und zählen die Tage mit einem Adventskalender bis zu dem Ereignis, bei dem Gott uns das wertvollste Geschenk gibt, was wir empfangen können.

Gott weiß was wir brauchen, bevor wir darum bitten. Nutzen wir dieses Wissen, um immer wieder bewusst vor Gott zu treten und mit ihm zu reden und Zeit zu verbringen.

Vor allem in der Weihnachtszeit, wo wir auf Jesus Kommen warten. 

 

Eure Maya Hanser

Andacht  zum 3. Dezember 2020

 

„Ein jeder gebe, was er geben kann nach dem Segen, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.“

Jedes Jahr um diese Zeit ziehen die Jungscharkinder von Tür zu Tür, um ihre Orangen für Kinder in einem armen Land zu verkaufen. Immer wenn die Jungen und Mädchen zurück kommen, erzählen sie aufgeregt von ihren Erlebnissen an den Türen. Überwiegend sind das wunderbare Geschichten der Freude und Dankbarkeit, des Lobes und der Anerkennung, des Dankes und der Ermutigung.
Doch wie erstarrt und unfassbar geschockt waren wir vor vielen Jahren von der Erzählung einer Gruppe: „Die Menschen an der Tür haben uns gesagt, dass sie nichts wollen und auch nichts geben, weil ihnen ja auch niemand etwas gibt.“
Ganz anders meine schon lang verstorbene Großmutter, die nicht nur jeden Morgen meine Haare glänzend gebürstet, die Schulschuhe gecremt, das Pausenbrot gerichtet, die Taschentücher gebügelt, sondern für uns Kinder gebetet hat und ein Vorbild in der Liebe, der Geduld und des Gebens war. Wann immer Menschen zu uns  auf den Bauernhof kamen, ging sie ihnen mit einem Lächeln und freundlichen Worten entgegen, hieß sie willkommen und ließ sie nicht ohne 1 l Milch, ein Laib Brot oder einen Blumenstrauß wieder gehen. Großzügig und von Herzen beschenkte sie die Gäste mit dem, was auf dem Hof gewachsen ist. Und meine Großmutter wusste um den Segen Gottes, sie wusste um das Geschenk des Regens und der Sonne, ohne das nichts wachsen würde. Dankbar erntete sie die ersten Erdbeeren, das Sommergemüse und freute sich an den letzten Früchten des Herbstes. Alle Früchte des Feldes und des Ackers sah sie als Geschenk Gottes an, warf nichts weg, verwerte es und war achtsam allem Gewachsenen gegenüber. Sie hatte keinen Beruf, wenig Geld und doch gab sie immer von dem Wenigen, das sie hatte und hatte trotzdem immer genug und war unendlich glücklich und zufrieden und so starb sie auch.
„Ein jeder gebe, was er geben kann nach dem Segen, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.“
Es gibt nichts auf dieser Welt, das ich mein eigen nennen darf. Alles, aber auch alles, hat Gott ins Leben gerufen, hat er für mich bereitet, mir zur Verfügung gestellt, dass ich es vermehre und der Welt wieder zur Verfügung stelle. Selbst meine Fähigkeiten und Kräfte, meine Sinne und Gedanken, mein Geist und Verstand, alles, aber auch alles, ist ein Geschenk seiner Liebe und Gnade. Und Liebe ist es, die mein Herz öffnet und wieder von dem abgibt, was ich bekommen habe, um Menschen zu beglücken, ihnen eine Freude zu machen, oder ihnen durch meine Großzügigkeit von Gottes Liebe weitergebe und seine Liebe durch mich leuchten lasse. Mein Gabe, mein Geben ist zugleich ein Abbild der großen Liebe Gottes zu mir, der es nie an Großzügigkeit mir gegenüber mangeln lässt. Wie könnte ich, könnten wir da noch geizig sein und glauben, dass ich all meinen Besitz nur mir und meinem Fleiss zu verdanken habe und deshalb auch alles behalten darf? Wie armselig wäre das.

Gott schenke uns ein Herz, das den Überfluss in Gott erkennt und gebe uns ein Herz, das gerne teilt  und großzügig gibt.

 

Eure Silvia Engel

Andacht zum 2.Dezember 2020

 

Zu Psalm 11, Vers 1: Ich traue auf den HERRN. Wie sagt ihr denn zu mir: »Flieh wie ein Vogel auf die Berge!
"ICH DOCH NICHT! Wieso sollte ich fliehen? Kann ich mich nicht auf Gott verlassen?" Mal Hand auf's Herz, ist es so einfach? Kommt uns Gottes Hilfe in den Sinn, wann immer wir bedrängt werden? Und wenn ja: haben wir dann Siegeszuversicht?
Der Psalm 11 ist da kurz und bündig! In sieben Versen ist alles klargestellt: "Der Herr ist gerecht und liebt Gerechtigkeit. Die Frommen werden schauen sein Angesicht."
David konfrontiert uns so unbarmherzig mit seinem Bewusstsein, auf der richtigen Seite zu stehen, und mit seiner unumstößlichen Siegesgewissheit. Seine Lebensgeschichte gibt ihm Recht, sie ist außergewöhnlich und ich fürchte, nicht für jeden erreichbar. Aber sie ist eine Orientierungshilfe, wenn es schwierig wird.
Dass wir überhaupt Gottes Hilfe so selbstverständlich erwarten dürfen, haben wir aber nicht David, sondern Jesus zu verdanken. Durch ihn sind wir nicht mehr Fremdlinge, sondern "Gottes Hausgenossen" (Epheser 2,19).
Zu Joh. 14, Vers 27: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Unsere Jahreslosung (Psalm 34, Vers 15) spricht vom Frieden, den wir suchen und dem wir nachjagen sollen. Ist denn der Frieden wie ein scheues Wildtier, das sich erst versteckt und dann flieht, wenn wir es endlich gefunden haben?
Warum betont Jesus in Joh. 14,27 SEINEN Frieden, den er uns geben will? Ist dies ein anderer Frieden, als der, den David meinte? Der Friede Christi ist nicht der Frieden der Welt, denn der ist tatsächlich flüchtig und unzuverlässig. Der Friede Christi ist dagegen ein Teil unseres Glaubens an IHN und kann uns nicht verlorengehen - solange uns unser Glaube nicht verlorengeht...
Das erinnert mich an Kap. 16,33: "In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Wie kann ich denn da getrost sein, wenn ich doch Angst haben muss? Die Antwort liegt in dem Satz davor: "Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt." Genau das ist SEIN Friede, den wir nur IN IHM erleben können und der eben nicht flieht, wenn wir Angst haben müssen. Wir dürfen "dahinter" schauen: Er hat die Welt überwunden.
Hier schließt sich der Kreis: David hatte als einer von wenigen im Alten Bund dieses persönliche "In-Ihm-Sein"-Erleben, daher seine Siegeszuversicht. Und wir, im Neuen Bund, können uns ebenfalls "In-Ihm" erleben, können also auch (sofern wir es uns von den vielen "Vernünftigen" um uns herum nicht ausreden lassen) diese geradezu unverschämte David'sche Siegesgewissheit bekommen.
Für den 02.12. sind das doch sehr passende Verse! Noch drei Wochen bis Heiligabend. Noch ist die Welt grau und dunkel - gerade in diesem Advent - aber wir haben Siegesgewissheit: Jesus wird kommen! - Es spricht, der dies bezeugt: Ja ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus! (Offenbarung 22, Vers 20)

 

Euer Heiner Gallenkämper

Andacht zum 1.Dezember 2020

 

Liebe Freunde der CVJM Andachten,

von heute bis zum 24.  Dezember werden wir tägliche Andachten zu den Losungen der Herrnhuter Brüdergemeinde online stellen und wir laden euch herzlich ein zum Lesen, Nachdenken und Besinnen. Ein anstrengendes Jahr liegt hinter uns mit unendlich vielen Herausforderungen und Ungewissheiten: können wir in Urlaub, können wir die Oma besuchen, habe ich meine Maske dabei, komme ich den Menschen auch nicht zu nah, kann ich meinen Job behalten, reicht mein Einkommen für den Lebensunterhalt?
Leidet meine Seele emotionalen Mangel, weil wir nicht Nähe, sondern Abstand suchen sollen, wo doch jeder Pädagoge und Psychologe um die Heilungskraft von Beziehungen und vertrauensvollen Freundschaften weiß. Was macht das alles mit uns? Ängste und Sorgen um unsere Seele waren und sind berechtigt und machen wieder einmal bewusst, wie unglaublich wertvoll und unbezahlbar das Miteinander ist und wie arm und beängstigend, traurig und bekümmert Einsamkeit und Alleinsein ist. Der Mensch darf und kann dauerhaft nicht alleine sein, ohne seelischen Schaden davon zu tragen.
Ja, unsere Seele will gepflegt und behütet sein und das Leben auf dieser Welt ist oftmals wie ein Spießrutenlauf, bei dem die Seele Stiche und Verletzungen bekommt und nicht weiß, ob sie sich jemals davon wieder erholen wird. Zu tief sind oft die zugefügten Wunden und enttäuscht und müde verdunkelt die Seele und verliert ihren Zauber und ihr Strahlen.
Paulus wusste auch davon, als er in Römer 8,33 es überzeugt und entschlossen infrage stellt, dass irgendetwas im Leben uns von Gottes Liebe trennen kann, dass irgendetwas im Leben unsere Seele töten kann. Nichts, aber auch gar nichts kann uns aus der Beziehung, aus der Liebe, aus der Gegenwart Gottes werfen. Nichts, aber auch gar nichts vermag uns von Gott zu trennen, weil wir in Jesus Christus verwurzelt und festgehalten sind.

So wünsche ich euch allen eine frohe und besinnliche Adventszeit. Vielleicht verhilft uns das Fehlen von Weihnachtsmärkten, Rummel, Glanz und Gloria, Feiern und Getümmel zum Eigentlichen:
zur dauerhaften Freude an der Schlichtheit und Einfachheit des nahendes Festes: „Fürchtet euch nicht.“

Silvia Engel

Mit dem heutigen Pfingstfest beenden wir die tägliche Andachtsreihe.

An dieser Stelle möchte ich von ganzem Herzen den jungen Mitarbeitern, den Frauen und Männern, Ehemaligen und unseren Mitgliedern danken, die eine oder mehrere Andachten übernommen und geschrieben haben. Es war großartig, was sie uns mit ihren Gedanken täglich geschenkt haben. Jeden Tag habe ich mich gefreut, welche Juwele an Humor, Zuspruch, Ermutigung, aber auch Nachdenklich Stimmendes ich entdeckt habe. Vielen, vielen Dank euch allen.

Wir werden die Andachten fortführen, allerdings nicht jeden Tag, sondern immer am Sonntag.

Wenn jemand von euch/Ihnen, eine Andacht schreiben möchte, würden wir uns sehr freuen. Bitte melden unter 07532/7496

Silvia Engel

 

Andacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis

 

„Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Gal. 6,2

 

Ich hatte das Vorrecht, heute morgen in aller Ruhe auf dem Balkon sitzen zu dürfen, auf den wunderschönen See mit seinem Türkisblau zu schauen, die unzähligen Seegelboote zu sehen, die Sonne und Wind für ihre Hobby nutzen und sich über das Wasser treiben lassen. Meinen duftenden Kaffee und das Marmeladenbrötchen auf dem Tisch lasse ich meinen Blick und die Gedanken in die Weite schweifen und werde ruhig und dankbar. Gott, in was für einer bezaubernd einmalig schönen Gegend darf ich leben und diese Schönheit bestaunen. Nicht ich habe sie gemacht, sie  wurde mir von einem liebenden und phantasievollen Gott geschenkt. Er hat sie mir für eine kurze Lebenszeit geliehen, um in und mit ihr zu leben und sie zu genießen: das Wasser für Wachstum, die Luft zum Atmen, der Boden zum Bepflanzen, die Menschen zum Lieben.

Ich schlage die Losung des Tages auf und freue mich über den Wochenspruch der kommenden Woche: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Paulus spricht in Kapitel 6 des Galaterbriefes von Menschen, die sich versündigt haben und wie wir als christliche Gemeinde damit umgehen sollen. Sündigen ist menschlich und keiner, aber auch wirklich keiner wird ernsthaft behaupten wollen, er hätte noch nie gesündigt. Niemand will ernsthaft sündigen und sich verirren, ein schlechtes Gewissen haben, mit Schuld beladen leben, mit Masken rumlaufen und so tun, als ob alles in Ordnung wäre. Das macht krank. Aber genaus das machen wir. So wage ich aus christlicher neutestamentlicher Sicht zu sagen, dass uns nicht die Sünde schadet, sondern die Lüge über sie. Das Abstreiten, Verleugnen, nicht wahr haben wollen tötet und ist die eigentliche Sünde. So bleibt nur eines und dazu ermutigt uns Paulus: Bekenne deine Schuld und sie wird dir vergeben, weil Christus gnädig und barmherzig ist. Und genauso sollen wir auch sein. Menschen mit einem „sanftmütigen Geist“ begegnen und daran denken, dass ich vielleicht genauso angenommen werden wollte. Das meint Paulus mit dem Tragen der Last. Wir können niemandem Schuld abnehmen, damit muss jeder alleine klar kommen, aber wir können ihn mit seiner Last brüderlich  und wohlgesonnen tragen, damit seine Last leichter zu tragen ist. So erfüllen wir das Gesetz Christi. Und was ist sein Gesetz? Die Liebe.

 

Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Tag. Genießt diesen herrlichen Sonnentag

Eure Silvia

Andacht zum 3. Sonntag nach Trinitatis

 

Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zumBach hinstreckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Jeremia 17, 7-8

 

Hallo du,

heute, am 28. Juni des Jahres 2020, drehen viele Menschen schon Mal ihren Kalender um; von der „Januar bis Juni“ Seite, auf die „Juli bis Dezember“ Seite.Vielleicht auch du? Denk doch auch einmal nach, nachdem nun die Hälfte desJahres schon wieder vorbeigegangen ist, was hast du denn schon alles erlebt?Es gab bestimmt viele, viele schöne Erlebnisse, wie zum Beispiel die ersten Sonnenstrahlen im Frühling, oder das erste Eis an der Seepromenade genießen, ja vielleicht sogar etwas Größeres wie ein lang ersehnter Wunsch, den du dir erfüllt hast. Dennoch gab es vielleicht auch ein paar nicht ganz so schöne Ereignisse, wie eine schlechte Note in einem wichtigen Schulfach oder ein Streit mit einem Freund. Trotz der möglichen Rückschläge, die du vielleicht schon hattest in diesem Jahr,darfst du eins nicht vergessen: Gott liebt dich und du kannst IMMER auf ihn zählen.Es ist wichtig, dass du weißt, dass irgendwo da draußen Gott jederzeit auf dich schaut und deinen Baum immer mit frischem, kühlen und gesunden Wasser versorgt.Manchmal fühlt sich dein Baum sehr durstig und du befindest dich in einer sehr trockenen Zeit, aber selbst dann versorgt er dich mit dem besten Wasser der Welt, damit deine wunderbaren Blätter und Knospen weiter aufgehen und blühen können und du trotzdem zu einem großen und starken Baum heranwachsen kannst, der viel Schatten spendet. Stell dir vor, du sitzt nun, angelehnt an solch einen großen Baum im Schatten, unter den grünen, leise raschelnden Blättern, an einem schönen kleinen Bach und erinnerst dich, was bisher in diesem Jahr passiert ist. Überlege dir nun 4 kleine oder große Ereignisse, wofür du dankbar bist....Du fühlst, wie die Wurzeln des Baumes das klare Wasser aus dem kleinen Bach aufnehmen und bist glücklich. Wenn du auf Gott vertraust, kann der Bach ein noch so kleines Bächlein oder die Luft noch so heiß sein, deinem Baum, oder eher dir, wird es gut gehen und du brauchst keine Angst zu haben.

 

Ist es nicht schön einen solchen Rückhalt zu haben? Es ist so ein Geschenk, zu wissen, dass am Ende immer alles gut wird und man immer jemanden hat, der danach schaut, dass der Baum wächst und gedeiht.

 

Einen wunderschönen Start in die kommende Woche und die zweite Hälfte des Jahres 2020

Eure Jule Jose

Andacht zum Sonntag nach Trinitatis

 

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11,28

 

Hallo ihr Lieben!

Heute ist der 21. Juni. Die Hälfte des Jahres 2020 ist vorüber. Manche von uns haben stressige Prüfungen hinter sich, andere hingegen Wochen voller Arbeit. Jeder von uns hat Tage an denen man so unglaublich viel zu tun hat, dass man der vollgestopften TODO Liste gar nicht mehr gerecht wird. Man hetzt von Termin zu Termin und findet allerlei Dinge zu erledigen. Die Zeit für sich selbst kommt bei vielen von uns zu kurz. Einfach mal bis um 12 Uhr mittags ausschlafen, sich im Garten sonnen, sein Lieblingsessen kochen und auch wirklich genießen ohne es zu verschlingen!! Oder abends gemütlich einen Film schauen ohne, dass man vor Müdigkeit nach den ersten 10 Minuten einschläft.

Es gibt aber jemanden der für uns da ist, wenn wir uns mal wieder zu viel zugemutet haben, enttäuscht sind, uns mühselig und beladen fühlen. Zu Gott können wir immer kommen! Er ist auch an den stressigsten Tagen für uns da und wirft ein Auge auf unsere Taten. Oft denken wir im Alltag gar nicht daran, dass ja die ganze Zeit 24/7 jemand da ist der uns zur Ruhe bringt. Im heutigen Vers lädt er uns ein zu ihm zu kommen mit all unseren Sorgen und Päckchen um uns befreien zu lassen. Dass wir wieder tief durchatmen können um weiter zu machen. Er erquickt uns und nimmt uns die Last von den Schultern, wenn wir es am meisten brauchen. Gott steckt in jedem von uns! Trefft euch nach eurem stressigen Tag mit eurem besten Freund und quatscht mal wieder ne Runde. Redet mal wieder mit eurer Mama und zwar nicht nur weil ihr was von ihr wollt. Sondern einfach so! Oft fühlt man sich danach wie neu geboren und hat wieder Kraft für die Herausforderungen des Alltags.

So starten wir frisch gestärkt in die zweite Hälfte des Jahres 2020!!

 

Ich wünsche euch einen wunderschönen erholsamen Sonntag.

 

Carolin Joos

 

Andacht für Sonntag, den 14. Juni

 

Liebe Freunde der Andachten,

Entschuldigung, dass meine Andacht erst am Spätnachmittag online gehen konnte.

Zwei wunderbare Bibelverse sind uns für den heutigen Sonntag vorgegeben. Und beide haben sie etwas zu tun mit dem , was uns gegeben ist und mit dem, wie wir damit umgehen sollen.

Gott hat uns diese wunderbare Erde gegeben, die das Werk seiner Hände und Fantasie ist. Und wahrlich, es ist ihm meisterhaft gelungen. Ein perfektes Kunstwerk, dem es an nichts mangeln lässt. Ob die Schnaken und Moskitos nötig waren, sei mal dahingestellt, aber eigentlich kommen wir aus  dem Staunen nicht heraus ob all der farbenfrohen und fantastischen Wesen. Leider verschwinden täglich unzählige Arten unwiderbringlich und das tut weh. Mit dem weniger werdenden Lebensraum verschwinden Tiere und Pflanzen und wenn wir davon ausgehen, dass das ganze Ökosystem auf das Miteinander der Vielfalt abgestimmt war, dann müssen wir uns nicht wundern, dass die Erde aus den Fugen geraten ist und Corona und anderes Zeug sich ausbreiten kann. Und da regt er sich wieder, dieser Zweifel, ob es nicht ein Fehler Gottes war, uns diese Welt zu hinterlassen und uns zuzutrauen, dass wir für sie sorgen könnten. Aber er hatte es uns zugetraut, mehr noch, er hat uns die Erde fertig und funktionstüchtig hinterlassen und gab uns den Auftrag, für sie zu sorgen. Ja, er hat den Menschen sogar zum Herrn dieser Welt gemacht und ihm alles unter seine Füße gelegt, aber nicht um auf ihr rumzutreten und alles zu zertrampeln, sondern um die gedachte Schönheit zu erhalten, zu pflegen, auf ihr ausreichend Nahrung für alle zu produzieren  und sie den nächsten Generationen wohlversorgt weiter zu geben. Oh je, wie peinlich, dass wir kläglich versagt haben. In nur kurzer Zeit haben wir alles zertrampelt und ausgebeutet, vermüllt und verdreckt, zugebaut und zugepflastert und das oftmals noch nicht mal schön, geschweige denn nachhaltig und umweltschonend.

Und immer scheitert es an der mangelden Liebe, die sich gegenüber Egoismus, Macht und Neid nicht durchsetzen kann. Und dabei ist es genau sie, die uns zur Besinnung bringt, die unsere Augen und unser Herz neu schauen lehrt, die unseren Verstand bestimmt und uns den Blick für die Herrlichkeit dieser Erde wach hält. Und wenn ich ehrlich bin und mal alle menschlichen Vorgänge in unserem Alltag in Betrieb und Gesellschaft prüfe, dann hat sie sich ganz schön kleingemacht.  Aber nicht nur das, ich stelle bei mir fest, dass es mir an ihr auch oft genug mangelt und ich nur meine Interessen im Fokus habe und im selben Boot sitze mit denen, denen ich soviel Eigennutz vorwerfe. Schnell schäme ich mich und werde klein und demütig.- Oh ja, ich möchte so gerne in der Liebe wandeln können, wie Christus es getan hat. Es wird wohl immer ein kläglicher Versuch bleiben. So darf und muss ich täglich bitten: "Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben" und : "Herr, ich liebe, hilf meiner Lieblosigkeit.Lass mich nicht müde werden, dich um die notwendige Liebe zu bitten, mich aufzutun und sie dankbar zu empfangen und weiterzugeben."

Hab wohl noch viel Arbeit.

 

Ich wünsche Ihnen allen einen frohen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

 

Silvia Engel

Andacht für Sonntag, den 7. Juni 2020

 

Ihr Lieben!
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. So steht es geschrieben als Gruß zum Abschied (und zur Ankündigung eines dritten Besuches!) aus dem 2. Korintherbrief.

Paulus hatte die geliebte schwierige Gemeinde in Korinth ausführlich ermahnt, "einerlei Sinn zu haben und Frieden zu halten", außerdem sich selbst zu prüfen, ob sie "im Glauben steht", ob "Jesus Christus in euch ist". Er würde sie "nicht schonen", die ihn zuvor als schwach empfunden haben sollten:
"Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangennimmt, wenn euch jemand erniedrigt, wenn euch jemand ins Gesicht schlägt. Zu meiner Schande muss ich sagen, dazu waren wir zu schwach!" Alle Zitate aus Kapitel 13 und 11. Lest nach. Paulus ist erfrischend in seiner Rhetorik! Er wusste seine Kritiker zu nehmen. (Politiker dieser Art sind seit Herbert Wehner ausgestorben, wie es scheint...)
Er würde sie nicht schonen, das wird klar. Relativ schonungslos ist auch der Ausblick, den Jesus in Matthäus 24 gibt: "Der Anfang der Wehen" und "Die große Bedrängnis" überschrieben sind die Verse 3 bis 28, keine leichte Lektüre und doch immer wieder wert, ins Gedächtnis gerufen zu werden. Erdbeben, Kriege und Hungersnöte betreffen nicht die Christen allein, wohl aber der Hass auf sie "von allen Völkern" um "meines Namens willen".
Er erklärt das nicht aus Gefallen am Schrecken, den er damit verbreitet, sondern gerade um dem Schrecken zu begegnen! Es heißt doch nicht umsonst "seht zu und erschreckt nicht..." Wir wissen es und haben es sogar schriftlich: die Zukunft wird kein Spaziergang.

"Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen." Matthäus 24,14, unsere heutige Losung.
Nun ist "das Ende" so ein Gedanke, den wir nicht gerne denken. Das Ende, das klingt immer unerbittlich, unmissverständlich und undiplomatisch. Das Ende des Kinofilms bedeutet immer auch: raus auf die Straße! Und wer dann nicht weiß wohin, für den ist es ein Heulen und Zähneklappern. Wir müssen dem Gedanken ans Ende Tribut zollen, ob wir es mögen oder nicht. Wir werden nicht drum herum kommen.

Andererseits ist "das Ende" aber auch ein tröstlicher Gedanke. Allzuviel bemerkenswert Gutes bietet die Menschheitsgeschichte nicht. Die Menschheit ist sehr weit entfernt von Gottes Idealvorstellung. "Macht euch die Erde untertan" war anders gemeint. Das Ende dieser Entwicklung, so grauenvoll sich das auch liest, kann auch einen sehr tröstlichen Aspekt sichtbar werden lassen. MIT GOTT geht es weiter, ohne ihn nicht. Ohne ihn ging es auch vorher nicht, die Menschheit hat sich das aber lange (so lange er es eben zuließ) vormachen können.
Sodom wurde so lange verschont, bis die wenigen Gerechten herausgerettet worden waren. Und Ninive wurde gar nicht zerstört, trotz Ankündigung, weil es Buße tat. Auch eine mögliche Form der Hoffnung...

 

"Der Herr kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist." Psalm 98,9, ebenfalls die heutige Losung. Lassen wir ihn das so machen, wie er will, in der Gewissheit, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Eine bessere Zusage können wir gar nicht haben!

 

In freudiger Erwartung eines baldigen Wiedersehens
Euer Heiner

Andacht zu Pfingstsonntag

 

„Wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, wir sind alle mit einem Geist getränkt.“ 1.Kor. 12,13

 

Ich liebe das Weihnachtsfest mit all seinen jährlich sich wiederholenden unzähligen Traditionen, in denen ich mich wohlig baden und sie genießen kann. Eingebettet in ein Meer von Lichtern, Düften, Gerüchen, Vorbereitungen und Erwartungen auf den Heiligen Abend ist man seiner Kindheit mit all den wunderbaren Erinnerungen wieder sehr nah. In der Krippe liegt sichtbar das Kind. Gott kommt zur Erde und wird Mensch.
Ich liebe Ostern, obwohl ich es nicht begreifen, aber umso mehr staunen und darüber jubeln kann, dass der Tod besiegt und nicht das letzte Wort in meinem Leben haben darf. Halleluja.

Und nun kommen wir zu Pfingsten. Als junger Mensch habe ich mit diesem Feiertag kaum was anfangen können. Meistens waren wir dort auf dem Feld und haben das Heu eingebracht. Der Heilige Geist sagte mir nichts und ich wusste lange nicht, welche Rolle der Heilige Geist in der Trinität spielt.
Heute liebe ich dieses Fest, weil ich begeistert bin von seiner Bedeutung und seiner Kraft. Seit dem Turmbau zu Babel waren die Menschen zerstreut und verstanden sich nicht mehr. Wie verlorene Schafe irrten sie umher und hatten keinen Hirten. Und dann geschah jener Moment, auf den die Jünger seit Himmelfahrt gewartet haben. Sie haben der Anweisung Jesu Gehorsam geschenkt und haben in Jerusalem auf den Tag gewartet, an dem der Heilige Geist über sie kommen sollte. Und es geschah: wie ein Brausen und ein starker Wind kam der Heilige Geist über alle Menschen, die dort in Jerusalem der Predigt des Petrus zuhörten und plötzlich ihn alle in ihrer eigenen Sprache verstanden.
Was verstanden sie? Sie „verstanden“, dass sie mit Schuld waren am Tod Jesu, sie „verstanden“, dass dieser Jesus vergeben hat, sie „verstanden“, dass er auferstanden ist und lebt und sie fragten anschließend: „Was sollen wir tun?“. „Lasst euch taufen mit dem Geist Gottes auf den Namen des Vaters und des Sohnes und werdet Gottes Kinder.“ Und die Menschen taten das. Die Gemeinde der Kinder Gottes, die Kirche, die Gemeinschaft der Christen war geboren und nahm täglich zu.  Ist das nicht wunderbar?

Ohne unser Zutun hat Jesus Christus durch den Heiligen Geist eine Gemeinschaft geschaffen, die neu verbunden ist und in der es keine Trennung nach Rasse, Religion, Herkunft, Hautfarbe und Kultur mehr geben darf. Wir gehören zu einer Menschheitsfamilie, die ein Leib ist, verbunden durch die Liebe des Herzens. Sichtbares Zeichen bei uns Christen ist die Taufe.
Wie ein getränkter Schwamm sind wir voll des Geistes und fließen über mit Begeisterung, Freude, Mut und Zuversicht. In dieser Geisteshaltung lasst uns wieder unsere Häuser verlassen, die Menschen suchen, die Herzen bewegen, verschlossene Fenster der Seele öffnen, das Alte und Verstaubte hinauswerfen und frischen Wind und neues Leben hineinholen. Kommt, lasst uns aufbrechen für eine gemeinsame Welt, für Frieden und  Versöhnung unter den Völkern, mit der Natur, mit unserem Land und unserem Dorf. Lassen wir dem Geist Raum in uns, sich zu entfalten und uns zu bewegen.

 

„Auch wenn wir meinen, allein zu sein, ist der Heilige Geist da. Seine Gegenwart ist unsichtbar, und doch verlässt er uns nicht. Er ist der Atem Gottes, der immer und überall weht. Wir können ihn nicht sehen wie den Wind, aber wir spüren sein Vorüberwehen. Er befreit von Entmutigung. Er gibt dem Menschen den Geschmack am Leben zurück.“ Frére Roger, Taizé

 

Ein frohes und lebendiges Pfingstfest. Geht doch mal heute raus und stellt euch in den Wind.

Eure

Silvia Engel

Andacht am Sonntag EXAUDI „Herr, höre meine Stimme“

 

Liebe Geschwister,

In einer Woche feiern wir Pfingsten und ich muss  ehrlicherweise zugeben, dass sich zur Zeit all das bewahrheitet, was wir all die Jahre Gott sei Dank in unserer Kinder-und Jugendarbeit gelehrt und gelebt haben, zutrifft: „Ich kann nicht alleine Christ sein.“ Wir brauchen einander tatsächlich.

Es fehlt momentan alles, was unsere Gemeinschaft so unglaublich schön und wertvoll macht und die vielen Online-Angebote sind nur ein verzweifelter ohnmächtiger Versuch, Schadensbegrenzung zu üben und sich ein wenig kläglich und notdürftig am Leben zu erhalten, ein sogenannter Notaggregatzustand mit leider wenig Aussicht auf ein baldiges Ende.

Der Strom, der alles aufrecht erhält ist der Geist Gottes und er sucht sich Raum in Menschen, er ist nicht einfach verfügbar und allezeit und überall da. Nein, er will erbeten und gesucht sein, braucht ein offenes und bereites Herz, braucht Menschen, die ihn mit anderen Menschen leben wollen. Der Geist Gottes sucht seine Bestimmung in suchenden Menschen, die begeistert werden wollen für die Liebe, die Leidenschaft und den Auftrag, hinzugehen und das Reich Gottes auf dieser Welt sichtbar zu machen durch die Lieben. Und das geschieht in der Gemeinschaft.

Und nun hat uns der Wahnsinn dieses Virus alles zerstört, uns buchstäblich ins Herz getroffen und uns an der wertvollsten und zugleich empfindlichsten Stelle unseren irdischen Lebens getroffen:

der Freiheit zur unbekümmerten Begegnung und der Lust, zu lieben.

Wir bringen aktuell ein ganz schön teures Opfer für unsere grenzenlose Gier und Selbstherrlichkeit. Es ist selbst gemacht und wohl uns, wenn wir das zugeben können, Schuld bekennen und unseren Lebensstil zugunsten unserer Kinder und Enkelkinder ändern und wieder behutsam mit der Natur und ihren Lebewesen umgehen und mit ihnen leben.

Die Jagd der Menschheit nach noch billigeren Waren, Urlauben, Luxusgütern und dem Stillen grenzenloser Bedürfnisse hat uns gebrochen und uns jäh eingeholt und zum Stillstand gezwungen. Wir glaubten, jederzeit und immer alles haben zu dürfen und zu bekommen: Erdbeeren und Tomaten im Winter, das ganze Jahr Zucchini und Blumenkohl, immer zum Bersten volle Regale, billige Kleidung, tausend Wegwerfschuhe, volle Schränke und Speicher, dass man schon keine Geschenke mehr haben will, weil sie mehr Ballast als Freude sind. Und auf der anderen Seite leben Menschen in Nigeria im von den Ölgesellschaften verseuchten Nildelta, wo das Öl auf dem  Wasser schwimmt, aber wir das Benzin so billig wie möglich haben wollen, um jeden Meter  mit dem Auto fahren zu können. Und keiner schreit für diese Menschen, die doch auch unsere Menschheitsgeschwister sind.

Ich habe Tränen in den Augen und bin sehr sehr traurig. Ich sitze an meinem Schreibtisch, schaue auf den See und fühle mich alleine, weil ihr mir alle fehlt und mir gerade so vieles auf den Magen un d die Seele schlägt.

EXAUDI „Herr, höre meine Stimme“ sind tatsächlich die einzigen Worte, die ich noch aus mir herausbringe. Ich kann und will  nicht mehr länger mit mir selber sprechen und erst das Gegenüber wird meiner Sprache wieder Sinn geben und Sinn machen.

 

Meine lieben Freunde: Mir kam eben die Idee,  gemeinsam auf das Pfingstfest zu warten und sich darauf vorzubereiten. Wie wäre es, damit mit der heutigen Losung zu beginnen: 

"Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr." Unfassbar, was da steht: Gott hat uns vergeben. Welch eine Gnade und Chance.

Nehmt euch ein paar Minuten Zeit für Stille und fragt euer Herz, wem ihr Vergebung schuldig geblieben seid und bereinigt das mit Gott und falls ihr die Kraft habt, auch mit dem betreffenden Menschen. Ein gereinigtes Herz ist ein freies Herz und wird ein fröhliches Herz. Halleluja.

 

Eure Silvia

Andacht am Freitag, den 22. Mai

 

Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Lukas 15, 20

 

Der Losungstext für den heutigen Tag ist einer Geschichte entnommen, in der uns Jesus etwas über die Liebe Gottes erzählen möchte. Es ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Diese Geschichte erzählt von einem jungen Mann, der jüngere Sohn,  der mit einer ziemlichen Kaltschnäuzigkeit Haus und Hof verlässt und vorher sein Erbe einfordert. Der Mann verschwendet das Geld und als er vor dem Scherbenhaufen seines Lebens steht, überlegt er sich, dass es ja doch besser wäre, zum Vater zurückzukehren.

Nach Schweinedreck stinkend macht er sich auf den Heimweg. An dieser Stelle setzt der heutige Losungstext ein. Da heißt es: Der Sohn machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

 

Der Vater machte sich in der Zeit in dem sein Sohn nicht zu Hause war vielleicht Vorwürfe warum er seinen Sohn nicht besser erzogen hat, vielleicht ist er auch nur wütend über seine Sohn der von Ihm, seinem Vater, seinem Erzeuger, Geld eingefordert hat, zu einer Zeit in dem es Ihm noch gar nicht zustand.

Der Sohn hat seinen Vater und seinen älteren Bruder zurück gelassen, ohne zu wissen was mit dem Vater und Bruder passiert, da sie ja nur noch die Hälfte des Geldes hatten. Ihn interessierte nicht, ob noch genug Geld für die neue Aussaat oder das tägliche Auskommen da war, ihn interessierte nur sein Vergnügen und seine Reiselust.

Erst als er im Dreck lag, ohne Geld, ohne Freunde, ohne Familie, das Futter der Schweine essend, fiel ihm seine Familie ein welche er so bitterlich enttäuscht hat, vielleicht sogar in den Ruin oder den Tod getrieben hatte.

Dann macht er sich auf in seine Heimat, zu seinem Vater zurück zu kehren…

 

Und sein Vater nimmt Ihn wieder auf, kleidet ihn neu ein und schlachtet sein bestes Kalb….

 

Dieses Gleichnis will uns sagen dass Gott uns liebt…egal was wir „anstellen“, egal ob wir vom rechten Weg abkommen und sündigen….er wird immer für uns da sein…egal was passiert…wenn wir zu Ihm zurück kommen wird er uns mit offenen Armen empfangen und uns vergeben.

Damals wie heute gibt es genug Menschen die denken dass sich der Vater lächerlich gemacht hat, wurde von seinem jüngsten Sohn „ausgenommen“ und empfängt ihn trotz dieser Tat freudig ohne Zorn und ohne Vorwürfe….aber das ist Gott……er verzeiht und vergibt…

 

Gut dass wir Gott haben…und auf Ihn vertrauen können…er wird immer für uns da sein…auch wenn wir uns von Ihm abgewannt haben und irgendwann zurück kommen…

 

Der entgegenkommende, liebevolle Gott - in Jesus bekommt er ein Gesicht.

 

Euch allen einen schönen Tag

Sven Stephan

Andacht zu Himmelfahrt, Donnerstag, den 21.Mai

 

Christus spricht: „Wenn ich erhöht werde, so werde ich alle zu mir ziehen“ (Wochenspruch für die kommende Woche)

 

„…hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel….“

Im Glaubensbekenntnis bekennen wir unseren christlichen Glauben. Ich liebe dieses Glaubensbekenntnis, weil ich mich durch diesen Text verbunden weiß mit den unzähligen Menschen der vergangenen Jahrhunderte, die in der Wüste, im Urwald, in einer winzigen Hütte, in einer Kirche oder unter freiem Himmel, in Freiheit oder unter Androhung von Strafe diese zutiefst berührenden Worte gesprochen und viele dafür ihr Leben verloren haben.

Und nie, nie dürfen sie zur bloßen Floskel verkommen oder gedankenlos runtergeleiert werden. Diese Worte zu  sprechen und zu bekennen ist höchste Ehrfurcht und zugleich tiefste Demut, heilige Anstrengung und zugleich Trost und Zuversicht.

Ein winzig kleiner Teil des Bekenntnisses sind die vier Worte: … aufgefahren in den Himmel..“

Zeugen dieser Himmelfahrt waren die Jünger, die Jesus kurz davor noch schalt, dass sie den Berichten der Frauen über die Auferstehung keinen Glauben geschenkt haben. Oh Mann, diese Jünger, die während der ganzen Leidenszeit, Kreuzigung und den Tagen nach der Auferstehung an  keiner Stelle gezeigt haben, was wir von einem vorbildlichen Jünger, Apostel und Gemeindeleiter erwarten: Mut, Stärke, Treue, Unerschrockenheit, Überzeugung, Entschlossenheit …

Und jetzt, 40 Tage nach Ostern sitzt er wieder  mit seinen geliebten Jüngern, bis auf Judas, am Tisch. Oh, was hat er diese Männer in sein Herz geschlossen, die Wanderjahre mit ihnen geliebt, Erfahrungen gemacht mit Ablehnung ihrer Worte, aber auch berührende Momente erlebt, wenn Menschen wieder heil und ganz wurden. Und nun hat er sie noch einmal vor sich. Ob da eine Träne geflossen ist? 

Sicher haben sie gegessen, über die vergangenen Wochen geredet, ihre Arbeit, die Familie, Politik und Besatzung und wie es weitergehen sollte. Als Jesus seinen Moment gekommen sah, erhebt er das Wort und sagt: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“. „Treibt böse Geister aus, legt Kranken die Hände auf…“ Und als er seine Worte beendet hatte, verschwand er unspektkulär, ohne Umarmung, ohne Abschiedsworte, ohne Ehrungen und Geschenke vor ihren Augen, einfach weg. Wohin? In den Himmel. Wo ist der Himmel? Überall und in unseren Herzen.

 

Sehnsuchtsvoll warten die Menschen seitdem auf die Rückkehr Jesu, der versprochen hat, dass sich eines Tages alle Knie vor ihm beugen werden und alle Zungen bekennen werden, dass Jesus Christus der Herr ist. Bis dahin machen wir es so wie die Jünger: “Sie gingen aber hinaus und predigten an allen Orten.“

Was wird das für ein Fest sein, wenn wir wieder ungehemmt, frei und begeistert hinausgehen können, um uns zu begegnen, um fröhliche bedingungslose Gottesdienste und Feste zu feiern, die erfüllt sind vom Geist der Freude und des Lobes und wir mit dankbarem Herzen bekennen dürfen, dass Jesus Christus der Herr ist.

 

„Herr, ich will mein ganzes Leben in deinen Dienst stellen, sprich du mit mir und sage mir, was ich als Nächstes tun soll.“ Winfried Kuhn

 

Habt einen wunderbaren Himmelfahrtstag

Eure Silvia

Andacht für Mittwoch, den 20. Mai

 

Der Gerechte erkennt die Sache der Armen.Sprüche 29,7

 

Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.Hebräer 6,10

 

Der Vers aus dem Hebräerbrief liest sich ganz angenehm, eigentlich wie ein Lob. Doch der Zusammenhang, in dem er steht, ist außerordentlich schwer verdaulich. Jedenfalls für die Hebräer, an die er gerichtet war. Paulus erklärt ohne Umschweife, dass er mit deren Entwicklung gar nicht zufrieden ist. "Harthörig geworden" (Kap. 5,11) seien sie, die "längst Lehrer sein" (5,12) sollten, aber stattdessen nötig hätten, "die Anfangsgründe der göttlichen Worte" gelehrt zu bekommen, "Milch" anstatt "fester Speise" bedürftig.(Kap.5,12)Die Litanei bricht nicht ab: "unerfahren mit dem Wort der Gerechtigkeit", "ein kleines Kind" (Kap. 5,13). Kapitel 6 beginnt er mit der Feststellung, dass er die Grundlagen des christlichen Glaubens hier nicht noch einmal erklären werde, "denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden ... und dann doch abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen."Das hat gesessen! Eine Abfuhr, mit ultimativer Drohung im Hintergrund, nicht schön. Warum mute ich uns das zu?

Nun, GERADE WEIL der Vers 10 sich so schön liest und WEILer gerade in diesem eher unrühmlichen Zusammenhang sehr aufrichtig und ernst gemeint ist von dem, der sich da gerade so undiplomatisch geäußert hat: "Obwohl wir aber so reden, ihr Lieben, sind wir doch überzeugt, dass es besser mit euch steht und ihr gerettet werdet." (Vers 9)

DAS ist christlich inspiriert: wider "besseres" Wissen die Hoffnung nicht aufgeben! Und Hinschauen, womit die Hoffnung genährt wird: "die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient." Das ist wahrlich keine falsche Freundlichkeit oder gar falsche Bescheidenheit. Das ist Peitsche und Zuckerbrot, offenbar nötig in diesem Moment, aber auch tröstlich durch die Wendung in Vers 9, die ja prophetische Qualität hat: wir SIND ÜBERZEUGT, dass ihr gerettet werdet!

Auch wir heute brauchen diese Wendung in unserem Leben: weg vom harten Urteil über andere hin zur Hoffnung auf deren Besserung und Rettung. Wir erleben gerade in diesen Wochen viele Gelegenheiten zum unzufrieden sein, haben oft viel bessere Vorschläge, wie unsere Verantwortlichen z.B. mit dieser Krise umgehen könnten, aber wir werden ja nicht gehört u.s.w.... Nun, wirklich helfen tut uns das nicht. Und anderen auch nicht. Helfen kann uns aber: unsere Hoffnung, nein, unsere ÜBERZEUGUNG, dass es besser mit uns und ihnen steht und wir - mit hoffentlich möglichst vielen von ihnen - gerettet werden: nicht nur aus dieser Krise, sondern überhaupt. Wir haben den Schlüssel dazu in der Hand. Die Tür ist unser Gebet. Vergessen wir nicht, bei Jesus auch für diejenigen Fürsprache einzulegen, die das Verantworten müssen, was derzeit nicht zu überblicken ist. Wir stünden an deren Stelle ja auch nicht viel vorteilhafter da. "Feste Speise" scheint gerade ohnehin überall ausverkauft zu sein..

Jetzt wird auch klar, warum der alttestamentliche Vers aus den Sprüchen, der mir  zunächst so wenig passend zum Vers aus dem Hebräerbrief erschien, genau hier hin gehört: lest die Verse 5 bis 13 im Zusammenhang, dann seht Ihr: eine Prophetie für unsere Tage.

 

Ihr Lieben, in der Überzeugung, dass es besser mit uns steht und wir gerettet werden verbleibe ich mit herzlichen Grüßen

Euer Heiner

Andacht für Montag, den 18. Mai 2020

 

Johannes 14, 26: Aber der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.

 

Im Lehrtext zum heutigen Tag spielt der Geist Gottes eine zentrale Rolle. Er wirkt auf vielfältige Weise - dazu ein paar Gedanken: In der griechischen Bibelfassung wird für den „Geist Gottes“ das Wort „Paraklet“ verwendet, im Deutschen etwa zu übersetzen mit „Tröster in Not und Bedrängnis“. Damit wird daran erinnert, dass Gott die Menschen nicht vergisst, vor allem auch nicht in schwierigen Zeiten. Doch „Paraklet“ besitzt noch eine weitere Bedeutung, nämlich „Lehrer“. Dieser Lehrer lehrt allerdings nichts Neues, Eigenes, sondern er erinnert an alles, was Jesus den Menschen gesagt hat: er gab ihnen Hilfe, Ratschläge und Gebote für das Leben miteinander. Somit tritt der Geist Gottes auf als Mahner gegen Gleichgültigkeit und er hilft, aus dem Geist Jesu eine entschiedene Position zu beziehen, also aufrichtig und konsequent zu sein. Der Mensch soll sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist, worauf es ankommt anstatt auf Geld, Profit, Leistung, Erfolg und Anerkennung, die leider allzu oft unser Verhalten steuern. Gottes Geist ist auch ein „Mutmacher“: er öffnet unseren Blick für andere Menschen und neue Wege und Chancen. Er gibt uns den Mut, unsere eigene Position zu finden und diese auch konsequent zu vertreten, für Friede, Gerechtigkeit und Nächstenliebe einzutreten. Und wenn der Geist Gottes Mutmacher ist, dann wird er auch zum Muntermacher: er lässt uns nämlich aktiv werden, auf andere zugehen, herausfinden, was sie brauchen, mithelfen, eine menschlichere Welt zu gestalten, die von Rücksicht und Gemeinsamkeit geprägt ist und nicht vom Kampf aller gegen alle (der Stärkere gegen den Schwächeren), wo es nur Sieger und Verlierer gibt. Also kurz gesagt: der Geist Gottes befreit zu einem sinnerfüllten Leben!

 

Ursula Reimund

Anacht für Sonntag, den 17. Mai

 

1. Könige 8, 58: "Der Herr, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen."

 

In Kapitel acht Betet König Salomo in seinem Tempel zu Gott. Wann hast Du das Letzte mal zu Gott gebetet? Heute vor dem Mittagessen, gestern Abend im Bett oder war es letztes Weihnachten als Du gezwungen wurdest mit Deiner Familie in die Kirche zu gehen?Salomo bittet in Vers 58 Gott, dass er in unser Herz kommt. Doch ist es wirklich mit einer Bitte getan? Ich würde nicht auf die Idee kommen meine Freunde auf eine Party einzuladen und dann nicht Zuhause sein oder nicht die Tür aufmachen, wenn sie klingeln. Stell Dir mal vor da warten Deine Freude mit Geschenken in der Hand vor Deiner Tür und du machst einfach nicht auf. So ist es auch bei Gott. Ich kann nicht erwarten, dass Gott in mein Herz kommt undWunder vollbringt, wenn ich es verschlossen habe. Ich gebe zu es ist nicht immer leicht sein Herz zu öffnen und auf Gott zu vertrauen. Da ist z.B. der Alltag, das Arbeiten gehen, in die Schule gehen, Familie/Freunde oder ein Schicksalsschlag nach dem wir uns gottverlassen fühlen. Da kann Gott schnell mal vor verschlossenen Türen stehen, wenn er bei uns anklopft,da wir oft mit anderen Dingen beschäftigt sind und Gottes Gegenwart ganz vergessen. Dabei ist es wichtig sich trotz dem Gott zu öffnen und ich kann sagen, Gott wartet auch vor Deiner Tür mit nicht nur einem Geschenk, sondern einem ganzen Geschenkekorb!Deswegen ist Vers 58 auch ein Gebetsanliegen Salomos. Gott sollte beim Volk sein und das Volk bei Gott. Ist das in der Tat nicht das wichtigste überhaupt? Gott mit uns und wir mit Gott, dann ist nichts unmöglich, dann fehlt uns nichts, dann haben wir umfassenden Segen und können „wandeln in allen seinen Wegen“.Also worauf wartest Du noch? Gott interessiert nicht ob Du Dich seit Weihnachten nicht mehr bei ihm gemeldet hast, er wird Dich immer mit offenen Armen empfangen. Schnapp Dir Deine Bibel, nimm Dir ein paar Minuten Zeit für Gott, Du wirst es nicht bereuen.

 

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag

 

Patrick Häring

Andacht zu Samstag, den 16.Mai

 

Jesus spricht: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Lukas 21, 33 Als Jesus die Zerstörung des Tempels in Jerusalem angekündigt hat, bekamen die Menschen Angst und wollten von Jesus wissen, wann das passieren würde. Er antwortete darauf, dass das noch nicht so bald geschehen würde, es aber viele geben wird, die sich für ihn ausgeben würden. Tatsächlich wurde der Tempel in Jerusalem im Jahr 70 n.Chr. von den Römern zerstört, übrig geblieben sind nur die Grundmauern, die heutige Klagemauer. Ebenso gab es viele, die sich für Jesus ausgegeben haben, nachdem er gestorben und auferstanden war.In diese üblen Zeiten hat er uns verheißen, dass er wieder kommen wird und uns erlösen wird. Er wird mit großer Kraft und Herrlichkeit in einer Wolke wiederkommen. Darauf sollen wir hoffen und uns darauf vorbereiten, denn Jesus wird mit solcher Macht kommen, dass alles andere vergehen wird. Nur seine Botschaft wird für immer bleiben.Alles Materielle, Himmel und Erde, werden vergehen, denn nichts ist für die Ewigkeit gebaut, aber seine Botschaft wird immer weiter getragen. Seit über 2000 Jahren wird Gottes Wort von einer Generation zur nächsten gegeben und hat damit bewiesen, dass es Bestand hat. Wir dürfen also voller Zuversicht und Gewissheit glauben, dass Jesu Botschaft der Liebe, wie er es uns angekündigt hat, am Ende über alles siegen wird.

Christoph Hertweck

Andacht zu Mittwoch, den 13. Mai

 

1. Könige 8, 37-39

37 Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft, 38 wenn sich dann Gebet und Flehen erhebt von jedem einzelnen Menschen und von ganz Israel, weil alle die Not ihres Herzens kennen und ihre Hände zu diesem Haus ausstrecken, 39 dann höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Greif ein und vergilt jedem, wie es sein Tun verdient! Du kennst ja ihre Herzen; denn du allein kennst die Herzen aller Menschen.

 

Heute soll ein Tag des Gebetes sein. Wo immer ihr heute seid, was immer ihr tut, mit wem immer ihr beisammen seid: Zündet eine Kerze an, faltet die Hände und betet und fleht.

*für unsere Kranken, die körperlich oder psychisch leiden

*für unsere alten Menschen in  den Alten-und Pflegeheimen

*für die vielen unermüdlichen Pfleger in den Einrichtungen

*für die Familien

*für die Alleinerziehenden

*für die Kinder, die vermehrt Gewalt und Missbrauch erleben

*Für die Arbeitslosen und arbeitslos Gewordenen

*für die Obdachlosen und Straßenkinder in den Städten

*für unsere Verantwortlichen im Staat und Land

*für die Kirchen und Gemeinden

*für unsere Kinder-,Jugend-und Vereinsarbeit, dass wir einander bald wieder begegnen und
  treffen können

*für………

 

„Für den anderen zu beten ist eines der schwersten Dinge, die uns die Nächstenliebe dauernd zuweist. Fürbitte ist das wirksamste Mittel, Gutes zu bewirken, und es steht jederzeit zu unserer Verfügung.“ Charles de Foucauld

 

Ich wünsche euch allen einen gesegneten Tag in  der Verbundenheit des Gebetes

Eure Silvia

Der Herr sprach zu Salomo: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. 1. Könige 3, 5.9Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, sodass ihr prüfen könnt, was das Beste sei. Philipper 1, 9-10Ihr Lieben,wir wissen ja schon, dass die Bitte Salomos erhört wurde. Das nächste, was in Kapitel 3 geschieht, ist das "Salomonische Urteil". Wie hätte Gott besser unter Beweis stellen können, dass Salomo Weisheit erlangt hat und ein "gehorsames Herz" besitzt, um GottesVolk "richten" zu können?Salomo hatte von sich selbst behauptet: "Ich bin aber noch jung, weiß weder aus noch ein." (Vers 7) Wie anders steht er nun da! Salomos Urteil ist auch heute noch weltbekannt. Nicht nur unter gläubigen Menschen. Welch ein Wirken für einen jungen, gerade erst eingesetzten König!Es ist für uns auch darüber hinaus nicht verwunderlich, dass Gott großen Gefallen an der gar nicht so bescheidenen Bitte Salomos hat. Es ist viel, was der von Gott erwartet: ein gehorsames Herz! Verstehen, was gut und böse ist! Das ist ziemlich hoch gepokert! Aber Gott lässt sich regelmäßig gern darauf ein, wenn seine Berufenen viel von ihm erwarten - er sagt nicht (was ein frommer Vater hier durchaus gerne täte) "Jetzt lass mal die Kirche im Dorf und fang erst mal bescheiden und klein an. Mit dem Alter kommt die Erfahrung und die Weisheit." Nein, Gott traut Salomo all das zu, was der sich vornimmt: ein gottesfürchtiger König zu sein, gesegnet mit Weisheit!Und alles, was ein einfacher gestrickter Mensch sich vielleicht eher von Gott erbeten hätte: "ein langes Leben" (Vers 11) sowie "Reichtum und Ehre" (Vers 13) verspricht Gott ihm obendrauf. Mir kommt da das Wort Jesu in den Sinn: "Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren." (Joh. 15,7) Salomos Bitte war Eins mit Gottes Willen und so wurde seine Bitte erfüllt. Eben nicht die falsche Bescheidenheit ist eine große Zierde für uns, sondern das richtige Ziel vor Augen zu haben! DAS ist für mich die zentrale Botschaft dieser beiden Losungsverse.Paulus fügt dieser Sicht noch einen anderen Aspekt hinzu: die Liebe. Liebe reich an Erkenntnis und Erfahrung! Was passt hier und was ist hier neu gegenüber Salomos Wunsch? In Paulus' Briefen wird erheblich häufiger von Liebe gesprochen, als im ganzen Alten Testament zusammen. Auch das wundert uns nicht: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab..." (Joh. 3,16)Das ist die Liebe, die Paulus beseelt und die uns - VOR aller Weisheit und allem Gehorsam - zu Kindern Gottes macht. Denn: "...hätte (ich) die Liebe nicht, so wäre ich nichts." (1. Kor. 13,2)Geliebte Kinder Gottes, bleibt in Jesus und bittet, worum ihr wollt... 
Euer Heiner

"Gott, wir haben mit unseren Ohren gehört , unsere Väter haben es uns erzählt, was du getan hastzu ihren Zeiten, vor alters." Psalm 44,2

 

Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.

 

Wir hören täglich so viele Geräusche, führen viele Gespräche, hören so unendlich viele Wörter. Doch wie viele davon nehmen wir wirklich auf? Wie viele verinnerlichen wir, lassen sie in unser Herz? Auchmüssen wir das Gehörte erst mal filtern: was ist wahr, was ist Unsinn? Was ist wichtig für mich und was ist unnötig? Einen Unterschied gibt es zudem zwischen hören und zuhören. Man hört viel, oftmals ist dies jedoch unbewusst. Zuhören dagegen geschieht immer bewusst. Ich entscheide mich bewusst dazu, etwas zu hören; jemandem zuzuhören. Aber um überhaupt jemandem zuhören zu können, muss ich vorher etwas gehört haben, was mich in irgendeiner Weise anspricht, was lustig, interessant oder auch ernstund wichtig ist.In dem Psalm der heutigen Tageslosung wird auch noch ein anderer und wichtiger Aspekt angesprochen: das Erzählen. Denn hätten die Väter nicht von Gott erzählt, hätten die Verfasser des Psalms vielleicht nie etwas von ihm gehört und auch wir wüssten heute vielleicht nicht mehr, dass es Gott gibt. Denn um jemandem überhaupt zuhören zu können, muss es diese Person geben, die etwaserzählt – in diesem Fall die Väter, die von Gott erzählen.In dem zweiten Teil der Tageslosung „Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.“, hat sich Maria bewusst dazu entschieden Jesus zuzuhören. Sie hat sich – anders als ihre Schwester Marta, die ihre Zeit dafür verwendet hat, für Jesus zu sorgen – ihre Zeit genommen um Jesus zuzuhören. Ich finde wir sollten es Maria gleichtun und uns öfter Zeit dafür nehmen, zuzuhören. Zum Beispiel Gott, bzw. Menschen, die von Gott erzählen, zuhören. Aber Zuhören muss nicht immer heißen, anderen Menschen zuzuhören, sondern man kann auch sich selbst oder der Natur „zuhören“. Geht mal in euch und hört selbst zu. Oder geht auch mal in den Wald und achtet einfach nur auf die Vogelstimmen und die sonstige Stille, die wir durch die momentane Situation genießen können.Einen guten Anfang habt ihr auch damit gemacht, dass ihr euch hingesetzt und diese Seite aufgerufen habt, um die Andachten durchzulesen. Durch das Lesen dieser Andachten habt ihr euch bewusst dazu entschieden, Gott zuzuhören und von ihm zu hören. Gleichzeitig sollten wir es aber auch den Vätern aus dem Psalm gleichtun und von Gott erzählen. Vielleicht wollt ihr ja gleich heute damit anfangen. Erzählt zum Beispiel eurer Familie oder Freunden von Gott oder macht sie darauf aufmerksam, dass auf dieser Seite täglich eine Andacht hochgeladen wird, wo sie dann von Gott lesen können.Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.

Eure Tamara Höft

Andacht zum Muttertagssonntag 10.05.2020

 

KANTATE – Singt dem Herrn ein neues Lied.
Guten Morgen an diesem wunderbaren regnerischen Muttertagssonntag. Darf ich deshalb zuerst allen unseren fantastischen Müttern danken, die vor 75 Jahren als Trümmerfrauen mitgeholfen haben, die zerbombten Städte aufzuräumen, die nach dem Krieg ohne ihre Männer die alten Eltern zu Hause gepflegt haben, die mit den Ochsen die Äcker gepflügt haben , die ihre kleinen Kindern ernährt und aufgezogen haben, die heute in den Dienstleistungsbetrieben bis 22.00 Uhr arbeiten, in der Nachtschicht am Krankenbett sitzen, in den Altenheimen die einzige Menschlichkeit sind, die zu Hause Kinder haben, die sich alleine das Frühstück machen müssen, die Blumen gegen die Traurigkeit pflanzen und trotz schwindender Kraft und unerträglicher Nichtbeachtung seitens der Regierung ihre Familien zusammenhalten.
An die Mütter: Die Welt wäre so arm ohne und sie ist so reich durch euch. Gott sieht euch und deshalb steht immer wieder auf, liebt und gebt niemals auf, gerade auch jetzt nicht.

Singt dem Herrn ein neues Lied. Oh ja, ich würde das gerne tun, aber wir dürfen ja in den Gottesdiensten nicht mehr singen. Und das ist doch gerade eines der schönsten liturgischen Elemente im Gottesdienst, wenn die Gemeindeglieder ihren Herzen gemeinsam Ausdruck verleihen im Chorgesang. Gemeinsam loben, gemeinsam Buße tun, Klagen und wieder einstimmen in die Freude der Vergebung. Das steckt an, doch jetzt würde das Singen angeblich anstecken. Wir traurig.

 

Verspüren Sie auch gerade in dem Moment die Sehnsucht nach Singen? Ich bin so froh und dankbar, dass das Lied und das Singen in unserem Verein so einen großen und breiten Raum einnimmt. Ich denke an unsere Kinderstunde mit dem Lieblingslied: „Kommt alle her, halli hallo, kommt alle her, seid mit uns froh“, oder an die Jungschar, wenn sie jeden Freitag mit 40 Jungen und Mädchen trällert: “Wir sind die junge Schar, lieben, die er liebt..“ oder an den Jugendkreis: „Lord, I lift your name on high“, oder an die Zeit am Lagerfeuer mit: „Hoch überm Tale…“.
 Herrlich, einfach nur herrlich. Unsere Stimmen sind verstummt. Doch eines Tages, eines Tages werden wir wieder einstimmen in das Lob und es wird umso voller klingen mit einem dankbaren Herzen, das erkannt hat, dass nicht die Anzahl an Fernreisen oder bekannten Kreuzfahrtschiffnamen erstrebenswert und kostbar ist, sondern die Gemeinschaft der Menschen, die singen und loben, weil sie erfüllt sind mit dem Reichtum der Begegnung.

Riecht ihr den Duft des Lagerfeuers, hört ihr das Geräusch des brennenden Holzes, seht ihr die Sterne am Himmel, spürt den Menschen neben euch? Zum Glück verbietet Corona uns die Sehnsucht und das Träumen nicht. Wir warten geduldig auf jenen Tag, auf jenen Abend,… er wird kommen. Und ich freue mich wahnsinnig darauf-mit euch!

Habt einen ganz besonders schönen Tag in eurer Familie und Mama drücken nicht vergessen!

Eure Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 09.05.2020

Der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.

5. Mose 2,7
Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden.

1. Korinther 4,2

 

Guten Morgen liebe Leser,

Ich sitze hier an meinem Schreibtisch mit Blick auf den See, halte einen Moment inne und will mich freuen. Aber irgendwie will es mir zurzeit nicht so recht gelingen. Es fühlt sich an, als ob ein Schloss an meine Seele angekettet ist und all das nicht zu ihr eindringen darf und kann, was ich zu den Dingen zähle, die mich atmen, singen und fröhlich sein lassen und mich das sein lassen, was ich liebe. Corona hat mir das unbeschwerte Lachen genommen. Meine Gesichtszüge sind ernster und sorgenvoller geworden. Und dieses Warteschleifenstehen macht mich träge und behäbig und ich verabscheue es.
Zudem mache ich mir große Sorgen um die Trockenheit in der Natur, den fehlenden und bitter nötigen ausgiebigen Regen und um unsere Kinder, die keine Lobby haben. Ich habe noch nichts gelesen von Perspektiven für die Kinder-und Jugendarbeit. Das gibt mir ob des Stellenwertes dieses Teils der Bevölkerungsgruppe sehr zu denken und bestätigt leider meine bisherigen Beobachtungen. An der aktuellen Situation kann ich nichts ändern, Geduld muss ich nach wie vor aufbringen, die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den vor dem 16. März gewohnten Umfeld weiterhin aushalten, auch wenn es zunehmend unerträglich wird.
Und nun kommt dieser Bibelvers heute in der Losung:
„Der Herr, dein Gott hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen.“
Ich bin nun gezwungen, meine etwas gefrustete Stimmung beleuchten zu lassen von einem, der die Unheile dieser Welt kennt und der sie mit den Menschen durchlitten hat und der in all den weltpolitischen Zuständen einen Blick für mich, für jeden Einzelnen von uns hat: Gott.
Ja, Gott, ich muss dir zustimmen und zugeben, dass du die Arbeit meiner Hände gesegnet hast. Ich darf dich loben und staunen für alles, was du mir hast gelingen lassen. Gerade rattert es meinem Kopf und Erinnerungen an unzählige beglückende Erlebnisse, Lebensphasen, wache Entscheidungen… tauchen auf… und die Liste wird immer länger. Und dafür bin ich dir von Herzen dankbar. He, ich schmunzle und lächle über den zweiten Satz, der Mose, dem großen Wanderer und Führer des Volkes Israel durch die Wüste gelten: „Er hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen.“ Was für ein wunderbar emotionaler Satz, der mein Herz wärmt und das Schloss an meiner Seele aufschließen will. Der Herr, der das Volk Israel nie verlassen hat, der Herr, der seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde schickte, um ihn für uns sterben zu lassen, der Herr, der uns an Pfingsten mit dem Geist der Leidenschaft beschenken wird, ist auch der Herr meines Lebens mit all seinen „wüsten“ Momenten und an dessen Herz mein Leben angeheftet ist. Ich bin Gott nicht egal, er liebt mich und hält mich fest an seinem Herz. Ihr lieben Leser, ich wünsche Ihnen einen Tag der großen Freude und Zuversicht, dass Gottes Blicke sich nie von uns abwenden und dass seine Güte und Freundlickeit uns an die Hand nehmen und er mit uns weiterwandert.

„Vor Gott dürfen wir unsere Masken fallen lassen. Unsere wunden Punkte brauchen wir nicht zu verstecken. Er will sie mit seiner Liebe berühren und verändern.“ Birgit Schilling

Ein frohes Wochenende

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 08.05.2020

Die Schwiegermutter Simons aber lag darnieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie Jesus von ihr. Und er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie.

Markus 1,30-31

 

Jesus ging oft ein und aus im Hause des Simon Petrus. Wer schon einmal eine Israelreise gemacht hat, erinnert sich an Kapernaum mit den Fundamenten und Resten der Synagoge und an die Ausgrabungen der möglichen Häuser jener Zeit. In einem dieser Häuser hat womöglich auch Petrus mit seiner Familie und der Mutter seiner Frau gelebt. Man muss sich die drei Jahre der Jüngerschaft und Wanderschaft Jesu mit seinen Jüngern so vorstellen, dass sie in fast allen Landesteilen und auch im Ausland Syrophönizien waren, von Ort zu Ort zogen und den Menschen die Botschaft Gottes Liebe brachten, die allen Menschen bedingungslos galt. Aber immer wieder haben sie ihre Touren unterbrochen, weil sie wieder ihrer Arbeit nachgehen und für ihre Familien das Einkommen sichern mussten. Das war ohnehin schwer, aber Jesus hat sie gelehrt, dass Gott für sie sorgt und sie sich keine Sorgen machen sollen. Und da Galiläa, das Gebiet um den See Genezareth ihr Zentrum war, hielt Jesus sich öfters in Kapernaum auf und war Dauergast bei Simon. Wohl auch deshalb hat Jesus eine besondere Beziehung zu Petrus Mutter aufgebaut und hat die jüdisch orientalische Gastfreundschaft in diesem Hause erlebt. Nun ist diese Frau krank geworden und hatte Fieber. Wir wissen nicht, ob sie daran gestorben wäre, aber wir lesen im Markusevangelium:“..und alsbald sagten sie Jesus von ihr. Und er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie.“ Ich habe von Jesus kein Bild eines Wunderheilers und er wollte auch keiner sein. Immer dann, wenn sie ihn nach einer Heilung zum König machen wollten, hat er sich den Menschen entzogen. Jesus wusste um die Gefahr und er hat ihr widerstanden. Er wusste um seine Kraft, aber er ist behutsam damit umgegangen, weil die Welt vor ihm und nach ihm dieselbe bleiben wird: krank und vergänglich, sterblich und mühsam. Dennoch: immer wieder hat er zeichenhaft einen Blick erhaschen lassen in das verlorene Paradies ohne Krankheit und Tod und einen Ausblick gegeben auf die Ewigkeit, in der das alles überwunden sein wird. Zudem rührte es in immer wieder an, wenn Menschen Not litten und seine Liebe und Zuneigung riefen in ihm nicht nur Mitleid hervor, sondern bewegten ihn zum Handeln. Eine dieser Menschen, die dies erfuhren, war seine Schwiegermutter. Wir lesen von keinem Spektakel und spiritistischen Abläufen und irgendwelchem Hokuspokus, sondern in schlichten Worten lesen wir: „..er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf…Wieviel Liebe und Berührendes liegt in diesen Versen. Ich stelle mir das bildlich vor und sehe Jesus am Bett dieser Frau. Mit Achtung, Würde und Zuneigung tritt er an ihr Bett und sieht sie an. Wunderbares geschieht, da wo Jesus an-sieht und Menschen wieder ein Ansehen gibt. Alsbald nimmt er ihre Hand und berührt sie und richtet sie auf. Und das Fieber verließ sie.

Ich wünsche uns allen, dass wir gerade in den aktuellen Social Distance Zeiten einen nicht vergessen, der uns nahe ist und der uns innerlich anrührt und aufrichtet. Er hat die Kraft und die Liebe, uns heute zu begegnen mit und in allem, was uns schmerzt und belastet.

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 07.05.2020

Du bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte.

Nehemia 9,17

Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
2. Timotheus 2,13


Ihr Lieben!
Heute bin ich ganz und gar unsicher, von welcher Seite aus ich die Verse angehen soll. Ja, Israel hatte Gott während des Exodus wahrlich jede Menge gute Gründe geliefert, das Projekt fallen zu lassen. Wer Lust verspürt, mag das Kapitel 9 lesen, die Liste ist lang. Andererseits hatte er ihnen aber auch keine leichte Aufgabe gestellt...
Und auch Paulus richtet sein Wort an Timotheus im Sinne von "Kampf und Leiden", wie es im Luthertext überschrieben ist. Auch da ist eine Aufgabe beschrieben, die gottgegeben, aber weiß Gott nicht leicht ist: "sei stark", "wer in den Krieg zieht", "wenn auch jemand kämpft", "Sterben wir mit, so werden wir mit leben", "verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen" - alles im kurzen zweiten Kapitel, lest nach!
Sind wir uns dessen bewusst, dass wir uns im Krieg befinden und kämpfen? Unser Leben fühlt sich wohl selten so an, jedenfalls in unseren Breitengraden. Was können wir berichten aus unserem "Frontabschnitt". Vormarsch? Begradigung des Frontverlaufs? Stellungskrieg?
Unser Frontabschnitt ist ruhig. Wir sind nicht auf der Flucht wie das Volk Israel beim Exodus, wo es, wie in Nehemia 9 beschrieben, reichlich Fehler begeht - nicht nachvollziehbare Fehler, wie uns heute im Nachhinein scheint. Aber nachher sind wir meistens schlauer (ich sagte es schon einmal) und uns steht es gut an, Verständnis für die so schwer zu begreifenden Treulosigkeiten der Israeliten - zumal in dieser Phase völliger Abhängigkeit - zu zeigen.
Unser Frontabschnitt ist ruhig. Wir stehen auch nicht wie Paulus und Timotheus in den vordersten Linien, wo Haft und Todesstrafe ohne weiteres täglich auf sie warteten. Unsere Aufgabe scheint wohl eher die Wachsamkeit und die Bewahrung des Errungenen zu sein. Auch das ist nicht leicht, aber wir können uns glücklich schätzen, unseren Glauben nicht in Saudi-Arabien oder Nordkorea auf den Prüfstand stellen zu müssen.
Wer Interesse hat, sich ein Bild über die Lage der Glaubensfreiheit in vielen Ländern der Erde zu machen (sofern nicht bereits vorhanden), mag einmal beim ehrwürdigen überkonfessionellen christlichen Hilfswerk "Open Doors" nachschauen.

Ich möchte jetzt niemandem zu nahe treten und mir wird selbst ganz schwindelig bei diesen Gedanken: wir werden derzeit sehr geschont! Aber GERADE DAS ist unsere Herausforderung: das Errungene bewahren, auf feindliche Aktivitäten achten, und zwar nicht so ungefähr von ferne, sondern sehr genau und durchaus auch unbequem. Man darf durchaus auch mal widersprechen, sich durchaus auch mal unbeliebt machen, durchaus auch mal allein "auf verlorenem Posten stehen", wenn in der Diskussion sich gar niemand mehr mit den Heilserwartungen unseres Glaubens identifizieren kann.
Das passiert oft gar nicht einmal zuerst dort, wo man das erwartet, sondern oft gerade dort, wo die Botschaft Jesu doch hingehört: in den christlichen Gemeinden! Gestern las ich auf "evangelisch.de" unter der Blog-Überschrift "Lasst die Kirchen zu" den Satz "Fakt ist" (diese Einleitung ist immer verdächtig), "Corona lässt sich von Gebeten nicht beeindrucken und ein Gott schon gar nicht." Wie bitte? Sagt selbst: kann man das so stehen lassen oder nicht?
Diese wachrüttelnden Gedanken sollen uns aber nicht in die Defensive drängen. Dazu sind Gottes Zusagen auch gar nicht geeignet: sie sollen ermutigen, auch Konfrontationen auszuhalten, auch den Moment des Alleinseins unter vielen anderen. Sie sollen ermutigen für unsere offensive Haltung, unser (eigentlich immer unpassendes) Eintreten für die Botschaft vom Heil und von der Versöhnung mit Gott. Denn gerade in der Not ist er uns nahe.
Sollte es uns aber dennoch einmal geschehen, dass wir untreu geworden sind - wem ist diese Erfahrung fremd? - Kopf hoch! Er kann sich nicht selbst verleugnen: er bleibt uns treu und wir dürfen es erneut versuchen. Fehler machen zu dürfen ist überhaupt das beste Entwicklungspotential im Leben.
Also, mutig voran - nicht fehlerfrei, aber offensiv. Der einzige Fehler, aus dem wir nichts lernen könnten, wäre der, ohne Jesus Christus mutig voran zu gehen, aber vor diesem Fehler brauche ich hier doch niemanden zu warnen, oder?
Seid voller Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen! Der Tag rückt stetig näher!
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 06.05.2020

Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Lukas 1,78-79

 

Es waren aufregende Zeiten im Leben des hochbetagten Paares Zacharias und Elisabeth: ein Sohn namens Johannes wurde ihnen geboren. Nachbarn, Verwandte, Menschen kamen, um sich über die Geburt des Jungen zu freuen. Stolz und mit leuchtenden Augen durfte Zacharias auf Fragen der Menschen nach seinem Namen die Antwort geben: „Johannes“. Große Verwunderung, denn  in dieser Familie hieß niemand so und es war Tradition, dass der Sohn den gleichen Namen wie der Vater trug. Aber der Engel, der Zacharias die Geburt ankündigte, machte auch eine klare Ansage zum Namen: „Gott ist gnädig“. Dieses Kind ist ein wunderbares Geschenk für diese Eltern und in ihm und durch dieses Kind wird sichtbar, wie liebevoll Gottes Handeln an uns Menschen ist. Im Anschluss rund um die Ereignisse dieser Geburt lesen wir den Lobgesang des Zacharias. Wir erinnern uns, dass Maria bereits ihre Freude und ihre Dankbarkeit über ihr Kind in einem Lobgesang ausgedrückt hat. Nun aber sind diese beiden Lobgesänge nicht einfach nur poetische Texte, die zugleich auch in der Klassik und in Messen wunderbar vertont wurden. Sie sind in ihrem Tiefsten Ausdruck des „Lebensprogramms“ der Kinder, in diesem Fall unweigerlich verknüpft mit dem Schicksal des Volkes Israel und damit auch mit uns. Gott braucht diese beiden Kinder, um die Welt neu zu machen und den Weg zum Frieden zu zeigen.
„Und du Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Du wirst vor dem Herrn hergehen, dass du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk zur Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch welchen uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, auf dass er erscheine denen, die da sitzen  in Finsternis und Schatten des Todes und richte unsere Gedanken auf den Weg des Friedens“
Gott kam in Jesus Christus auf die Erde, um den Menschen gnädig zu sein, sie zu überschütten mit Liebe und Freundlichkeit und ihnen ein neues Herz zu schenken, dass sieht, liebt, achtet und sich einsetzt für Frieden und Gerechtigkeit.
Was für eine große Vision und zugleich was für eine große Verantwortung, die diesem noch kleinen und unwissenden Kind zugeteilt ist. Johannes hat sein Leben mit dieser Vision gelebt und ist den Weg mit dieser Berufung konsequent gegangen.

 

Was für ein Privileg, Mensch dieser Erde sein zu dürfen.
Was für ein Geheimnis, großartig begabt zu sein.
Was für eine Herausforderung, seine Berufung zu entdecken und zu leben.
Was für ein Geschenk, Bote Gottes für den Frieden zu sein.

 

Wünsche euch einen wundervollen Tag

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 04.05.2020

Die er aus den Ländern zusammengeführt hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.

Psalm 107,3.8

Der Knecht im Gleichnis sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber auch noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraße und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.

Lukas 14, 22-23

 

Ein volles Haus, voll mit Lachen und Freude, ein voller Küchentisch oder ein gefüllter Jugendraum. All dies sind Dinge, die wir gerade in diesen Zeiten vermissen. Uns fehlt der Umgang mit unseren Freunden und den Menschen, die wir gerne um uns haben.

Auch der Herr im Gleichnis will nicht länger allein sein, sondern sein Haus mit Menschen füllen. Am liebsten mit seinen Freunden oder Menschen die er gernhat. Doch diese haben alle Ausreden, warum sie nicht zu ihm kommen können. Sie sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt und wollen ihm keine Gesellschaft leisten. Deshalb bittet der Herr seinen Knecht dann mit allen anderen Menschen zu füllen, egal ob sie jung oder alt, krank oder gesund sind oder welchen gesellschaftlichen Stand sie haben. Er möchte einfach nicht allein sind und hatte auf die Gesellschaft seiner Freunde gehofft und findet schlussendlich Gesellschaft bei fremden Leuten, die er eigentlich gar nicht kennt.
Wie oft hetzen wir alle durch unseren Alltag? Wir versetzen unsere Freunde, benutzen Ausreden, weil wir immer denken, wir hätten wichtigeres zu tun. Doch gerade jetzt merken wir, wie wichtig uns die Gesellschaft anderer ist. Wir merken, dass ein Besuch bei der besten Freundin oder dem besten Freund oder bei Oma und Opa extrem wichtig ist. Deshalb versuchen wir nun vieles, wenn auch nur virtuell über Skype oder FaceTime nachzuholen. Plötzlich nehmen wir uns Zeit und merken, was wir oftmals verpasst haben.

Wir alle sollten dankbar sein, dass Gott uns so wunderbare Menschen zur Seite gestellt hat, mit denen wir durchs Leben gehen dürfen und die uns immer begleiten. Er zeigt uns auch, dass es Menschen von überall her sein können, denn er hat uns alle Miteinander vereint.

In den momentanen Zeiten hoffen wir alle auf Wunder. Doch eigentlich sind wir selbst alle kleine Wunder, erschaffen von Gott und durch ihn niemals allein.

Auch wenn uns momentan allen die Gesellschaft fehlt sollten wir wissen, dass wir nie allein sind, denn unser Herr ist stets bei uns.

Dennoch sollten wir alle lernen Gesellschaft nicht als selbstverständlich zu sehen, wir sollten uns öfters Zeit nehmen und nicht von einer Ausrede zur nächsten wandern.

 

Genießt die momentane Gesellschaft mit euren Lieben daheim und bleibt Gesund.

 

Caro Waibel

Gedanken zur Tageslosung 03.05.2020

Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?

2. Samuel 2,26

Zum Frieden hat euch Gott berufen.

1. Korinther 7,15

 

Einen Streit fallen zu lassen, es gut sein lassen und nachgeben. Nachgeben und einfach aufhören. Aufhören damit immer stur an einer Sache festzuhalten und auf seiner Meinung zu beharren. Das fällt wohl nur wenigen von uns leicht. Dabei könnte das Aufhören in einer Streitsituation so eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten sein. Es eröffnet die Möglichkeit aus diesem Kreis des Streites herauszukommen und einen neutralen Blick auf die ganze Situation zu erlangen. Denn ist es nicht so, dass oft ein Streit durch eine Kleinigkeit entfacht wird und dann immer mehr und mehr Dinge mit einfließen, alte Kamellen wieder herausgeholt werden und wir uns immer im Kreis drehen um das eigentliche Problem herum?

Wenn wir uns mal an die Situationen erinnern, in denen wir es geschafft haben aufzuhören und unsere Sturheit zurückgelassen haben, fällt dann nicht auf, wie befreiend dieses Gefühl war? Durch den ruhenden Schlagabtausch wird uns die Chance gegeben nicht mehr blind an einer Sache festzuhalten, sondern wieder aufmerksam zu werden und sich Gedanken darüber zu machen, was zu diesem Streit ursprünglich geführt hat. Mit dieser Klarheit kann dann ganz anders an die Situation herangegangen werden. Wir können in Ruhe mit unserem Gegenüber darüber sprechen und meist löst sich das Problem dann ganz von allein.

Wie schön ist es, wenn wir in Frieden miteinander leben. Frieden. Ein so wohlwollendes Wort, dessen große Bedeutung uns ein so schönes und fröhliches Miteinander beschert.

 

Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der uns vieles nicht passt und wir uns enorm eingeschränkt fühlen, sollten wir dennoch auch nie vergessen dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem solch eine außergewöhnliche Situation zum Schutz aller gehandhabt wird, und vor Allem, dass wir in Frieden leben können.

 

Friede sei mit euch!

Mona Kuhfeld

Gedanken zur Tageslosung 01.05.2020

Ist denn die Hand des Herrn zu kurz?
4. Mose 11,23
Schaut die Lilien auf dem Feld an: wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht. Ich sage Euch, dass auch Salomo in seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
Matthäus 6,28-29.31

 

Ist das unser Thema? Haben wir Sorge um das tägliche Brot? Um genug Kleidung? Auf den ersten Blick sehe ich das Gegenteil: zu viel von allem! Aber schauen wir einmal genauer hin: wir befinden uns mitten in der Bergpredigt. Ein echtes Highlight in den Ansprachen, die Jesus hält. Hier wimmelt es von Paradoxien und Provokationen!


Jesus verlangt viel von seinen Zuhörern, er stellt die Welt auf den Kopf.
- Die Seligpreisungen: gerade die Schwachen sind auserwählt!
- Licht und Salz: IHR, die einfachen Leute, seid es! Auf EUCH kommt es an.
- Das Gesetz: NICHT EIN BUCHSTABE wird vergehen
- Die Gerechtigkeit: Seid BESSER als die Pharisäer und Schriftgelehrten (die Profis)!
- Das Töten: Das Töten beginnt schon mit schlechten Gedanken!
- Der Ehebruch: Schon ein Blick des Begehrens ist Ehebruch!
- Der Eid: Nicht der falsche Eid, JEDER Eid ist falsch! Ja oder Nein, mehr gilt nicht!


So geht es ohne Ende weiter, lest selbst nochmal die Kapitel fünf bis sieben. Jesus stellt alles auf den Kopf. Und dann kommt die Rede auf das liebe Geld: "Niemand kann zwei Herren dienen." (Matth. 6,24). Wir haben die Wahl: sorgen WIR für uns, dann gehen wir einen Bund mit dem Geld ein. Lassen wir GOTT für uns sorgen, sind wir mit ihm im Bund.Jesus öffnet bei dieser Gelegenheit seinen Zuhörern die Augen für die Pracht und die Schönheit der Schöpfung Gottes: die Lilien herrlicher als Salomo. Weil Gott sie so geschaffen hat, nicht sie selber.

Er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen! Was sollten wir daran verbessern können oder wollen? All die schönen Dinge, mit denen wir uns umgeben, helfen uns nicht, ins Vertrauen zu kommen. Aber auch die Sorge um das Existenzielle, das tägliche Brot, die Wohnung, die Kleidung, entfremdet uns von seinem Bund: "Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft." (Vers 32)
Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? Wovor fürchten wir uns, und warum? Dieser Tage haben wir vielfach die Möglichkeit, uns zu fürchten: dem einen steht die Insolvenz vor Augen, dem anderen der Arbeitsplatzverlust, in Kurzarbeit sind eh schon etliche. Existenzängste stellen sich ein, auch bei mir. Es ist die Zeit der Bewährung. Glauben wir, das Gott für uns sorgt?
Ich habe zweimal meinen Arbeitsplatz verloren, 1991 und 2002. Heute bin ich seit acht Monaten im Krankenstand und habe keinen Plan, ob und wie es beruflich weitergehen wird. Jedes mal war es eine ENTSCHEIDUNG, die zu treffen war: lasse ich der Angst, die ja völlig zu Recht da ist, das letzte Wort? Glaube ich wirklich an Gottes Fürsorge?
Ich verrate es Euch (Ihr ahnt es schon): Er war bei mir und hat mich hindurch getragen. Wir hatten ein kleines Kind und kein ausreichendes Einkommen. Gott schickte fast täglich Menschen zu uns, die uns mitbrachten, was sie übrig hatten - und es war just immer genau das, was uns fehlte! Am Morgen war das Fahrrad gestohlen worden, am Abend kam ein Freund und erzählte mir, dass er eins übrig hätte. Bevor ich ihm überhaupt von meinem Verlust erzählen konnte...
Ja, die Sorge ist da und sie ist ein Teil von uns. Das ist völlig in Ordnung. Wenn sie aber das letzte Wort hat, hat Gott nichts zu melden. Also: denkt an die Lilien auf dem Felde! Er hat sie gemacht. Und daran, dass er auch Euch gemacht hat. Und daran, dass seine Hand nicht zu kurz ist. Nutzt die Zeit der Unsicherheit, um Euch zu vergewissern.
Bleibt gesegnet und - der Welt zum Trotze - voller Zuversicht!
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 30.04.2020

Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.

1. Johannes 3,21-22

 

Als Gottes Kinder dürfen wir auf Gott vertrauen und wir dürfen offen zu ihm reden, ihm unsere Bitten vortragen und ihm Danke sagen für alles Gute, was er uns tut. Gott hat uns aufgegeben, uns einander zu lieben, weil jeder von uns ein Geschöpf Gottes ist. Aber das fällt oft nicht leicht und wir können dieses Gebot der Liebe allzu oft nicht einhalten, was wir dann auch in unserem tiefsten Inneren, unserem Herz, erkennen.
Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten: entweder wir wollen den Fehler, den wir einem Mitmenschen gegenüber begangen haben nicht zugeben, wir wollen ihn nicht um Verzeihung bitten, unser Herz hat sich vor dem Mitmenschen verschlossen und uns verdammt. Aber Gottes Herz ist viel größer als wir denken, denn Gott hat das alles in seinem großen Plan mit eingeplant, uns kann also nichts passieren.
Aber Gottes Plan sieht auch vor, dass uns unser Herz nicht verdammt, dass wir unsere Fehler eingestehen. Dann reden wir freimütig zu Gott. Gott hat immer ein offenes Ohr für uns, auch wenn wir schlechte Dinge getan haben und ihn um Verzeihung bitten wollen. Und genau das möchte Gott von uns: er erwartet nicht, dass wir ohne Sünde leben - das kann nämlich kein Mensch, aber er möchte, dass wir zu unseren Fehlern stehen, sie bekennen und uns entschuldigen. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1. Joh 1, 9). Wenn wir unsere Schuld also aufrichtig bekennen, halten wir uns an seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist. Dann dürfen wir auch versichert sein, dass wir das empfangen um das wir ihn bitten.
Christoph Hertweck

Gedanken zur Tageslosung 29.04.2020

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.

Römer 12,11

 

Diese Bibelstelle lohnt sich, sie in ihrer Ganzheit zu erfassen. Also: sogleich Römer 12,9-21 lesen. Das Kapitel ist überschrieben mit: Mahnung zu brüderlicher Gemeinschaft. „Ach, lieber Paulus“, denke ich gerade eben: “Wenn du wüsstest, dass wir gerade auf der ganzen Welt Abstand voneinander halten müssen und deine wunderbaren und hilfreichen Worte und Empfehlungen gar nicht in ihrer Bewegung leben und praktizieren können.“
„Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dienet dem Herrn“.
1. Runter vom Sofa und ab an die Arbeit. Es gibt den Sonntag als Ruhetag, wo eben nicht Rasen gemäht, gebügelt, repariert und homeoffice gemacht werden soll, sondern in den Gottesdienst gegangen, ausgeruht und der Beziehungspflege (einschließlich Gott) Raum gegeben werden soll. Aber an allen anderen Tagen hat die Faulheit und Trägheit keinen  Platz. Gott hat uns zum fleissigen Arbeiten geschaffen, damit wir auch etwas schaffen, damit wir das tun, was wir eigentlich ehrlicherweise wissen. In den Versen davor spricht Paulus von gelebter brüderlicher Liebe, der Herzlichkeit und der Ehrerbietung. Das fällt uns oft sehr schwer, aber es gilt, alle möglichen Entschuldigungen für die eigene Bequemlichkeit zu überwinden.
2. Unser Tun soll und muss nicht latschig und abgestanden sein und wirken. Langeweile und Lustlosigkeit sind von Gestern, schlechte Laune und Kreativlosigkeit werden überwunden. Durch was? Durch den Heiligen Geist, der an Pfingsten die Jünger in Ekstase gebracht und sie unerschrocken Zeugnis vom Auferstanden hat geben lassen. „Wir brauchen einen neuen Frühling, einen Frühling des Geistes, einen Frühling des Herzens.“ Phil Bosmans.
Macht die Fenster und die Herzen auf, lasst das Feuer lodern und brennen und steckt andere an.
3. Ja Jesus, mach uns bereit, dir zu dienen. Aus Liebe, aus Freude, aus Stolz. Nicht mir, nicht anderen, sondern dir und damit doch auch mir und den anderen, weil du in uns lebst. Danke, dass du uns gedient hast, die Füße gewaschen , Brot und Wein geteilt, dein Leben gegeben hast.

„Herr, ich bin ein fauler Esel, darum komme ich zu dir, damit du mir hilfst und mein Herz anzündest.“

Martin Luther

Lasst es euch gut gehen, genießt den Regen und den neuen Frühling

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 28.04.2020

So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen.

1. Chronik 22,19

Lauft so, dass ihr den Siegespreis erlangt.

1. Korinther 9,24

 

Oh, die beiden Verse lesen sich leicht und haben es aber in sich! David hat viel erreicht in seinem Leben, aber die Aufgabe, den Schlusspunkt zu setzen, den Bau des Tempels, überträgt er Salomo, seinem Sohn. Das ist in vielerlei Hinsicht löblich, denn wir sollten die Welt nicht so gestalten, dass für unsere Kinder keine Gestaltungsspielräume mehr bleiben. Der Tempel wird prächtig werden und das Werk des alten David krönen.
Aaaaber: entscheidend ist etwas anderes! Herzen und Sinne müssen auf Gott ausgerichtet sein. DAS ist das Entscheidende. Sonst wäre die Mühsal Davids umsonst gewesen, "hunderttausend Zentner Gold und tausend mal tausend Zentner Silber, dazu Kupfer und Eisen, das nicht zu wiegen ist..." (Vers 14) herbeizuschaffen. Und das vor der Erfindung der Eisenbahn!
DAS ist der Leitspruch für unser Leben: Richtet Herz und Sinn auf Gott! Alle materiellen Bemühungen, und seien sie noch so löblich und hilfreich, verlieren ihren Sinn ohne unsere Ausrichtung. Nur um des Tempels willen braucht es keinen Tempel.
Was also ist unser Siegespreis? Ich möchte frech behaupten: "Dabei sein ist alles!", auch wenn Paulus es anders formuliert. Denn der ganze Vers 24 lautet: "Wisst ihr denn nicht, dass alle, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt."
Das ist leicht misszuverstehen! Hier ist nicht gemeint, dass von allen, die sich bemühen, Gott zu finden, nur einer die Möglichkeit erhält. Nein, hier ist gemeint, dass von allen Möglichkeiten, das Leben zu gewinnen, das Ewige freilich, nur EINE gewinnen kann: unsere Ausrichtung auf Gott. Es geht nicht darum, "besser" zu sein als die anderen auf der Kampfbahn. Es geht um das Ziel: lauft so, dass ihr IHN erlangt. (Andere Ziele könnt Ihr erlangen, so viele Ihr wollt, aber DAS EINE ist der Siegespreis. Die anderen sind vielleicht schön, aber entbehrlich.)
Also, liebe Mitstreiter auf der "Kampfbahn", lasst uns laufen, gebt alles - aber gebt es nicht umsonst, behaltet das Ziel im Auge. Aber Euch muss ich das ja eigentlich nicht sagen, oder?

 

Seid gesegnet, zielgerichtet und siegreich.
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 27.04.2020

Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes, des Herrn.

1.Mose 3, 8

Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: „Abba, lieber Vater!“

Römer 8, 15

 

In unserer Zeit sind Ängste aller Art unsere ständigen Begleiter. Augenblicklich ist besonders die Corona -Pandemie zu nennen, die das Leben in wenigen Wochen rund um den Globus in nie vermutetem Ausmaß verändert hat. Die Angst vor dem unsichtbaren Virus und seinen Folgen für unsere Gesundheit, den Arbeitsplatz, unsere Wirtschaft, den getrübten Zukunftsperspektiven engt uns ein, nimmt uns längst selbstverständlich gewordene Freiheiten. Die Ungewissheit und momentane Lebensangst ist es, die uns Menschen in diesen Tagen gleichsam ein Stück Knechtschaft verordnet.

Wie war das eigentlich bei Paulus, dem Verfasser unserer heutigen Textstelle aus dem Römerbrief?  Er, der wegen seines Glaubens an Christus verfolgt, gefangen, gefoltert und später hingerichtet wurde, kannte die Angst. Aber selbst die leidvollsten Erfahrungen ließen ihn nicht resignieren und aufgeben. Seine Motivation, sein Antrieb war der Geist Gottes, der ihn die frohe Botschaft über das Mittelmeer nach Europa und bis Rom tragen ließ. Dieser Geist Gottes kann auch uns heute helfen unsere Ängste zu überwinden.

So wie Kinder ein Urvertrauen gegenüber den sie liebenden Eltern entwickeln, sodass sie bei der Mutter bei Verletzungen Trost oder beim Vater in Gefahrensituationen Schutz suchen, so dürfen wir als Kinder Gottes unserem Gott vertrauen und all` unsere Ängste, die uns plagen, hinter uns lassen und sie ihm anvertrauen. Der Geist Gottes schafft in uns dieses kindliche Vertrauen. Wenn es bei Paulus heißt „Abba, lieber Vater!“, so ist das eine zärtliche aramäische Anrede für Vater. Es meint einen Vater, der sanft, verständnisvoll, liebevoll und geduldig ist und an den man sich vertrauensvoll wenden kann, in welcher persönlichen Situation man sich gerade auch befinden mag. Unsere Ängste dürfen wir getrost im Gebet Gott anvertrauen, wie im folgenden Gebet nach Hilde Domin:

Gott, Vater im Himmel, ich will nicht verzweifeln an meinen Begrenzungen. Ich will mich nicht knechten lassen von dem, was ich muss oder soll. Lass` mich frei atmen durch deinen Geist, der mir Kraft und Inspiration ist.

Lass mich vertrauen und vertreibe die Angst, denn ich bin dein Kind. Amen

Dieter Reimund

Gedanken zur Tageslosung 26.04.2020

Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.

Jona 2,3

 

Wer kennt sie nicht, die biblische Geschichte vom unglücklichen Jona, der von einem Wal verschluckt und wieder ausgespuckt wurde? Sie gehört neben vielen anderen Geschichten zu den spannendsten und meist erzählten in der Kinderstunde, im Religionsunterricht oder auf Freizeiten. Und manchen werden unvergesslich die Bilder aus der Kinderbibel sein, wenn sie einen als Kind vorgelesen, oder man sie selber lesen konnte.
Dieser Jona, er sollte von Gott nach Ninive geschickt werden, um dem gottlosen Treiben der Herrschenden und des Volkes die Gerichtsbotschaft vom drohenden Untergang zu predigen. Er wollte sich nicht lächerlich machen und in Lebensgefahr bringen, wusste er doch, dass Gott sowieso gnädig sein würde und entschied sich zur Flucht, in die entgegengesetzte Richtung, wo Gott ihn nicht finden würde. Er heuert in Joppe, einem Hafen an der israelischen Mittelmeerküste als Matrose an und gerät mit dem Schiff in einen Sturm. Die Ursache dieses Sturms sieht er bei sich und um die Strafe „der Götter“ abzuwenden, lässt er sich über Bord werfen. Der Sturm beruhigt sich, die Mannschaft atmet auf. Das Leben ist zurückgekehrt. Nicht für Jona. Sein Tod ist besiegelt, denn von nun an gibt es kein Entrinnen und keine Fluchtmöglichkeit mehr. Er wird sterben. Da sitzt er nun, lebendig gefangen im Rachen eines Wales, tief unten im Meer, in unfassbarer und aussichtsloser Todesangst. Im Text lesen wir von drei Tagen und Nächten.
Aus Berichten und Reportagen, aus Erzählungen und vielleicht sogar aus dem eigenen Leben wissen wir um ausweglose und lebensbedrohliche Situationen, die für Menschen  „Hölle“ sind.
„Mein Gott, warum hast du mich verlassen“, schreit Jesus am Kreuz und steigt hinunter in das Reich des Todes, der absoluten Gottverlassenheit.
Jona betet.
„Da rief ich zum Herrn in meiner Angst und er erhörte mich.“ Spätestens hier ertappe ich mich bei dem Gedanken: „Ja, ja, selber schuld, wärst du Gott gehorsam gewesen und nach Ninive gegangen“, oder: „Ja, ja, wenn man in Not ist, dann plötzlich fängt man an zu beten und sonst denkt man nie an Gott..“ Dieses Denken ist nur allzu menschlich.
Aber hier nun geschieht etwas vom Wunderbarsten und Unbegreiflichsten: Gott macht sich in seinem Wesen sichtbar. Er ist Liebe und Erbarmen und deshalb ist sein Handeln eins mit seinem Wesen. Er kann nicht anders als gnädig zu sein. Und Jona wusste das und weil er es wusste, konnte er in das Herz seines liebenden Gottes schreien. Der Wal spuckt ihn an Land, zurück ins Leben.
„Am dritten Tage auferstanden von den Toten..“ Gott hat Jesus, seinen geliebten Sohn durch die Todesängste und Todesnächte gehen lassen, damit wir in solchen Ängsten getröstet sein  und verstanden wissen können von ihm, der dies selber durchlitten hat. Und durch die Auferstehung glauben wir, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben, das stärker ist als der Tod.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Joh. 16,33).

 

Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe.
Ich lobe meinen Gott, der mir die Fesseln löst, damit ich frei bin.
Ehre sei Gott auf der Erde in allen Straßen und Häusern, die Menschen werden singen, bis das Lied zum Himmel steigt.
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden, Frieden auf Erden.

Ich wünsche euch allen einen frohen und gesegneten Sonntag

Eure Silvia

Gedanken zur Tageslosung 25.04.2020

Der Herr wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat

5. Mose 30,9

 

Freuen kann ich mich über wirklich viele Dinge. Wenn ich mit meiner Familie zusammen bin, ein richtig guter Schokokuchen, ein kuscheliges Tier, Sonne auf der Haut, schlechte Witze, bunte Blumen, guter Wein, ein frisch bezogenes Bett, und noch sooo viel mehr!

Schon allein, wenn ich an diese vielen Sachen denk kommt mir ein Lächeln auf die Lippen. Wir müssen uns diese kleinen Freuden in unserem Alltag manchmal wieder bewusster machen. Nehmt euch doch am Wochenende mal Zeit und schreibt eine Liste, macht eine Mindmap oder malt euch eure Freuden auf. Und immer, wenn es euch in nächster Zeit schwer fällt nach vorne zu sehen, schaut euch alle Dinge an, die euch glücklich machen. Vor allem die Dinge, die wir nach dieser Zeit wieder machen können und uns dran freuen werden.

Ganz oben auf meiner Liste steht gemeinsames Lachen und Gemeinschaft.

Wir werden uns alle über einander freuen, wenn wir uns wiedersehen.

In jeder CVJM Gruppe, bei Freunden, bei Gott.

Gott wird sich immer über dich freuen – über unsere Gemeinschaft.

Diese Freude beruht auf Gegenseitigkeit. Vor allem wenn wir jetzt auf Gott vertrauen und ihm unsere Freude von daheim schenken. Auch wenn wir diese manchmal im Alltag vergessen, durch die Freude an Gott sind wir stark. Der Herr gibt uns jetzt Kraft, um die Freude zu spüren und später noch mehr zu schätzen.

Bleibt daheim, bleibt gesund und glaubt an eure Stärke und die unendliche Freude, wenn wir uns alle wiedersehen können.

Denn die Freude am Herrn ist eure Stärke   Nehemia 8,10

 

Stefanie Megerle

Gedanken zur Tageslosung 24.04.2020

Herr, gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören!

Jeremia 14,21

 

Viele biblischen Texte beschäftigen sich mit der Mensch Mensch Beziehung. Wie halte ich die 10 Gebote ein, wie zeige ich Mitgefühl, wie kann ich meinen Nächsten lieben wie mich selbst? Die heutige Tageslosung aus dem Alten Testament zeigt etwas ganz anderes auf. Die große Angst, dass Gott den Bund mit uns beendet. Im Vers davor heißt es: Wir wissen es, Herr, und geben es zu: Wir sind vor dir schuldig geworden. Die Angst beruht also darauf, dass Gott den Bund beendet als strafe für ihre ihre Sünden. Aus der Situation und Zeit gesehen war diese Angst vielleicht nicht berechtigt aber umso verständlicher als jetzt. Jesus war noch nicht auf der Welt gewesen und war auch noch nicht für unsere Sünde gestorben.

Ist diese Angst aber heute noch berechtigt?

Die Gründe zum zweifeln häufen sich glaube ich bei jedem, bei mir zumindest. Wir können Gott nicht sehen und auch nicht fassen. Meine allergrößten Gründe sind einmal wie im Vers gesagt: die Angst, dass das Bündnis verloren geht und zweitens, dass es Gott einfach nicht gibt. Bei beiden Szenarien würde mein Vertrauen komplett zusammenbrechen.

Jeremia war in einer Situation in dem sein Vertrauen zu Gott schon sehr geschwächt war. Das Judäische Volk war in einer großen Hungersnot und er betete und nichts passierte. Eine menschlich nachvollziehbare Angst von Jeremia ist folglich, dass die Not eine Strafe Gottes ist und der Bund, wie in der Losung gesagt, aufgelöst werden könnte.

Wie ungerecht ist es denn bitte, dass Jeremia mit diesem riesigen Zweifel unter dem herrschenden Gott des Alten Testaments lebt und wir davon durch den liebenden Gott befreit sind. Die Angst ist, um auf die Frage zurück zu kommen, nicht berechtigt aber wenn wir sie haben heißt es in der diesjährigen Jahreslosung: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Markus 9,24) und ich weiß, dass er unserem Unglauben hilft. Was für ein krasser Zuspruch aber dass wir das Glück haben, unter diesem liebenden Gott zu leben kann schon ungerecht sein. Warum Gott diesen Zuspruch Jeremia nicht gab kann mir glaube ich niemand beantworten. Oder?

Grüßle

Eure Helen

Gedanken zur Tageslosung 23.04.2020

Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Hebräer 10, 35

 

Vertrauen, ein sehr wohlklingendes schönes Wort. Vertrauen ist eine sehr wichtige Basis im Umgang mit anderen Menschen. Kann ich jemanden nicht vertrauen will ich automatisch nichts mit dieser Person zu tun haben.

Vertrauen ist aber auch keine Grundeigenschaft, man muss sie erarbeiten und immer wieder zeigen das sie noch da ist.

 

Auch die Hebräer, an die dieser Vers gerichtet ist, hatten ein großes Vertrauen in Gott.

Aber dann wurden sie verfolgt, bestohlen und verhaftet.

Kein wunder schwindet bei ihnen das vertrauen. Sie waren verzweifelt, wussten keinen Ausweg aus ihrer Situation. Der Verfasser des Briefes will sie ermutigen. Bleibt dran am Glauben. Es lohnt sich. Er versucht ihnen den Blick zu öffnen und nach vorne zu sehen.

 

Wir haben auch oft mit etwas zu kämpfen, etwas was uns den Mut raubt, etwas das unseren Blick auf den Boden sinken lässt und man sich nur noch mit diesem Problem beschäftigen kann. Es scheint als würde es nicht weiter gehen. Aber es gibt immer ein Morgen! Es lohnt sich in den schweren Zeiten auf das Vertrauen anderer zu vertrauen. Wenn du selber nicht weiter weist, vertrau darauf das es jemand anderes weis. Sei es ein Freund oder eben Gott. Jemanden einfach mal Vertrauen, egal wie verrückt die Idee ist, kann manchmal wundersame Ergebnisse hervorbringen.

„Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“

 

Alina Tepper

Gedanken zur Tageslosung 22.04.2020

Und ich schwor dir's und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der Herr, daß du solltest mein sein.

Hesekiel 16,8

Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.

Galater 3,26

 

Ihr Lieben!
Wie unterschiedlich sind doch die Situationen, in denen die beiden heutigen Verse gesprochen oder geschrieben wurden! Da ist die Stadt Jerusalem zur Zeit Hesekiels, zu der Gott spricht "dass du solltest mein sein", die damals ganz und gar kein Vorbild für uns darstellte und für die Gott doch so viel Liebe im Herzen trägt, dass er sich erinnert, wie er sie aus dem Elend zu Schönheit und Ruhm geführt hat. Wie groß muss sein Schmerz sein, als er sieht, wie sie mit seinen Geschenken umgeht. Das Kapitel 16 zu lesen erfordert ein gewisses Maß an innerer Stabilität, sonst kann es deine Verfassung schwer eintrüben. Ein langes, trauriges Kapitel, das in Vers 60(!) endlich doch einen Hoffnungsschimmer zulässt, nämlich indem Gott seine Vergebung für "alles, was du getan hast" verspricht.
Ja, er würde den Bund erneuern nach all der Schmach und Schande, das hatte er geschworen (Vers 8), und wenn Gott schwört - na da können wir Menschen uns eine Scheibe von abschneiden. Von einem "ewigen Bund" spricht er. Was mag sich die Stadt Jerusalem darunter vorgestellt haben? Dass Gottes Sohn vor ihren Toren hingerichtet werden würde als Lösegeld für ihre Schuld und die Schuld aller Menschen, die ihn als ihren Herrn annehmen? Sicher nicht.
Ja, die alten Propheten zu lesen ist nicht immer schön. Immerhin: der Gang zum Zahnarzt macht ja auch keinen Spaß, hat aber seinen Wert. Das Lesen der Propheten kann schmerzhaft und heilsam zugleich sein, wenn z. B. Parallelen zu meinem Leben erkennbar werden: was war geschehen, bevor Gott sich mir (vermutlich zum hundertsten Mal) zu erkennen gab und ich mich als 28-jähriger Atheist endlich, endlich bekehren konnte? Hatte nicht auch ich - ganz nach Jerusalemer Vorbild - die Gaben Gottes (materiell wie geistlich) erhalten und damit ganz andere Dinge angestellt, als Gott sich vorgestellt hatte? Hatte ich nicht die gleiche Schmach und Schande verdient, von der Gott in Vers 58 spricht: ...die musst du tragen"? Ich musste es nicht und ich bin heute noch so dankbar dafür, dass ich mich an jenem Tag einfach in seine Arme fallen lassen konnte und Geborgenheit und Vergebung spürte, ja mehr noch: WUSSTE.
Die Scham, die Jerusalem zwingt "ihren Mund nicht mehr aufzutun", wenn alles vergeben wäre (Vers 63), die blieb mir erspart. Dafür hatte Jesus gesorgt, dafür hatte er den "ewigen Bund" begründet, dafür hatte er sich vor den Toren Jerusalems kreuzigen lassen. Mein Mund ging auf und ich versuchte, meinen Dank und mein Glück auszudrücken. Und Gottes ewiger Bund wäre nicht ewig, wenn er mir nicht an jedem Tag seit dem bewusst geworden wäre.
Gottes Kinder in Christus Jesus! Was kann ich Euch noch gutes Wünschen, wenn Ihr das von Euch sagen könnt! Bleibt gesegnet!
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 20.04.2020

Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, daß ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben.
Römer 6,22

 

Frei von der Sünde sollen wir sein? Ich bin neugierig, was Paulus wohl damit meint, erlebe ich doch mich täglich schmerzhaft in wissentlichen oder unwissentlichen Verfehlungen. Da ist schnell ein liebloses Wort gefallen, wenn ich mich nicht beherrschen kann. Da übernehme ich ungeprüft eine Meinung über einen anderen Menschen. Und nicht zu verschweigen sind die täglichen Ungerechtigkeiten in unserer Welt, die das Leben von Menschen und der gesamten Schöpfung verletzen oder gar zerstören. Daran könnte man wahnsinnig werden und verzweifeln.
Ich bin so froh,  dass Paulus sich theologisch dieses schweren Themas angenommen und versucht hat, unsere Fragen aufzunehmen und nach Antworten und einer möglichen Glaubenswahrheit zu suchen. Die  Antwort ist eigentlich ganz leicht: Christus hat durch seinen Tod am Kreuz die Schuld der Welt und damit die ganze Sünde der Welt auf sich genommen und damit das verlorene Paradies wieder hergestellt. In Jesus Christus und dem Glauben an ihn ist der Mensch gerecht gemacht vor Gott. Er ist Gott wieder „recht, richtig“. Das nennt die Bibel Gnade. Die Frage in diesem Kapitel im Römerbrief war nun, ob wir denn dann bedenkenlos sündigen können, weil die Gnade ja größer ist und immer alles vergibt? Gnade ist und bleibt Gnade und Gottes Gnade wird bedingungslos und lebenslang liebevoll von Gott über uns ausgeschüttet. Dennoch: es muss darauf eine Antwort des Menschen geben. Und diese Antwort ist so wunderbar und erfrischend: Abkehr von der lebensfeindlichen Sklaverei aus der Sünde und Umkehr zum fröhlichen und hingebungsvollen Dienst der Liebe. Keine Knechtschaft mehr, sondern Kindschaft, keine Sklaverei mehr, sondern Freiheit.
Dankbar und achtsam können wir nun unbeschwert unseren Glaubensweg gehen und die Mühe des Überwinden und Beherrschen Könnens auf uns nehmen, denn es hat Jesus nicht weniger als sein Leben gekostet. Die Bibel nennt das Heiligung, an deren Ende ewiges Leben steht. Was für eine tröstliche Verheissung. Und jetzt kann es sogar Spaß machen, nicht mehr sündigen zu müssen, falls doch, dann schmeissen wir uns ins Bad der Gnade. Halleluja.

Wünsche euch einen frohen Tag

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 20.04.2020

Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf daß der Herr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.

1. Mose 18,19
Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, daß ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben.
Römer 6,22


Guten Morgen, Ihr Lieben!
Abraham ist auserkoren, ein weiteres Volk zu gründen, ein zweites, ganz besonderes Volk. Und seine Berufung geschieht ebenfalls auf ganz besondere Weise: Gott kommt in Menschengestalt (drei Männer) zu ihm und Sara und verspricht den beiden Hochbetagten, dass sie einen weiteren Sohn bekommen sollten, der einst DAS Volk begründen wird, mit dem Gott seinen Bund aufrichten wird.
Nun war Abraham ja bereits vorgewarnt worden, es hatte schon eine Ankündigung in dieser Sache gegeben (Kap. 17), aber für die neunzigjährige Sara schien dieses Vorhaben nun ganz und gar unglaublich. Ich finde das sehr verständlich...
Den oben genannten Satz aus Vers 19 spricht Gott eigentlich eher zu sich selbst, als zu Abraham. Er ist auf dem Weg nach Sodom und Gomorrha, Abraham ist ein sehr höflicher Gastgeber und begleitet seine Gäste ein Stück in diese Richtung. Da sagt Gott zu sich selber: "Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will..." (Vers 17).
Daraufhin klärt er ihn über den Zweck seiner Reise auf, woraus dann wieder ein wunderschöner Dialog zwischen Abraham und Gott entsteht, den ich Euch dringend empfehle, wieder einmal zu lesen: 1. Mose 18, 20 - 33!
Das ist eine Fürbitte! Abraham lässt Gott nicht in Frieden, er verschärft seine Bitte mehrmals (ein echter Vertrauensbeweis, wie ich finde) und Gott kommt ihm jedesmal entgegen. Ein Dialog voll von Liebe, Verzweiflung, Vertrauen und menschlicher Nähe, dass einem glatt die Tränen kommen können.
Wir gehören heute zu einem anderen Volk, unser Volk ist anders entstanden und anders konstruiert. Jesus fand Isaak und Abraham in seiner Ahnenreihe, wir finden Jesus in unserer Ahnenreihe.
Denn so, wie Abraham für die wenigen Gerechten in Sodom bittet, bittet auch Jesus für uns (nur das er die Zahl der Gerechten nicht nach unten korrigiert, wie Abraham, sondern nach OBEN!) - es ist eine ganz ähnliche Situation im Hohepriesterlichen Gebet zu finden wie in Abrahams Fürbitte (Joh. 17, 20.21): "Ich bitte aber nicht allein für sie (die Jünger), sondern auch für die, die durch ihr (der Jünger) Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien."

Auch das Hohepriesterliche Gebet ist so ein Dialog, den wir wieder mal lesen könnten: berührend, wie Jesus hier um unser Heil ringt. Und entscheidend, wie er hier den Kreis der Erretteten erweitert auf alle, die ihn als den vom wahren Gott Gesandten erkennen. So kommt es, dass Paulus bis ins ferne Rom schreiben kann: von der Sünde frei und Gottes Knechte, werdet heilig! Das Ewige Leben ist Euer Ziel! Und auch ins noch fernere Stetten am Bodensee: werdet heilig! Das Ewige Leben ist Euer Ziel!
Ja, wir haben ein Ziel, das über alle Umwege, alle Hindernisse, alle Zugausfälle und Verspätungen, die uns im Leben so heimsuchen, erreichbar ist - nicht zuletzt auch, weil Jesus diese Fürbitte gehalten hat. Welch eine Liebe! Welch ein Geschenk! So lasst uns nun weiter erforschen, was unsere "Frucht" ist, die in diesem "heilig werden" sichtbar wird. Eine nicht enden wollende Aufgabe, die uns lebendig erhält.
Ich hoffe, Euch BALD wiederzusehen. Wir werden hinsichtlich unserer Geduld derzeit ein wenig mehr auf die Probe gestellt, als wir gewohnt sind. Denkt aneinander so oft wie möglich mit liebevollen Gedanken. Und übt Euch in der Vorfreude. Das gefällt Gott und tut uns allen gut.
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 18.04.2020

Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; Aber mein Volk will das Recht des Herrn nicht wissen.

Jeremia 8.7

Sicherlich könnte man diesen Vers zum Anlass nehmen, um über die damalige geschichtliche Situation zu Jeremias Zeiten zu sprechen. Man könnte darüber schreiben, was das „Recht des Herrn“ ist, und warum dieses Volk davon nichts hören will.

Doch ich möchte an diesem Samstagmorgen den Fokus auf den ersten Teil des Verses legen. Dieser unscheinbare Satz, der selbst nach dem dritten Lesedurchgang immer noch nicht so recht einen Sinn in dem Ganzen ergeben möchte. Ich möchte das Bild der Zugvögel aufgreifen, da wir von ihnen eine Menge über unsere Glaubensgrundsätze erfahren können.

Wie bereits erwähnt sind sowohl der Storch, als auch die Schwalbe und die Drossel Zugvögel. Während sie im Sommer hier bei uns ihre Jungen großziehen, fliegen sie doch im Winter in die wärmeren Gebiete unserer Erde. Dabei legen sie enorme Strecken zurück. Und das immer wieder, ihre Leben lang. Und doch fliegen sie dann zur richtigen Zeit zum richtigen Ort zurück. Mit unserem Glauben sollte es sich genau so verhalten. Es ist ein lebenslanger Begleiter, der uns an die unterschiedlichsten Orte führt. Doch das wichtigste ist, dass wir auch wieder zu unseren Brutstätten zurückfinden. Unser Glaube kann nicht bestehen, wenn wir zu lange keine Bibel mehr aufschlagen; keine Andachten mehr hören; keinen Lobpreis mehr singen. Wir brauchen den Ort, an dem neue Ideen geboren werden, an dem wir uns austauschen können und Wissen weitergeben, und den Ort, an dem wir wieder volltanken können für einen weiteren Flug.

Und genauso wie ein Storch nicht alleine, sondern in Gemeinschaft seine Reisen beschreitet, so sind wir doch auch niemals alleine mit unserem Glauben. Wir haben immer und überall unsere Gleichgesinnten, die uns das eine Mal den Weg weisen, uns an unsere Rückkehr erinnern, oder uns Geborgenheit bieten.

Doch wie wissen nur die Vögel welchen Weg sie nach Hause einschlagen müssen? Eine Schwalbe wird darüber nicht nachdenken. Sie vertraut einfach ihrem Instinkt. Und das ist das aller Schönste an unserem Glauben: Er ist in uns! Wir können einfach darauf vertrauen, und er wird uns immer wieder nach Hause führen. Wir können uns überhaupt nicht verfliegen! Wir können nur einmal kurzzeitig nicht die schnellst-beste-Route-zurück nehmen. Aber spätestens dann werden wir eine Gruppe andere Vögel sehen, und so unseren Kurs optimieren.

Den einzigen Fehler den wir machen können, ist gar nicht erst loszufliegen. Zu vergessen, dass wir ein wirklich wichtiges Zuhause haben, und dass wir nicht die Einzigen mit Zweifeln und Vertrauensproblemen sind. Der erste Flügelschlag muss also doch immer von uns kommen, bevor wir dann sicher geleitet werden.

Und genau das Gleiche habt ihr zum Beispiel genau jetzt auch gemacht. In dem Moment, in dem ihr euch entschlossen habt, auf der CVJM-Stetten Homepage die Andacht(en) durchzulesen, seid ihr ein Zugvogel auf dem Weg zu seiner Brutstätte. Ihr wisst, dass ihr hier etwas lesen könnt, das euch guttut. Ein Ort, an dem man sich erholen kann, und einen Ausgleich zu seinem (momentan eher eintönigen) Alltag findet. Doch ohne den ersten Flügelschlag durch Mausklicken in einem Browser wäre das nicht möglich gewesen...

In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Mut. Fliegt hinaus in die Welt, mischt euch unter die anderen Vögel, aber vergesst niemals die Orte, an die ihr zurückkehren solltet.

Vertraut in euch und in euren Glauben, denn nur er wird euch letztendlich führen können.

Eurer Pablo

Gedanken zur Tageslosung 17.04.2020

Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen.

Psalm 71,3

Manchmal fühlen wir uns einsam und auf uns alleine gestellt. Doch egal wie es und geht Gott, da oben im Himmel ist da und schenkt unseren Herzen Rat, Zuneigung, Weisheit und Kraft ihn in uns stark und groß werden zu lassen. Er schenkt uns Aufmerksamkeit, egal wie es uns geht. Ob wir gerade unser fünftes Fußballturnier gewinnen oder ob wir unseren Ball zu dem bösen Nachbar geschossen haben. Ob wir ein einser Abi schreiben oder uns ein Nagel abbricht. Er ist da. Er steht uns zur Seite und gibt uns Rat. Als unseren besten Styleberater oder den tollsten Manager. Er ist da. Wir sind nie auf uns alleine gestehlt. Egal ob wir an ihn denken oder nicht. Wir werden geliebt, ob wir ihn ignorieren oder ob wir ihn preisen. Wir werden v spielt es keine Rolle ob wir Arm oder Reich sind, ob wir dick oder dünn sind oder ob wir groß oder klein sind. Also merkt euch eins. Wir sind alle Kinder Gottes und sind alle, jeder für sich, großartig.

 

Louis Rist

Gedanken zur Tageslosung 16.04.2020

Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!

Jes. 5,21

Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.

1. Kor. 2,12

 

Guten Morgen, Ihr Lieben!
Heute werden uns wohl die Leviten gelesen... "Weh denen", das klingt nicht gut!
Eingebettet in eine ganze Reihe von Wehrufen wird den Oberen des Volkes Israel ihre ganze Unfähigkeit vorgehalten und eine düstere Zukunft vorausgesagt.

Aber auch das einfache Volk, das mitgelaufene, das abgefallene, muss diese Zukunft fürchten.
Die Situation war offensichtlich aussichtslos, als Jesaja auf die Bühne trat: "Zion muss durch Gericht erlöst werden und, die zu ihr zurückkehren, durch Gerechtigkeit." (Jes.1,27). Zieht Euch warm an!
Dieser Vers 27 ist für uns aus heutiger Sicht natürlich ein Trost, weil wir heute wissen, wie Gottes Gericht arbeitet und wie unsere Gerechtigkeit möglich ist. Aber nachher ist man immer schlauer.
Und eben dies könnte unser Problem sein: dass wir schlauer sind! Dann dreht sich die Heilsgeschichte möglicherweise im Kreis, ebenso wie die Weltgeschichte es uns schon so oft vorgemacht hat. Dass wir glauben, mehr zu wissen als die Abgefallenen damals, bedeutet nicht unbedingt Gutes...
Auch jene damals waren sich sicher, zu Gottes auserwähltem Volk zu gehören, sicher, dass Gott sie gegen ihre Feinde beschützen würde, dass alles gut werde. Dabei machten sie alles falsch... Im Wissen um ihre besondere Position als Auserwählte gestalteten sie ihr Leben nicht anders als alle anderen Völker ringsumher. "Auch ist ihr Land voll Götzen; sie beten an ihrer Hände Werk..." (Jes. 2,8)
Heidenei! Wie sieht es bei uns aus? Sind wir sicher?
Gott hat uns aufgenommen in die Schar seiner Auserwählten, er hat seinen Kopf dafür hingehalten, er hat sein Leben für unsere Sünden zur Verrechnung gegeben. Da dürfen wir sehr dankbar sein, aber keinesfalls dürfen wir glauben, weiser oder klüger zu sein, als jene damals. Wir sind es nicht. Wir sind im Vorteil, aber nicht besser!
Deshalb ist der zweite heutige Vers der Losungen eine Erlösung für mich: Wir haben den Geist der Welt nicht empfangen! Ja, oft drängt er sich auf, oft übertönt er besseres Wissen, aber er füllt uns nicht aus. Was uns ausfüllt ist der Geist Gottes, den wir empfangen haben. Deshalb wissen wir, was uns von Gott geschenkt ist: Erlösung durch Gericht und durch Gerechtigkeit.
Halten wir daran fest! Wider "Besseres Wissen", wider den drängenden, tönenden Weisheiten dieser Welt. Wir wissen, was Er uns geschenkt hat, nicht mehr! Aber auch: nicht weniger...
Lasst Euch beschenken und bleibt gesegnet
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 15.04.2020

Der Herr, dein Gott, ist bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt.

5. Mose 2,7

Manchmal, da hat man das Gefühl allein gelassen zu werden. Niemand sei mehr da. Dabei ist Gott immer bei uns. Er lässt uns nie allein. Egal wie weit wir weg sind von der Zivilisation, z.B. mitten in der Wüste wie die Israeliten. Nie vergisst er uns.
Auch haben wir manchmal das Gefühl uns fehle es an etwas, wir hätten nicht genug. Nein. Wir haben genug. Genug von dem, was wir wirklich brauchen. Wir müssen die kleinen Dinge mehr schätzen, uns nicht mit anderen vergleichen, fröhlicher sein und mit offenen Augen durch die Welt gehen. Wir wollen immer zu viel. Dabei gibt uns Gott alles was wir brauchen. Vielleicht sollten wir uns mal eine Scheibe von Minimalisten abschneiden. Wir müssen ja nicht gleich alles rausschmeißen und gründlich aussortieren, sondern uns klar werden, was uns glücklich macht und, dass dieses Glück nicht in all dem Zeug liegt, das wir Zuhause horten. Denn wie auch Silbermond sagt: “ eines Tages fällt dir auf, dass du 99% nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.”

Ich hoffe das ist gut so. Euch noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Benita

Gedanken zur Tageslosung 14.04.2020

Denn meine Gerechtigkeit ist nahe und mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten.

Jesaja 51,5

Im heutigen Tagesvers geht es um Gottes Gerechtigkeit und sein Heil, welches er auf die Welt geben wird. So ein sau guter Zuspruch in dieser Zeit: Heilung wird kommen!

Gott streckt uns seinen väterlichen Arm hin, welcher uns die Angst nimmt, wie ein Vater seinem Kind die Angst nimmt, die Angst um unsere liebsten, welche krank sind oder die Angst um die Arbeitsstelle. Gott wird uns Hoffnung geben und uns Zusprechen, wie ein Vater seinem Kind Mut macht: „Ich bin bei dir und verlasse es nicht“ wie es schon in Jesaja 41,10 steht. Am Wochenende haben wir den größten Zuspruch in unserem Glauben bekommen. Jesus hat der Tod besiegt! Halleluja. Wenn wir nach Gottes Hand greifen, wird er uns leiten wie ein guter Hirte, der uns durchs finstere Tal und durch die Pandemie führt (Psalm 23). Gott streckt uns seine Hand hin, wir müssen nur zugreifen. Auch in so einer schweren Zeit, in der uns die Decke auf den Kopf fällt, glaube ich fest daran, dass Jesus bei uns ist, wie er es uns versprochen hat. Und nun lasst uns einander zusprechen, uns einander Lieb haben und auf die ferne Gemeinschaft leben. So eine lebendige Beziehung möchte Gott mit uns und gerade jetzt können wir die Zeit nutzen und Gottes Wort lesen und uns austauschen. In dem Sinne wünsche ich einen gesegneten Tag.

Eure Hannah Brüwer

Gedanken zur Tageslosung 13.04.2020

.. und gehet eilend hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden sei von den Toten…

Matth. 28, 7

Erinnert ihr euch? Im Lukasevangelium lesen wir von den Hirten, dass sie eilend Maria und Josef aufsuchten, um sich neugierig und aufgeregt davon zu überzeugen, dass der Messias, dessen Geburt ihnen von den Engeln angekündigt wurde, auch tatsächlich geboren ist.
Im heutigen Abschnitt der Tageslosung gibt der Engel den Frauen selbst den Auftrag, eilend zu den Jüngern zu gehen, um ihnen zu sagen, dass Jesus, ihr Herr, von den Toten auferstanden ist.
Unbemerkt von der großen Politik und den täglichen Eroberungs-und Expansionskriegen des römischen Reiches, den Intrigen und Kämpfen um Herrschaft und Machterhalt, ereignen sich Dinge, von denen nur wenige Menschen Notiz nehmen oder „zufällig“ zu Augenzeugen wurden.
Bei der Geburt Jesu durften ausgerechnet die Hirten diejenigen sein, die die Botschaft des Engels hören und sich von seiner Wahrheit überzeugen und an der Freude einer Geburt in einem Stall teilhaben duften. Geburten wie diese geschahen an jenem Tag sicher noch des öfteren. Doch dieses Kind, das spürten die Hirten, musste durch seine Bestimmung ein ganz besonderes Kind sein. Im Text lesen wir weiter, dass sie das „Wort ausbreiteten, das ihnen von diesem Kinde gesagt war..“. In unserem Text heute sind es zwei Frauen, Maria und Maria Magdalena, die unvermutet und unverhofft zu Zeuginnen der Auferstehung wurden. Was war der Grund, am frühen Morgen zum Grab zu gehen? In den Osterberichten lesen wir von dem innigen Wunsch, der jüdischen Tradition folgend, den Leichnam, den man am Abend vorher so schnell vom Kreuz genommen und unter Bewachung der römischen Soldaten zügig in ein Grab gelegt und mit einem großen Stein gesichert hat ( nicht dass ihn noch jemand stehlen und dann behauptet werden würde, er sei auferstanden!), noch zu salben. Sie, die Frauen waren es, die durch ihre Rolle in der jüdischen Gesellschaft wenig zu bestimmen hatten, die aber neugierig und sehnsüchtig beharrlich immer dort auftauchten, wo sich ihnen eine Gelegenheit bot und ihre Herzen und Seelen die Worte Jesu wie einen trockenen Schwamm aufnahmen. Die beiden Frauen hatten eine besonders liebevolle Beziehung zu Jesus. Sie gehörten zum Kreis der Jüngerinnen, die immer wieder trotz aller Widrigkeiten, in einer von Männern bestimmten jüdischen Gesellschaft, Jesus begleiteten und nachfolgten. Noch vor zwei Tagen standen sie unter dem Kreuz und ertrugen unter Weinen und Klagen das unerträgliche Leiden Jesu. Sie wollten den, den sie so sehr liebten, bis zum Ende nicht alleine lassen. Er, in dem sie den von Gott verheissenen König, Priester und Prophet sahen, er, der sie ansah und ehrte, er, der ihre Liebe spürte und sie achtete. Dieses liebende Herz, ihre Sehnsucht und Traurigkeit trieb sie an jenem Ostermorgen zum Grab, um den Leichnam zu sehen und zu salben. Unbegreiflich was sie dort erwartete: Das Grab war leer und ein Engel verkündete ihnen die Botschaft, dass Jesus auferstanden ist. „Geht eilend hin und sagt es den Jüngern…“ Und wie die Frauen nun flitzten, wir sehen sie förmlich in ihren israelischen Gewändern mit pochendem Herzen, überwältigt und ganz von Sinnen, aufgeregt und verwirrt, zu den Jüngern zu eilen. Nichts vermochte sie in dem Moment aufzuhalten.
Ich wünsche uns allen an diesem herrlichen Ostermontag, dass wir uns durch nichts aufhalten lassen, die großartige Botschaft von der Auferstehung ins Leben zu verkündigen und unser Leben und Handeln von dieser großen Freude leiten lassen.
Die Frauen konnten Jesus nicht mehr salben, diese letzte Berührung war ihnen vergönnt, aber eines Tages wird die „Braut“ ihren „Bräutigam“ wieder sehen und bis dahin eilen wir unermüdlich…. hinaus in die Welt zu den Menschen.

 

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 12.04.2020

Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jesaja, 60,2

Der erste Teil der Tageslosung für den heutigen Ostersonntag mag derzeit für viele klingen, als seien die Worte für jetzt, das Frühjahr 2020, geschrieben. Die Corona-Pandemie verbreitet Angst und Schrecken. Wir bangen um unsere Gesundheit, unsere Arbeitsplätze oder unsere wirtschaftliche Existenz. Die Bilder aus den Nachrichten, zuerst aus Italien, Frankreich und Spanien, aus New York und zuletzt aus Ecuador verstören uns zutiefst. An die Ausmaße der Pandemie in Ländern, die von Armut, Konflikten, Kriegen oder Naturkatastrophen schon gebeutelt sind, mag keiner denken.
Doch dann kommt im Bibelvers das ABER. Denn wir dürfen nicht nur hoffen, wir dürfen sicher sein: ein Blick um uns herum zeigt uns - nach dem Winter kommt der Frühling mit all seiner Pracht und Lebensfreude; nach der Nacht steigt die Sonne mit einem Farbenfeuerwerk über den Horizont, das kein Künstler einzufangen vermag; nach den finsteren Neumondnächten beginnt der Mond wieder von Neuem zu leuchten bis er voll und rund vom Nachthimmel scheint; nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz ist Jesus wieder auferstanden und hat uns bewiesen: "über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir."

Darum: seht die Herrlichkeit, die schon ist und freut euch auf die, die noch kommen wird.

Frohe Ostern!

Eure Monika Meier

Gedanken zur Tageslosung 11.04.2020

Christus hat unsre Sünden hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.
1. Petrus 2, 24

 

Als Jesus Christus am gestern für uns gestorben ist, hat er uns den Weg eröffnet, frei von Sünden leben zu können.

Er hat durch seinen Tod am Kreuz für unsere Sünden ein für alle Mal bezahlt.
Noch liegt er aber im Grab, noch ist das Ostergeschehen nicht vollendet. Heute warten wir bangend darauf, dass er den Tod besiegt.

Aber wir dürfen schon darauf hoffen, dass das, was Jesus uns in der vorösterlichen Zeit angekündigt hat, bald geschieht.

Jesus wird für uns den Tod überwinden, daran glauben wir. Aber unser Glaube verpflichtet uns auch.

Als Christ sollen wir in der Welt mit gutem Beispiel vorangehen. Wir sollen Gerechtigkeit walten lassen und ohne wenn und aber dafür einstehen.

Schließlich hat Christus uns das aufgetragen. Wir sollen anderen ein gutes Vorbild sein, Gerechtigkeit leben.
Aber gerecht sein fällt oft schwer. Man hat einen schlechten Tag, ist mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Dann muss eben der Partner den alten Griesgram am frühen Morgen ertragen. Oder man kommt genervt zur Arbeit, dann bekommen die Arbeitskollegen den Frust ab.

Wir wissen es oft noch im selben Augenblick, dass wir gerade nicht gerecht sind. Wir wollen es eigentlich gar nicht,

aber ein einfaches „Es tut mir Leid” fällt gerade für solche Kleinigkeiten auch nicht einfach. Jesus hat für uns die Sünden getragen,

er hat das Böse überwunden, er will der Ungerechtigkeit die Stirn bieten. Er steht uns zur Seite und ermutigt uns, mit gutem Beispiel voran zu gehen und Gerechtigkeit zu leben.
Wir dürfen darauf vertrauen, dass er mit seiner Auferstehung dann auch die Ungerechtigkeit besiegt und wir dürfen uns freuen, dass er uns seine Gerechtigkeit bringt.

Eine Gerechtigkeit, die wir heute noch nicht begreifen können. Aber wir können gewiss sein, seine Gerechtigkeit ist von unendlichen Liebe getragen und weit größer als alles was wir uns vorstellen können.

 

Christoph Hertweck

Gedanken zur Tageslosung 10.04.2020

„Halleluja – lobt den HERRN! Glücklich ist, wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet und große Freude hat an seinen Geboten!“
Psalm 112, 1

 

„Halleluja!“

Das war die erste Reaktion meiner Mutter als ich ihr den verloren gegangen Haustürschlüssel vor die Augen hielt. „Gott sei Dank hast du den wiedergefunden!“ Ob Gott da wirklich seine Finger im Spiel hatte oder nicht weiß ich bis heute nicht. Auf jeden Fall war meine Mutter sehr erleichtert und erfreut.

Halleluja ist auch das erste Wort der heutigen Losung, der Psalm 112, 1. Übersetzt heißt Halleluja: „Lobet den Herrn.“ Ein Freudeschrei, der bei uns etwas auslöst: Freude, Glück, Energie, Lust. Und andersrum loben und preisen wir Gott in Glücksmomenten und Momenten der Freude. Bei meiner Mutter war der Lobpreis mit dem Fund des Haustürschlüssels verbunden, in diesem Psalm ist der Lobpreis mit dem Segen verbunden, den ein Mann empfängt, der den Herrn fürchtet.

„Glücklich ist, …“ so gehts weiter im Text des Psalms 112. Eine Anleitung zum Glück! Cool, darauf habe ich gewartet! Ich habe da schonmal ein paar Ideen, was mich glücklich macht: Auf dem Motorrad dem Sonnenuntergang entgegenfahren, am Strand auf Koh Ta Kiev im warmen Sand liegen, Tomate-Mozzarella-Salat oder in Uno gegen meinen Bruder gewinnen. Doch der Autor von Psalm 112 beschreibt sein wahres Glück mit: „…wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet…“. Hat jemand von euch eine Idee, was das bedeutet? Was soll das für ein Glück sein?

Wenn mich ein bissiger Hund mit fletschenden Zähnen anbellt, dann habe ich Angst und keine Ehrfurcht. Ehrfurcht vor Gott hat nichts mit Angst vor Bissen oder Strafe zu tun. Womit dann? Lass es mich an einem Beispiel aus meinem Leben erklären. Als ich 18 wurde, drückte mir mein Vater die Schlüssel unseres Autos in die Hand und sagte: „So, jetzt kannst du mich morgen ja von der Arbeit abholen. Pass gut drauf auf!“. Am nächsten Tag stieg ich ins Auto ein und fuhr ganz langsam und vorsichtig, Zentimeter für Zentimeter, immer am Schleifpunkt der Kupplung aus unserer Garage raus, um bloß keinen Schaden anzurichten. Auf der Straße bin ich sehr vorsichtig gefahren, habe aus der 2- eine 3- Sekunden-Regel gemacht und habe mich erst nach einigen Kilometern getraut schneller zu fahren. Warum? Weil ich den Wert des Vertrauens, das mir mein Vater geschenkt hat kannte und ich alles daransetzte, es nicht zu verlieren. Mit unserem Leben hat uns Gott etwas viel Wertvolleres als die Schlüssel eines Autos geschenkt. Ehrfurcht vor Gott haben heißt, dass ich dieses riesige Geschenk wertschätze, ihm Sorge trage und es genieße. Es heißt, dass ich Gott anerkenne, ihm treu bin, ihm nachfolge und dadurch glücklich werde. Wenn du jetzt denkst, dass du doch auch durch andere Sachen, wie ein Nutellabrot wenn du hungrig bist, glücklich werden kannst und dazu gar kein Gott brauchst, muss ich dir widersprechen. Das stimmt leider nur bis zu einem gewissen Punkt, denn das Glück - und noch so viel mehr - was uns Gott gibt ist viel größer und ergiebiger als das kurzanhaltende Nutellabrot-Glück. Das macht Gott so mächtig. Und unser Leben ist nicht Gottes einziges Geschenk. Ehrfurcht vor Gott haben heißt auch wertschätzen, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist. Daran denken wir an dem heutigen Tag und zeigen Ehrfurcht vor Gott.

„Glücklich ist, wer … sich über seine Gebote freut!“

Das ist der zweite Teil der Anleitung. Aber sind Gesetze und Gebote wirklich Grund zur Freude und zum Glück? Erlebe ich nicht das Gegenteil, dass Gebote mich einschränken, meine Selbstverantwortung beschneiden und meistens nur lästig sind? Naja, als ich mein Vater fragte warum denn der TÜV so penibel in Deutschland ist meinte er: „wenns koin TÜV gäb und dir euner ande Karre na fährt, no wärsch froh drum!“ Die Moral von der Geschicht, solange man nicht betroffen ist, nerven uns manche Gesetze. Als betroffener ist man froh, dass es sie gibt. In Psalm 112 geht es aber nicht um unsere Gesetze in Deutschland, sondern um die zehn Gebote. Die zehn Gebote sind doch eine staubige und trockene Sache, oder? Wenn du noch kein Halstuch gemacht hast, kannst du im zweiten Buch Mose 20 die zehn Gebote nochmal nachschauen. In der Bibel finden wir sie nicht als trockener Gesetzestext im Juristendeutsch, sondern inmitten der phantastischen Geschichte der Israeliten. Da ist die Vergangenheit mit der Sklaverei in Ägypten. Die Gegenwart mit der anforderungsreichen Wüstenwanderung. Und die Zukunft mit dem Land, in dem Milch und Honig fließen. Alles in allem ein spannendes Abenteuer. Die Gebote, von denen wir im Psalm 112 lesen, sind eingebettet in eine große Geschichte voller Leben – alles andere als staubig. Wenn wir sie auf heutige Zeiten übertragen und uns größtenteils daranhalten würden bin ich mir sicher, dass die Erde ein Glücklicher Planet wäre.

Halleluja!

 

Patrick Häring

Gedanken zur Tageslosung 09.04.2020

Lasst uns gehen, den Herrn anzuflehen und zu suchen den Herrn Zebaoth; wir selber wollen hingehen.
Sacharja 8,21

 

Der Tempel zerstört, das Volk frustriert. Sacharja wird von Gott beauftragt, Gottes Volk zu ermutigen, er spricht in eine Zeit hinein, als Israel wieder aus der Gefangenschaft in Babylonien zurückgekehrt ist. Doch der Tempel ist zerstört, das Volk ist klein und spürt die Unterdrückung noch in den Knochen.
Kapitel 8, wo auch der heutige Losungsvers herkommt, beschreibt das künftige Heil für das Volk Gottes und für alle Völker. Sacharja prophezeit, dass Menschen aller Völker kommen werden um den Herrn zu suchen und ihn anzuflehen.
In der Situation, in die das hineingesprochen wird, sind diese Voraussagen eigentlich unglaublich, die Länder um Israel herum sind stärker und größer, sie haben eigene prunkvolle Götter, wer will da schon ins schmächtige Israel kommen um den Gott der Israeliten zu suchen?
Wir sehen, dass wir aus der menschlichen Perspektive eigentlich nichts sehen.
Gott blickt in die Ferne, er sieht den Ausgang der Geschichte. Und wenn er solche Zusagen macht, dürfen wir erkennen, dass unsere Perspektive zu klein ist um darüber ein Urteil zu fällen und dürfen vertrauen, dass er, der allmächtig ist, sehr gute Pläne hat.
Und was für eine geniale Zusage ist es da, dass Menschen aus allen Völkern sich jetzt schon und in Zukunft nach Gott ausstrecken, ihn anflehen und suchen.
Eine Zeile aus einem sehr bewegenden Lied lautet: "Ich wünsche nur jedem den Retter zu kennen und Gott nicht nur Herr sondern Vater zu nennen".
Es ist so großartig, dass wir dabei helfen dürfen, dass wir Menschen an die Hand nehmen dürfen, die auf der Suche sind, dass wir auf dieser Welt ein Licht für Gott sein dürfen, das den Menschen zeigt, wie wundervoll unser Herr ist.
Erinnern wir uns doch einmal daran, wie das bei uns war, als wir uns das erste Mal nach Gott ausgestreckt haben, noch orientierungslos auf der Suche waren, wie wir heute noch zweifeln und kämpfen und wie gut es ist zu wissen, dass wir uns jederzeit nach Gott ausstrecken dürfen und dass es überall auf dieser Welt Menschen gibt, die Licht für Jesus sind.
Lasst uns Licht sein auf dem Weg von Menschen, die auf der Suche sind, denn es sagen auch heute viele: Lasst uns gehen, den Herrn anzuflehen und zu suchen den Herrn Zebaoth; wir selber wollen hingehen.

Ich wünsche euch gesegnete und besinnliche Feiertage, unser großartiger Gott segne euch!
Mirjam Gallenkämper

Gedanken zur Tageslosung 08.04.2020

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51, 14

 

Unser heutiges Losungswort stammt aus dem Psalm 51. Er ist einer von mehreren Bußpsalmen, die dem König David zugeschrieben werden und die allesamt das Bekenntnis von Schuld als Thema haben. Im 14. Vers dieses 51. Psalms richtet David die inständige Bitte an Gott, sich ihm erneut zuzuwenden mit den Worten „Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus“. Was war vorgefallen, dass David diese dringende Bitte vor Gott bringt? Wenn wir an David denken, haben wir wohl zuerst den einfachen Schafhirten vor Augen, der von Gott zu Größerem bestimmt war und von Samuel zum König des Volkes Israel gesalbt wurde, der mit seinem Harfenspiel Sauls dunkle Gedanken vertreiben konnte, der mutig und erfolgreich im Kampf gegen die Feinde Israels war und es bis ganz nach oben schaffte. Aber gerade in diesem Psalm begegnet uns eine andere Seite Davids, der David mit seiner menschlichen Schwäche und Schuld, der David, der auf dem Höhepunkt seiner Macht mit Bathseba Ehebruch begeht und ihren Mann von seinem Feldherrn an die Kriegsfront stellen lässt, wo dieser umkommt. Als David seine Sünde vom Propheten Nathan vorgehalten wird, fleht er Gott um Vergebung und Reinigung von seinen Sünden an. Er bereut seine Tat, unter der schweren Belastung seines Gewissens sehnt er sich nach einem neuen Herzen und fleht Gott an: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist“ (Vers 12). Die Veränderung muss von innen, d.h. vom Herzen aus erfolgen.

Und welche Bedeutung haben diese Psalm-Worte für uns heute? Fühlen wir uns überhaupt noch als Sünder, die Buße tun sollten? Mord oder veranlasster Mord kommen zum Glück nicht allzu häufig vor, gelegentlich erfährt man davon aus den Medien. Und Ehebruch- na ja, manche Zeitgenossen sehen darin eher ein Kavaliersdelikt- aber sich deshalb gleich als Sünder fühlen und gar Buße tun? Und doch versündigen wir uns Tag für Tag, ohne uns dessen bewusst zu sein: durch unseren Lebensstil und den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen fügen wir der Natur schweren Schaden zu. Doch können und wollen wir uns absolut nicht vorstellen, daran etwas zu ändern, auf irgendeine Errungenschaft der modernen Zeit zu verzichten. Auch nehmen wir ohne zu protestieren zur Kenntnis, dass in anderen Ländern Menschen, oft ganze Bevölkerungsgruppen unterdrückt werden, häufig von diktatorischen Herrschern. Wir protestieren nicht, weil wir negativen Einfluss auf die wirtschaftlichen Beziehungen zu diesen Ländern befürchten, es geht um Profit. Und durch unser Kauf- und Konsumverhalten schädigen wir kleinere Betriebe und Händler (z.B. durch Shopping im Internet), und unterstützen Massentierhaltung und intensive Landwirtschaft, da die Produkte billiger sind. Wir hätten also allen Grund zur Umkehr und Buße- doch sind uns unsere Sünden gar nicht bewusst! Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: Zum einen werden die Folgen unseres Verhaltens meistens erst mit einiger zeitlicher Verzögerung deutlich, so dass also der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht unmittelbar erkennbar ist. Zum anderen verhalten sich ja viele Menschen genauso wie wir, haben denselben Lebensstil- und so entsteht bei uns das Gefühl: wenn alle um uns herum so leben, kann das ja so schlimm nicht sein! Doch dabei übersehen wir, dass es höchste Zeit ist zur Umkehr, dass wir einfach nicht weitermachen können wie bisher. Wir müssen bereit und willig sein zu einem Verhalten, das geleitet wird durch Rücksicht auf Natur und Umwelt und durch Einsatz für Gerechtigkeit. Dafür wollen wir Gott bitten!

 

Ursula und Dieter Reimund

Gedanken zur Tageslosung 07.04.2020

Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
Zefanja 3,15

Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
Markus 4,40

 

Furcht. Angst. Unbehagen. Egal wie wir es nennen, irgendwie fürchten wir uns doch alle vor irgendwas. Sei es die bevorstehende Klausur, für die man zu wenig gelernt hat oder die Konsequenzen, wenn wir einen Fehler gemacht haben oder der Virus, der unser Leben gerade sehr stark beeinflusst. Wir fürchten uns alle.
An sich ist das nicht wirklich ein Problem oder etwas Schlechtes. Wir Menschen sind eben so geschaffen, dass wir Angst haben oder dass wir an manche Dinge unsicherer ran gehen, als an andere. Das wird sich in den nächsten Jahrhunderten auch nicht ändern.
Was sich aber ändern kann ist, dass wir uns nicht allein dieser Angst stellen müssen, sondern, dass Gott an unserer Seite steht. Er wird für uns zwar nicht die Klausur schreiben oder die Fehler, rückgängig machen, damit wir sie uns nicht eingestehen müssen. Er wird auch nicht mit dem Finger schnipsen und den Virus verschwinden lassen. Er wird aber (und da bin ich mir ganz sicher) bei uns sein und neben uns stehen, was die Angst schon um Einiges verringert, weil man weiß, dass man nicht alleine ist.
Weil man weiß, dass man das alles nicht alleine durchstehen muss.
Weil man weiß, dass jemand neben dir steht und dich unterstützt.

Das ist wie bei einem Läufer, kurz vor dem Marathon. Gott wird diesen Marathon nicht laufen, er wird aber davor im Training der Freund sein, der dem Läufer hilft, sich vorzubereiten. Er wird derjenige sein, der am Ziel der Strecke steht und den Läufer anfeuert und er wird auch derjenige sein, der ihn dann tröstet, falls es der Läufer es nicht schafft beziehungsweise derjenige, der mit ihm feiert, falls er gewinnt.

Und das sagen diese beiden Verse aus. Auf der einen Seite Zefanja, der uns sagt: „Hey Gott ist bei dir, also musst du dich nicht fürchten“ und auf der anderen Seite Jesus der seinen Jüngern auch nochmal sagt: „Habt ihr eigentlich vergessen, dass Gott bei euch ist?“
Persönlich finde ich, wir brauchen alle Mal einen Jesus, der uns daran erinnert, dass wir uns beruhigen sollten, da Gott bei uns ist. Denn Gott lässt uns nicht allein, wenn wir uns fürchten.

 

Sina Meier

Gedanken zur Tageslosung 06.04.2020

Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

Johannes 18,37

 

Am Sonntagmorgen hatte ich mal zwei Stunden für mich. Kind und Kegel waren eine Runde spazieren, ich musste keine Pampers schließen, sondern konnte mein Hirn öffnen, über einen Bibelvers nachdenken – und am Ende etwas lernen, obwohl ich‘s nicht ganz verstanden habe. Oder anders gesagt: Gerade weil ich es nicht ganz verstanden habe, habe ich es kapiert. Erklär ich euch gleich!

Erst mal teile ich euch meine Gedanken zum vermeintlich einfachen Einstieg des Verses mit. Da ist jemand geboren und in die Welt gekommen. In dem Fall geht es um Jesus. Und ich frage mich,  weshalb Johannes diesen Satz bis zum ersten Komma so unnötig verlängert hat. Geboren und in die Welt gekommen – ist das nicht ein Synonym? Und als ich einem Kleinkind unterhalb meines Balkons beim Laufradfahren zusehe und einem Raben beim Landeanflug auf einen Ast, erkenne ich den feinen Unterschied.

Geboren werden wir, weil es bei Mama und Papa vor zehn Monaten nicht beim Gute-Nacht-Kuss geblieben ist und die Hebamme einen guten Job gemacht hat. Dafür können wir nix, es geschieht einfach – ein passiver Akt. Aber dann geht’s ab: Wir kommen in die Welt. Das erste Atmen, die ersten Bewegungen, der erste Blick. Später krabbeln wir, richten uns auf, brabbeln die ersten Worte, bauen und zerstören, lachen und weinen, wachsen und lernen täglich dazu. So kommen wir Schritt für Schritt in die Welt und dort immer mehr an. Wir gestalten unser Leben aktiv.

Und dann ist die Frage: Wer bin ich in diesem Leben? Ein Statist oder die Hauptrolle? Führe ich Regie oder trage ich Kulissen durch die Gegend? Bin ich so, weil es in meinen Genen steckt? Ist mein Werdegang vorbestimmt, vom Schicksal etwa?

Die Startvoraussetzungen der Menschen sind unterschiedlich. In welchem Land ich aufwachse, wie mein Elternhaus ist, ob ich Geschwister habe, ob ich das älteste oder jüngste davon bin, ob um mich herum Bomben fliegen oder meine Eltern mich mit Liebe überschütten – all das prägt mich und hat einen enormen Einfluss auf das, was später kommt. Gleiche Voraussetzungen gibt es nicht, fair wirkt das auch nicht – nur können wir uns auf eines verlassen: Dass wir vor Gott alle gleich sind. Er macht keinen Unterschied, er nimmt uns so, wie wir sind. Also können wir wachsen und gedeihen, wie wir eben sind – Schritt für Schritt und jeden Tag ein wenig mehr in die Welt kommen.

Und jetzt kommen wir sogleich zum anschließenden zweiten Teil: zur Wahrheit. Paar Sätze später im Vers fragt Pilatus Jesus, was er denn bitte mit der Wahrheit meine. Jesus antwortet nichts. Und genau das ist die Antwort: Die Wahrheit müssen wir bitteschön selber herausfinden.

Im Gegensatz zu etlichen klaren und unmissverständlichen Anweisungen und Antworten, die uns die Bibel gibt – du sollst nicht töten zum Beispiel –  müssen wir uns bei der Wahrheit schon ordentlich recken und strecken, um dahinterzukommen. Was meint Jesus mit der Wahrheit?

Täglich sind wir von Wahrheiten umgeben, besser gesagt: von vermeintlichen Wahrheit. Denn die Wahrheit hängt immer vom Blickwinkel ab. Ein Beispiel: Zwei Kinder haben sich gestritten. Du willst schlichten. Und natürlich hörst du dir beide Standpunkte der Kinder an. Und dann wirst du dich am Ende eines fragen: Wem sollst du nun glauben? Wer sagt die Wahrheit?

Ob es bei Krisen wie der Corona-Krise ist, ob beim Nachbarschaftsstreit oder in der Forschung: Es gibt immer mehrere Wahrheiten und nicht nur die eine. Daher geht es für uns Menschen nicht darum, die endgültige Wahrheit zu finden (das dürfen wir Gott überlassen, einzig er kann das), sondern darum, der Wahrheit so nah wie möglich zu kommen. Und dazu gehören Zweifel! Zweifel an den Aussagen anderer, Zweifel am eigenen Denken. Vielleicht geraten wir dadurch mal ins Schwimmen, aber nur wer schwimmt, kann neue Inseln entdecken und der Wahrheit über sich und die Welt näher kommen.

Das Leben ist eine permanente Wahrheitsfindung. Es ist ein Prozess. Das soll uns keine Angst machen. Wer sich mal verschwimmt und zu lange im offenen Meer treibt ohne Halt zu finden, bekommt eine Schwimmweste zugeworfen: von Freunden, von der Familie, von einer Gemeinschaft wie der des CVJM – und immer und überall von Gott. Der zögert keine Sekunde bei einer Seenotrettung.

Nur wer die Wahrheit sucht, kann die vernebelte Wahrheit aus all den Wahrheiten herausfiltern,  erkennt die Lügen, Falschaussagen, bewussten Fehlinformationen. Daher sollte man sich für die Wahrheitsfindung wappnen: viel lesen, viel nachdenken, viel reden. Der Austausch mit anderen Menschen ist dabei unumgänglich, weil man dadurch seine Gedanken und Meinungen immer wieder auf den Prüfstand stellen und verändern kann. Denkt und redet, hört und lasst es sacken!

Nun: Hab ich’s verstanden, was Jesus meinte? Vielleicht nicht in Gänze. Vielleicht schwimme ich herum. Gott gefällts!

 

Christian Engel

Gedanken zur Tageslosung 05.04.2020

Lobet Gott in den Versammlungen.
Psalm 68,27

 

Als die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach

Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen

und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!

Johannes 12,12-13


Ja, das wäre uns jetzt schon recht, Gott in den Versammlungen zu loben! Wie schön unpassend ist uns dieser Vers heute.

Warum zogen die Herrnhuter Brüder gerade DIESEN Vers für den Palmsonntag 2020? Vorsehung? Vielleicht...
Vielleicht tut es uns gut, wenn es weh tut. Keine Versammlungen heute! Verboten, nicht aus Gründen der Glaubensverfolgung

sondern wegen der Sorge um die Volksgesundheit.
Vielleicht tut es uns gut, heute die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Versammlung zu spüren. Zu spüren, wie wertvoll sie uns ist.

Das war einmal anders, da war es so selbstverständlich, Hauskreise, Jugendkreise und Gottesdienste jederzeit besuchen zu
können, dass eine SEHNSUCHT danach kaum noch auftreten konnte.
Hatten wir nicht manchmal das Gefühl, ein Termin jage den anderen, wurde es uns nicht manchmal zu viel? Jetzt haben wir die Zeit,

jetzt dürfen wir in uns hineinschauen und feststellen: es fehlt uns! Gut, dass das einmal gespürt wird.
Ja, Herr, wir wollen dich loben, wenn auch unsere Versammlungen augenblicklich SEHR klein sind. Aber du sagst:

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen."

Das steht in Matthäus 18,20 und davor stehen noch ganz andere gewaltige Dinge: wo zwei von uns einig werden,

soll uns von Gott widerfahren, worum wir bitten (Vers 19) und was wir auf Erden binden oder lösen, soll auch im Himmel
gebunden oder gelöst sein (Vers 18) - welch eine Vollmacht! Welch eine Verantwortung...
Lasst uns die Zeit und diese ungewollte Ruhe nutzen, das zu tun, wofür wir uns normalerweise versammeln, nämlich Gott zu loben,

aber auch zu bitten für diejenigen, die seine Hilfe brauchen und nicht zuletzt auch für diese Welt, die heilen muss, nicht nur
wegen einer Virus-Epidemie, sondern auch - na, Themen findet Ihr ja selber genug...
Wir treten viel stiller auf als die Menge beim Einzug in Jerusalem. Damals war die Menge berauscht von den Erlebnissen, die sie mit

Jesus gehabt hatte, insbesondere von der Erweckung des Lazarus. Für Jesus hatte diese lautstarke Begeisterung aber einen

bitteren Beigeschmack. Was die begeisterte Menge nicht wusste: wie schnell das Blatt sich wenden würde, ER wusste es.
Wir hoffen heute, dass das Blatt sich bald wenden möge - zum Guten! Wir hoffen auf Bewahrung für unsere Lieben und für uns selbst.

Und auf Genesung aller Erkrankten. Wir bitten um Kraft für alle Betroffenen, Angehörigen, Mediziner und Pflegenden. Sie alle
brauchen Gottes Beistand - ob sie dran glauben oder nicht. Wir können darum bitten.
Und wir können bitten um ein baldiges Wiedersehen - das wird eine Freude und man wird es hören (nicht nur in Jerusalem)!

Pssst! Weitersagen: Der Herr ist mitten unter uns...

 

Bleibt gesegnet! Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 04.04.2020

Gottes unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken.

Römer 1,20

 

Letztens fragte ich mich ob Gewohnheiten etwas Positives oder Negatives sind?

Natürlich kommt es einmal darauf an, ob es gute Angewohnheiten sind, wie den Teller in die Spülmaschine räumen, oder sein Bett am Morgen zu machen, oder ob es schlechte Gewohnheiten sind wie beispielsweise das Licht zu lang anzulassen, oder während dem Essen am Handy zu sein. Und natürlich fallen da jedem noch viel mehr gute wie auch schlechte Angewohnheiten ein, natürlich auch ganz persönlich, aber auch welche, die wohl jeder hat

Was an Gewohnheiten jedoch nicht wirklich positiv ist, dass Gewohnheiten es oft verhindern, nachzudenken. Es führt zu Automatismen, welche ganz ohne bewusstes nachdenken funktionieren.

Vorteilhaft ist hier gerade, dass das Lernen genau auf diesen Effekt abzielt, so dass das Erlernte von selbst oder sogar im Schlaf ablaufen könnte.

Aber nicht nur in einer Zeit, in der das Gelernte ganz schnell nicht mehr am aktuellsten ist, ist es nötig, die daraus resultierenden Automatismen immer wieder neu zu prüfen, sodass keine „Betriebsblindheit“ entsteht

Es geht oft sehr schnell, dass gewisse Dinge zu Gewohnheit werden oder auch gewisse Beziehungen als ganz normal empfunden werden, was auch dazu führen kann,dass die Beziehung als langweilig oder uninteressant abgestempelt wird und diese dann zerbricht.

Schmerzhaft wird es dann oft erst, wenn einem gerade diese als normal Abgestempelte auf einmal genommen wird.

So kommt es,dass viele Menschen ihren  Alltag als „langweilig“ empfinden und auch die Welt, in der sie leben, etwas ganz normales oder sogar nichts Besonderes mehr ist und das obwohl die Welt in der wir leben, voller Wunder ist. Das erste ist ja schon, dass es unsere Welt überhaupt gibt und dass in der Natur alles seinen geregelten Gang hat, was vermutlich nicht alles zufällig ist, sondern von Gott gemacht ist.

Der Vers Römer 1,20 zielt genau darauf ab, dass der wache und aufmerksame Beobachter erkennen kann, dass hinter der Welt etwas viel Größeres verborgen sein muss.

Der Vers macht auch die Einschränkung „…wenn man sie wahrnimmt.“ Das deutet darauf hin, dass es auch an jedem Einzelnen liegt, ob er wahrnehmen will.

Nun ist es uns durch unsern Glauben möglich genau dies zu sehen, all die Wunder und all die wundervollen von Gott gemachten Dinge. Gerade in der jetzigen Zeit, die wohl für niemanden wirklich einfach ist und das Leben, welches wir gewohnt waren auf einmal nicht mehr das gleiche ist, haben wir vielleicht auch die Chance bekommen, das Leben hier auf der Erde noch etwas mehr schätzen zu lernen.

Dennis Rist

Gedanken zur Tageslosung 03.04.2020

Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes  wandeln.

Ps. 89.16

 

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Epheser 5,8-9

 

Im ersten Abschnitt des Bibelverses spricht David, das Menschen, die Gott vertrauen, gesegnet werden. David erinnert Gott immer wieder an seine Verheißungen, die er dem Volk versprochen hat.

Gott hat versprochen gerecht zu sein, verspricht Schutz und Segen für die Menschen und Menschen können sich auf Gott verlassen. Er hat damals wie auch heute versprochen den Menschen nahe zu sein.

Im neuen Testament spricht Paulus an die Menschen in Ephesus. Paulus sagt: ,, Wandelt als Kinder des Lichts“Wer kann sich denn als Kinder des Lichts nennen?

Das sind Menschen die Gott, Jesus und den Heiligen Geist kennen und ihm Vertrauen. Gott kann durch diese Menschen leuchten. Also Menschen, die sich als Kinder des Lichts nennen, sind fähig das Licht auszustrahlen, das sie vom Schöpfer bekommen haben. Sie sind sozusagen am den Strom angeschlossen. Ein Lampe kann nicht von alleine leuchten, sondern braucht eine Quelle.

Wir können dankbar sein das wir diese Quelle haben. Erst mal sollen wir selber nachdenken für was wir dankbar sein können. Auch wenn alles unsicher ist kann ich persönlich dankbar sein, das ich gesund bin, dass ich ein schönes zu Hause habe, dass ich beim letzten Einkauf ALLES bekommen habe was ich zum Leben brauche, dass am Samstag letzte Woche super Wetter war, dass ich nette Nachbarn habe, die für den Notfall ihre Hilfe angeboten haben…. Mir fällt so vieles ein und dann kann ich dankbar sein in diesen Zeiten.

Und dann ist man auch in der Lage diese positive Einstellung weiterzugeben. Wir sind berufen als Kinder des Lichts andere zu ermutigen, aufzubauen zu motivieren und wenn es nötig ist auch zu helfen. Dabei können wir sicher sein das die Energie dafür von Gott kommt, der uns liebt uns tröstet und die Freude schenkt in diesen turbulenten Zeiten!

Und wenn wir im Licht wandeln dann wandeln wir auch in der Wahrheit. Wir sind berufen die Wahrheit weiter zu geben. Viele Falschmeldungen in dieser Zeit machen uns Angst, machen uns unsicher und wir werden mutlos und depressiv. Wir sollten die Infos prüfen und die Unwahrheit nicht weitergeben. Auch da sind wir berufen weise zu handel.

Gott segne euch, damit wir als seine Kinder leuchten können in dieser Welt!

 

Antonia Kaufmann

Gedanken zur Tageslosung 02.04.2020

Simeon nahm das Kind Jesus auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.

Lukas 2,28-30

 

Wenn man sich Simeons Beziehung zu Gott genauer anschaut fällt auf, dass er nicht loslässt an der Verheissung Gottes, dass er den Messias noch vor seinem Tod sehen wird.  Er stellt sich klar auf Gottes Seite und weiß, dass er seinem Versprechen vertrauen kann. Vertrauen wir genauso sehr, dass Gott uns aus dieser Korona-Krise führt, oder zweifeln wir zu oft, dass wir vielleicht doch krank werden, oder dass wichtige Menschen in unserem Leben krank werden? Vielleicht fühlen wir uns aber auch einsam und wissen nicht genau ob wir Gottes Präsenz gerade spüren können? Doch wir wissen ganz genau, dass wir niemals alleine sind wir müssen nur geduldig sein und auf ihn vertrauen.

Simeon wurde von Gottes Geist geführt. Gott wies ihm den Weg zu Jesus, zu Simeons Erlösung. Doch lassen wir uns von Gottes Geist führen, dann wächst in uns das Vertrauen,  dass auch egal, was als nächstes passiert, egal wie weit weg von Gott wir gerade im Dunkeln wandeln, es jemanden gibt,  der uns noch nicht vergessen hat, der uns zurückholt und sein Allerbestes tut, um uns nicht wieder zu verlieren. Das hat zum einen etwas mit Vertrauen aber auch mit Entschlossenheit und Hingabe, sich so bestimmt führen zu lassen von seinem Geist, direkt in Gottes Armen.

Außerdem war Simeon vollkommen auf Gottes Seite. Er wusste klar und deutlich, wie viel besser es ihm gehen würde mit dem Bekenntnis zu Gott. Er würde ihn nicht sterben lassen, bevor er erlöst worden war. Da ist ganz schön groß, so sicher und unbeschwert mit Gott zu gehen und seine Stärke und Güte auf sein Leben wirken zu lassen.

Aber sind wir so einfach bereit in schweren Situationen so unbeschwert auf Gott zu vertrauen? Ich weiß nicht, wie sehr die Quarantäne euch in Deutschland  zu schaffen macht, aber mich beschäftigt die ganze Korona Sache schon etwas. Nicht nur weil mein Gastdad Krebs hat und wir besonders vorsichtig sein müssen, sondern auch weil ich die USA vielleicht aus Sicherheitsgründen schon vielleicht früher verlassen muss, und das sagt mir eher weniger zu. Aber vielleicht muss ich mir einfach ein Beispiel an Simeon nehmen, oder darauf vertrauen, dass Gott an jedem Tag in meinem Leben Wunder bewirkt und mich stärkt und unterstützt.

 

Svenja Mantz (zur Zeit noch in den USA)

Gedanken zur Tageslosung 01.04.2020

Jesus sprach zu den Jüngern: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und
euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22


Wie Jesu Jünger stehen wir heute vor der Gewissheit, dass die kommende Zeit eine Zeit der Trauer sein wird, weil wir lieb gewonnene Freunde

über nicht absehbare Zeit nicht wiedersehen können. Damals hat Jesus sich bereits zum dritten Mal von seinen Jüngern in einer
Abschiedsrede verabschiedet. Die Jünger wussten was kommen wird, nämlich dass Jesus sie verlassen wird. Sie sind traurig, dass Jesus von

ihnen gehen wird. Wahrscheinlich sehen die Jünger in dem Moment nur noch die Traurigkeit, das Alleinsein und das Verlassensein.

Aber Jesus macht ihnen Mut, dass sie ihn wieder sehen werden. Die Jünger dürfen darauf vertrauen, dass er wieder ihn ihre

Gemeinschaft kommen wird, weil Jesus es ihnen versprochen hat. Und sie sollen sich darüber freuen,

auch wenn das jetzt vielleicht noch schwer fällt, weil sie nicht alles verstehen.
Aber in ihrem Glauben an Jesus haben die Jünger die Gewissheit, dass er sein Versprechen hält und ihnen allen Grund zur Freude bieten wird.

Der Glaube der Jünger wurde nicht enttäuscht, Jesus hat sich ihnen nach seinem Tod und nach seiner Auferstehung ihnen wieder gezeigt,

das verheißene Wiedersehen war also gerade kein leeres Versprechen.
Auch wir sehen im Moment nur die Traurigkeit der Welt: ein Gesundheitssystem, das an seine Grenzen stößt und immer weitergehende dringend

notwendige Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die unsere Gemeinschaft auf eine harte Probe stellen. Für viele bedeutet das, allein zu
sein, verloren zu sein, Hoffnung zu verlieren. Aber wie seinen Jüngern hat Jesus auch uns ein Wiedersehen versprochen, auch wir dürfen gewiss sein,

dass er sein Wort hält und wir einen Grund zur Freude haben werden. Jesus hat uns versprochen, bei uns zu sein, uns zu helfen, wenn
wir ihn brauchen. Wir können darauf vertrauen, dass unsere Traurigkeit durch Jesus ein Ende haben wird und wir wieder voller Freude

sein werden. Auch die derzeitige Krise wird vorbeigehen und wir werden wieder Freude haben. Und auch das den Jüngern gegebene

Versprechen, dass wir Jesus wieder sehen werden, wird in Erfüllung gehen. Schließlich hat er es versprochen und
eines ist sicher: Jesus gibt keine leeren Versprechen.

 

Christoph Hertweck

Gedanken zur Tageslosung 31.03.2020

Durch Christus seid auch ihr in dieses Bauwerk eingefügt, in dem Gott durch seinen Geist wohnt.

Epheser 2,22

Im heutigen Vers haben wir die Zusage, dass wir Teil in einem Bauwerk, einem Haus sind in dem Gott durch seinen Geist wohnt. Damit ist kein Gebäude gemeint welches habtisch begriffen werden kann. Damit ist eine tiefe Verbundenheit gemeint die über jegliche räumliche Distanz reicht. Als Christen haben wir eine gemeinsame Heimat in Jesus.

Zurzeit verbringe ich viel Zeit, wie wahrscheinlich viele von uns, bei mir Zuhause. Auch wenn ich gern Zuhause bin, fällt mir manchmal doch die Decke auf den Kopf und ich bin ermüdet von der kompletten Situation. Doch ich glaube dann kann der Vers aus Epheser 2,22 in mein Leben sprechen. Denn wenn ich von meiner weltlichen Wohnung genervt bin sollte ich an meine Heimat denken die ich im Geist habe.

In den jetzigen Zeiten in denen das Leben gezwungenermaßen entschleunigter ist, ist die perfekte Zeit gekommen in die geistliche Wohnung zu investieren. Zeit verbringen im Bauwerk in dem mein Gott wohnt, Beziehungspflege mit unserem himmlischen Vater. Zeit nutzen um sich selbst wieder bewusst zu werden wie großartig es ist diese zweite Heimat zu haben und wie toll es ist sogar Bauteil davon zu sein. Ohne uns funktioniert das ganze Bauwerk nicht. Sei nicht zu bequem heruszufinden wo Gott dich braucht und einsetzen möchte. Schlag doch heute mal die Bibel auf und hör was der Text dir sagen will. Oder nimm dir 20 Minuten Zeit im persönlichen Gebet. Genau jetzt ist die Zeit im göttlichen Bauwerk zu dekorieren, neue Farbe an die Wände zu malen und nen Straus frische Blumen aufstellen. Trau dich aktiv zu sein!

Segen für heute:
Gott stellt deine Füße auf weiten Raum, auch wenn es äußerlich eng ist.
Gott begegnet dir in deiner Seele, auch wenn Ungewissheit herrscht.
Gott stärkt die Kraft deines Herzens, auch wenn der Mut schwindet.
Gott weckt dich auf.
Er stört deine Routine.
Er freut sich an dir.
Und ist dir nah.

Hanna Weber

Gedanken zur Tageslosung 30.03.2020
Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde?
Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme?
Jeremia 8,4


„Na sowas! Ich war mir doch sicher, dass ich hier hätte rechts abbiegen müssen! Oder bin ich schon an der Kreuzung zuvor falsch gefahren?

Seit wann ist hier eigentlich eine Einbahnstraße?!“
Verärgert darüber, dass ich mich in den Wirren der engen Straßen der Innenstadt so verfahren habe, schalte ich nun doch das

Navigationssystem wieder ein. Kurze Zeit später bin ich wieder auf dem „richtigen Weg“ und erreiche ohne weitere Probleme oder Umwege mein Ziel.
So geht es uns auch oft in unserem Leben. Schnell verfahren wir uns, lassen uns von Wünschen oder falschen Ideen leiten.

Die Anforderungen unserer Mitmenschen an uns oder das, was angeblich „normal“ ist, weil ja alle so leben, führen uns in die Irre und in Sackgassen.
Auch das Volk Israel hatte sich „verrannt“. Daher ließ Gott seinem Volk über den Propheten Jeremia unseren heutigen Bibelvers ausrichten.

„Sprich zu ihnen: So spricht der HERR:“, heißt es direkt vor dem Vers. Gott selbst ruft sein Volk, spricht es an und ermahnt es, da es selbst nicht merkte,

dass es in die Irre ging. Und wir? Merken wir es, wenn wir in unserem Leben in die falsche Richtung gehen? Falls nein, lassen wir uns dann wenigstens von Gott rufen? Hören wir genau hin, was er zu sagen hat?
Wir können auch in unserem Leben einfach ein „Navigationssystem“ einschalten, dass uns Orientierung und Sicherheit geben will. Schlage die Bibel auf und lies darin! Sie ist voller Orientierungshilfen für unser tägliches Leben. Und was Du nicht gleich verstehst, bewege weiter in Deinem Herzen oder rede mit anderen Christen darüber, z.B. im CVJM.
Und lasse Dich täglich rufen und von Gott anreden. Sprich mit ihm im Gebet! Wie gut zu wissen, dass es jemanden gibt, dem es nicht egal ist, wenn wir uns verrennen.
Mit dieser Gewissheit im Herzen, können wir getrost und fröhlich in die neue Woche gehen.

 

Das wünscht Euch allen
Stefan Tepper

Andacht  zum Wochenspruch des 5.Sonntags der Passionszeit – Judika (Schaffe mir Recht,Gott!)

„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“

Math. 20,28

 

Liebe Leser,

Karfreitag kommt näher. Die biblischen Texte der Passionszeit lassen uns das spüren und ich merke, dass das nahende Leiden Jesu auch meine Seele berührt und nicht unbeteiligt sein lässt.
Der Kontext des Wochenspruches berichtet von einer Frau, die Jesus zu Füßen fällt und ihren beiden Söhnen einen Platz zur Rechten und zur Linken Jesu sichern will, wenn dieser sein Reich aufgebaut hat. Unwissend über das, was es bedeutet, bejahen sie selbstsicher Jesu Frage, ob sie mit ihm den „Kelch trinken wollen, den er trinken wird“. Aber die Entscheidung, ob sie mit ihm regieren werden, überlässt er seinem Vater, dem dies allein zustehen wird.
Dann wendet er sich an seine Jünger, seine ihm geliebten Jünger, die ihm in den drei Jahren ans Herz gewachsen sind und die in den vor ihnen liegenden schweren Tagen und unerträglichen Momenten Unglaubliches erleben und ertragen werden müssen und vom dem sie nicht im Geringsten eine Vorstellung haben können.
Ihnen wendet er sich nach dem Gespräch mit der Frau und ihren Söhnen erneut zu und sagt: „Die Fürsten halten ihre Völker nieder, und die Mächtigen tun ihnen Gewalt. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener.“
Ein paar Tage später wird Jesus ihnen als Zeichen der Liebe und des Dienens die Füße waschen wie ein Diener. Seine Liebe zu ihnen, seine Liebe zu uns Menschen, geht in die Knie und beugt sich in großer menschlicher Demut. Unmissverständlich führt er ihnen vor Augen, was das Wesen des zukünftigen Reiches Gottes sein wird, das aufzubauen er sie vor der Himmelfahrt beauftragen wird: die Liebe und das bedingungslose Dienen.
Keine schlauen Worte, keine rechten Lehren, keine Dogmen und Gesetze, keine Strategien und Konzepte werden Reich Gottes aufbauen, sondern die schlichte und einfache Hingabe des Herzens. Denn das Herz kennt keine Grenzen der Religion, der Kultur, der Hautfarbe, es sieht nur den Nächsten in seiner Bedürftigkeit und Schönheit. Alles andere ist nicht Reich Gottes, sondern Herrschen und Beherrschen- und solche Reiche haben keinen Bestand und gehen unter. Die Geschichte lehrt uns das.
Ich träume von einer Welt, in der das Herrschen des einen über den andern unattraktiv und beschämend wird, weil die Entdeckung der Liebe und des Dienens so unendlich viel beglückender ist und Menschen zum Lachen bringt und schön macht.  Ich bete für Menschen, die ihr Herz und ihre Hände täglich öffnen, um für die Armen und Bedürftigen, die Traurigen und Sterbenden, die Kinder und Jugendlichen, die Kranken und Einsamen, die Gefangenen und Missbrauchten, die Gedemütigten und Belasteten… da zu sein. Sie bauen Reich Gottes, unsichtbar, aber bleibend.

Unser Vertrauen auf Gott wird erkennbar, wenn es in der schlichten Hingabe unseres Lebens für die anderen zum Ausdruck kommt: Glaubwürdig und ansteckend ist zuallererst gelebter Glaube.
„Liebe und sag es durch dein Leben“ (Augustinus, drei Jahrhunderte nach Christus) Frére Roger, Taizé

 

Allen eine gesegnete, gesunde und glückliche Woche

 

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 29.03.2020

Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.

Psalm 142,4
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis.

2. Korinther 1,3-4

 

Wann habe ich Angst?

Wenn ich nicht mehr weiß wo es hingeht?

Welche Gewissheit habe ich alleine, zu sagen wo mein Lebensweg hinführt, wen ich treffe oder was unterwegs passiert? Der Psalm erinnert mich: Ich muss es nicht wissen.

Ist das jetzt ein Grund, Angst zu bekommen?

Nein! Denn, egal was passiert, Gott weiß darum und begleitet mich. Egal wie ich mich fühle und was ich erlebt habe. Aber: Wie komme ich dorthin, wo und wie finde ich Trost? Barmherzigkeit?

 

Wenn ich innehalte und das Wort an meinen Vater richte. Ich sage ihm, wie es mir geht, wie ich mich fühle, was mich beschäftigt. Manchmal schweige ich auch – er versteht mich trotzdem.

Denn er hört mir zu und nimmt mir meine Lasten ab.

Dann fange ich wieder an, ihrn zu loben; Singe, springe, tanze. Tanke neue Kraft aus seiner Quelle und gehe weiter meinen Weg. Mit der Gewissheit, dass kommen kann was kommen wird.

Ich bin nicht alleine.

 

Isabelle Müller-Schoenau

Gedanken zur Tageslosung 28.03.2020

„Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen."

Psalm 147,11
„Jesus spricht: wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter."

Markus 3,35

 

Ihr Lieben,
es begegnen mir immer wieder Menschen, die meinen, die Bibel stecke doch voller Widersprüche.
Recht haben sie. Hier ist wieder so einer: spricht nicht Jesus immer davon, man solle sich EBEN NICHT fürchten? Und nun redet der Psalmist so, als müsse der Mensch sich fürchten, um Gott zu gefallen.
Meine Bibel hat so eine sehr praktische Konkordanz im Anhang, ca. 5000 Begriffe, also eher eine "kleine" Konkordanz, aber immerhin. Das Wort "fürchten" steht natürlich auch drin und hat 84 Verweisstellen im Alten Testament und 35 im Neuen Testament.
Und nicht nur im Neuen Testament steht das Wort "fürchten" in der Verneinung, es gibt auch im Alten Testament häufig die Aufforderung, sich NICHT zu fürchten, zum Beispiel: "Fürchte dich nicht, Abraham!" (1. Mose 15,1), "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir." (zu Isaak in 1. Mose 26,24), oder "Du wirst ferne sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten..." (Verheißung einer neuen Gnadenzeit in Jesaia 54,14).
"Sich fürchten" und "den Herrn fürchten" scheinen also zwei Zustände von sehr unterschiedlicher Qualität zu sein. Es ist etwas völlig anderes, z.B. das Virus zu fürchten oder Gott zu fürchten. Ich möchte fast sagen: Fürchtet Euch nicht, Gott zu fürchten!
Was bedeutet das für uns, die wir uns nicht, aber Gott sehr wohl fürchten sollen? Was ist das für eine Furcht, die da angemahnt wird? Vielleicht hilft uns der alte Mose weiter: „Nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott, noch von dir, als dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele.“ (5. Mose 10,12) "ihn lieben", "ihm dienen" oder "ihn fürchten" - sind die Begriffe austauschbar? Nein, sie ergänzen einander. Gott fürchten, ohne ihn zu lieben, hieße Angst haben; Gott lieben, ohne ihn zu fürchten, hieße seine Größe und Autorität vergessen. Gott dienen? Nun, hier greift die neutestamentliche Losung wie ein Zahnrad ins andere: "...wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." Wie nahe sind wir ihm doch, wenn wir seinen Willen tun!
Es ist freilich nicht immer ganz leicht, seinen Willen zu tun. Oft weiß ich schon gar nicht genau, was sein Wille IST. Gelegentlich muss ich nachfragen. Und manchmal sind auch seine Antworten nicht gleich klar. Aber dann fühle ich mich in gewisser Weise geehrt: er setzt voraus, dass ich darüber nachdenken werde. Unser (Nach-)Denkvermögen ist immerhin ein großes Geschenk!
Und dann darf ich etwas tun, dass bisher noch unerwähnt blieb: "...auf seine Güte hoffen."
Nach den vielen Worten über das "ihn fürchten" wären jetzt ebenso viele über "seine Güte" nötig, aber die betrachten wir an einem anderen Tag. Bis dahin bleibt sie für uns vielleicht auch so eine "(Nach-)Denkaufgabe". Jedenfalls gefällt es ihm, wenn wir darauf hoffen. In diesen Tagen, wo wir uns oft als so merkwürdig handlungsunfähig erleben, ist das eine sehr geistreiche Übung. So viele Worte sind dann vielleicht gar nicht mehr nötig...

 

Seid gesegnet und bleibt (oder werdet) gesund!
Euer Heiner

Gedanken zur Tageslosung 27.03.2020

„Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.“

Jeremia 17, 9-10


In den letzten Wochen haben wir erkennen müssen, dass viele der Berufe, die wir bisher gesellschaftlich eher unterschätzt haben, das sind, was unsere Gesellschaft im Notfall wirklich braucht. Krankenpfleger, Lebensmittelhersteller und Verkäufer, LKW Fahrer,... und all diese Berufe bekommen sonst weder ein besonders hohes Maß an Anerkennung, noch einen hohen Lohn. Wie oft geht es uns im Leben so, dass wir das Gefühl haben, niemand sieht, was ich gerade leiste. Dass wir uns fragen:"Erkennt den niemand meine Arbeit, erkennt niemand meine Taten?" Wir sehnen uns nach dem Zuspruch der Gesellschaft. Doch dabei vergessen wir vielleicht manchmal, dass wir echten Zuspruch nur durch Gott alleine bekommen. Denn Gott sieht nicht nur unsere Taten und was wir leisten, er sieht auch auf den Grund unseres Herzens und sieht den Ursprung dieser Taten. In den Zeiten, in denen wir das Gefühl haben, niemand versteht oder erkennt, was wir gerade fühlen und niemand sieht und wertschätzt, was wir gerade tun und leisten, in diesen Momenten dürfen wir uns daran erinnern, dass Gott alleine unser Herz und jede unserer Taten sieht. Dass er unsere Gedanken, Sorgen, unsere Furcht und auch unsere geheimsten Wünsche kennt und sie versteht. Gott spricht uns zu: "Ich kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen". Was für eine Zusage. Wie beruhigend ist es, dass wir Gott nichts erklären müssen, dass er mich, auch wenn mir mal die Worte fehlen, versteht. Er kennt den Grund unsereres Herzen. Er kennt uns und er versteht uns. Und er verspricht uns, er wird uns das geben, was wir brauchen. Gott sieht auch was wir jeden Tag leisten, und er wird jeden einzelnen mit seiner Güte und Freundlichheit belohnen. Dieses große Versprechen gibt er uns.
Und vielleicht finden wir genau heute Ruhe in diesen Gedanken. In dem Wissen, dass Gott versteht, wie wir uns gerade fühlen und dass er sieht, was wir gerade leisten.
Anna Roth

Gedanken zur Tageslosung 26.03.2020

„So bekenne ich denn meine Missetat und sorge mich wegen meiner Sünde“

Psalm 38,19

 

Liebe Leser,

Einen schwer geplagten Psalmbeter finden wir hier in diesem Text an. Die Sünde plagt ihn. Er gibt uns keinen Einblick in die Art der Sünde, wir erfahren nicht, was er Belastendes auf sich geladen hat. Nur eines wird schnell offensichtlich und bedrückt selbst den unbeteiligten Leser: Hier ist ein Mensch , der leidet, der sich quält, dessen Seele keine Ruhe mehr findet und der keine Sonne mehr sieht und keine Freude mehr spürt. Seine Sünde hat für eine innere Leere gesorgt, dass er sich nur noch um sich selbst und seine Pein kreist:

„Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden. Meine Wunden stinken und eitern um meiner Torheit willen. Ich gehe krumm und gebückt und gehe den ganzen Tag traurig einher…“

Hinzu kommen Abwendung der Menschen, körperliche und psychische Schmerzen, zu Beginn des Psalmes auch noch Angst vor Gott, dass dieser ihn womöglich dafür noch strafen könnte. So sieht man  diesen Menschen förmlich in die Tiefe, ins Nichts fallen. Und da ist offensichtlich niemand, der ihn auffangen und entlasten könnte. Alle haben sich von ihm entfernt, allein und einsam mit sich selbst und seiner Sünde gelassen. Wer will sich schon mit den Kümmernissen anderer beschäftigen, wo doch jeder seine eigenen Sorgen hat. Der Mensch steht vor dem völligen inneren Auffressen seiner selbst und am Ende wird wohl nicht mehr viel übrig bleiben als Verzweiflung und Scham.

Da geschieht etwas Entscheidendes: „So bekenne ich meine Missetat…“ Das ist der Anfang der Heilung. Bevor Gott seine befreiendes Wort über diesen Menschen sprechen kann: „Dir sind deine Sünden vergeben..“ braucht es den Mut und die Erkenntnis, dass da etwas nicht in Ordnung ist in meinem Leben und dass da jemand ist, der mich nicht ewig dafür verdammt. „Verlass mich nicht, Herr, mein Gott, sei nicht ferne von mir.“ Mussten die Menschen im Alten Bund dann noch zur endgültigen Sühne ein Opfer auf dem Altar bringen, reichen im Neuen Testament die aufrichtigen Worte des Herzens: „Herr, sei mir Sünder gnädig“. In Jesus Christus hat Gott alle Schuld der Welt vergeben und mit dankbarem Herzen dürfen wir vor seinen Thron treten, Schuld bekennen  und ihn befreit wieder verlassen. Halleluja!

„Ich wünschte, ich hätte verstanden, dass das Thema unseres Lebens nicht Sündlosigkeit, sondern Leben in der Gegenwart Gottes ist.“   Mike Yaconelli

Silvia Engel

Gedanken zur Tageslosung 25.03.2020

Alle miteinander bekleidet euch mit Demut.

1. Petrus 5,5

 

Was für eine Aufforderung von Petrus. Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut. Wie schwer uns Menschen das fällt. Wie gerne hauen wir auf den Putz und wie gerne stellen wir uns als was Größeres Besseres als unsere Mitmenschen dar. Eigentlich verrückt, Gott hat bereits alles für uns gegeben und hat uns gezeigt, was es bedeutet bedingungslos geliebt zu werden. Und nichtsdestotrotz fällt uns Demut schwer. Petrus ermahnt hier nicht nur zur Demut, er ermahnt zur gemeinsamen Demut. Wir Christen sollen uns mit Demut bekleiden, gemeinsam. Wie können wir uns alle gemeinsam mit Demut bekleiden, wo wir doch jetzt alle räumlich getrennt sind? Die Antwort ist eigentlich klar, in Gott sind wir alle zusammen und verbunden, durch ihn ist niemand mehr allein.

Wir sollen es einfach mal gut sein lassen, auf alles Antworten finden zu wollen. Das fällt schwer, besonders in Zeiten, wo es dunkel für die Welt ist. Wo sich Angst und Unsicherheit in unsere Herzen geschlichen hat. Das steht ausser Frage und genau jetzt ist es wichtig sich Gott komplett zu zuwenden und demütig zu sein. Demütig für alles was Gott geschaffen hat; demütig für alles, was du bereits mit Gott geschafft hast und obendrein kann Demut entlasten und befreiend sein. So sollten wir unseren Lebensmittelpunkt wieder darauf zentrieren was uns Kraft, Sicherheit und Zukunft schenkt.

Ich möchte dich auffordern, deine rechte Hand zu nehmen und für jeden Finger einen Grund zu finden, warum du heute demütig zu Gott sein möchtest. So nimmst du deine Demut heute mit und erinnerst dich dran und bewahrst sie nahe bei dir. Du bist nicht allein, weil wir gemeinsam heute Demut üben wollen.

Maya Hanser

Gedanken zur Tageslosung 24.03.2020

Darum lassen auch wir nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht.

Kolosser 1,9

 

„Darum lassen auch wir von dem Tag an, an dem wir‘s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten, und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlicher Weisheit und Einsicht.“
Das schreibt Paulus in seinem Brief an die Kolosser. Auch wir als Gemeinde, als CVJM Stetten, sollten nicht aufhören, füreinander zu beten, vor allem in dieser Zeit, in der das gemeinschaftliche Leben größtenteils stillgelegt ist.
Auch wenn wir uns deshalb nun alleine fühlen, so haben wir doch immer noch unseren Gott. Er hört nach wie vor unsere Anliegen und sieht unsere Ängste, er kann uns Kraft und Energie spenden. Das kann Gott für uns tun, aber das sollten wir ihn auch für unsere Mitmenschen bitten.
Paulus sagt, wir sollen bitten, zu erkennen, was Gottes Wille ist.
Ich persönlich glaube daran, dass Gott einen Plan hat, wie es weitergeht mit uns, auch wenn wir diesen Plan aktuell schwer nachvollziehen können.
Wir müssen nun daran glauben, dass Gott uns auch durch diese Krise führt. Darauf sollten wir hoffen, füreinander beten und Gottes Wille tun (gute Christen sein), so gut es uns grade möglich ist.
Und bitte nicht verzagen, denn Gott ist auf unserer Seite, dass sollten wir nie vergessen.

Paul Horn

Gedanken zur Tageslosung 23.03.2020

Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.

Apostelgeschichte 14, Vers 17

 

Liebe Freunde und Bekannte,

wir leben in aufregenden Zeiten. Der Corona- Virus  greift förmlich um sich und probiert unsere Gedanken und Gefühle gefangen zu nehmen.

Aufregung gab es auch zu Zeiten von Paulus und Barnabas in der kleinasiatischen Stadt Lystra. Nur,dass die Menge vor Begeisterung raste.

Vor ihren Augen hatten Paulus und Barnabas ein Wunder vollbracht. Sie hatten einen Gelähmten wieder auf die Beine gestellt. „ Das kann nicht von Menschenkraft bewirkt sein“ sagten die Zuschauer. Hier sind Götter am Werk. Es kommt zum Volksaufstand Dramatik pur sozusagen. Die Leute glaubten, Paulus und Barnabas wären Götter. Paulus und Barnabas merkten beinahe zu spät, was mit Ihnen gemacht werden sollte. Sie weisen alle Ehrungen zurück. Sie sind nur Menschen mit dem einzigartigen Auftrag von den erdachten Göttern zum wahren Gott einzuladen. Deshalb verweisen Sie  auf Gott, der alles geschaffen hat: „Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen“, bringen die beiden Missionare zum Ausdruck. (Er) „hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt“.

Zu diesem lebendigen Gott, der Leben gibt und Leben erhält, gilt es sich hinzuwenden, damals wie heute. Trotz aller Panik die sich zurzeit breit macht, Gott ist der gleiche wie zu Zeiten von Paulus und Barnabas und lässt uns nicht im Stich.

Mögen wir in dieser Corona- Krise immer wieder den Blick auf Jesus Christus selbst richten, der uns ernährt (auch ohne Hamsterkäufe) und uns mit Freude erfüllen will.

Gott segne Euch/Sie

Eckhard Kaufmann

Andacht zum Wochenspruch der 4. Passionswoche „Laetare“

 

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt`s allein, wenn es aber erstirbt, so bringt es viel Frucht.“ Joh. 12,24

 

Geht es Ihnen auch so wie mir, dass wir vor lauter Corona die Passionszeit ganz vergessen? Als ich heute den Text zum Wochenspruch  gelesen habe, hat er mich wieder daran erinnert. Im Text ritt Jesus mit einem Esel nach Jerusalem ein, ganz so, wie es die alten Schriften über den kommenden Messias geschrieben haben. In Jerusalem ist auch eine griechische Gruppe von Männern, die von Jesus gehört hatten und ihn nun sehen und sprechen wollen. Philippus will diese Begegnung vermitteln und berichtet Jesus davon. Dieser scheint davon unberührt und desinteressiert sein. Jetzt beginnt für ihn eine „neue“ Zeit, die Zeit des Leidens und des Abschiednehmens von seinen Jüngern. Jesus hat bislang die Menschen beachtet, hat ihnen zugehört, sie geheilt und getröstet. Doch jetzt muss er seinen Liebsten, seinen ihm ans Herz gewachsenen Jüngern konzentrierte Zuwendung geben, damit sie nach der Auferstehung alles verstehen, was er ihnen jetzt sagt. „Wenn das Weizenkorn…“. Dieses eindrucksvolle Bild steht buchstäblich für das, was jetzt passieren wird. Die Mitte, der Ursprung, die Keimzelle des Lebens und Vertrauens wird sterben und gehen. Als Bauernkind erinnere ich mich an die gefaulten alten Kartoffelknollen an der Staude, die sterben musste, damit neue Kartoffeln wachsen konnten und an abgedroschene Weizenhalme, an deren Wurzel das einst gesäte Korn nun braun und kraftlos welkte, während am Ende des Halmes unzählige neue Weizenkörner geerntet wurden, die Menschen und Tieren Nahrung sein würden. Jesus vergleicht sich mit solch einem Weizenkorn, das nur dann neues Leben schafft, indem es stirbt. Das ist das Geheimnis der Hingabe. Er gab sein Leben, damit wir leben und seine ganze Kraft und Liebe in uns und durch uns sichtbar werden darf.

Silvia Engel

Es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart.
Daniel 2,28
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Kolosser 2,3

die Losung des 22.03.2020

 

Ihr Lieben,
man muss im Leben nicht immer alles auf die gleiche Weise tun. Manchmal ist es ratsam, einen neuen Weg zu gehen. Heute bleibe ich allerdings noch einmal bei meinem "alten", bewährten Verfahren, das Textumfeld zu beleuchten. Gerade in der Geschichte von Daniel und Nebukadnezar macht mir das ausgesprochen viel Spaß.
Wir kennen vermutlich schon die Geschichte, in der Nebukadnezar, der König von Babel, einen Traum träumt, auf den er gerne verzichtet hätte. Dieser Traum erschreckt ihn dermaßen, dass er seine Verzweiflung nicht geheim hält, sondern alle Zeichendeuter und Weisen, alle Zauberer und Wahrsager seines Reiches zusammenruft (eine ziemlich große Konferenz, können wir uns vorstellen), um sie mit seinem Schrecken zu konfrontieren.
Nun ist er kein so ganz einfacher Vorgesetzter, er macht es seinen Weisen nicht leicht, denn er erwartet, dass sie den Traum "erraten" können! Dank ihrer Weisheit und ihrer übernatürlichen Kräfte sollten sie das ja können. Wir ahnen schon: sie konnten es nicht!
Nun ergeht das Todesurteil des Königs über alle seine Weisen und Wahrsager, Zauberer und Zeichendeuter (ein Genozid, könnte man schon bald sagen), da soll die ganze, vermutlich ziemlich einflussreiche Bevölkerungsgruppe ausgelöscht werden, und mit ihr bei der Gelegenheit auch gleich das Team der vier jungen Leute aus dem Volk der Israeliten (die ja nun nicht freiwillig in Babel weilten), zu denen auch Daniel gehört.
Dieses junge Team sollte eigentlich bei Hofe Dienst tun. Die vier werden als schön, begabt, weise, klug und verständig beschrieben. Und sie sind es auch! Denn als das Todesurteil des Königs verkündet wird, erbittet Daniel vom König eine Frist, um den Traum erklären zu können. Mutig, aber eben auch lebenswichtig: manchmal muss einer in die Höhle des Löwen (hier: zum König) gehen, um NICHT gefressen zu werden...
Wir ahnen es auch hier schon: Daniel wird der Traum offenbart, Gott gibt ihm alle Erkenntnis, um dem König dieses merkwürdige Standbild aus Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Ton (ja, es stand auf "tönernen Füßen", daher unser heutiges Sprichwort), das dieser im Traum zusammenbrechen gesehen hatte, zu erklären.
Damit rettet Daniel nicht nur sich selbst, sondern auch sein Team, aber auch das Leben aller Teilnehmer der oben genannten Konferenz. Und er rettet auch in gewisser Weise den König Nebukadnezar, nämlich indem er ihm die Augen öffnet, dass alle Erkenntnis nicht aus der menschlichen Weisheit hervorgeht, sondern von DEM EINEN Gott im Himmel kommt. Und das ist unsere heutige Tageslosung.
Die obige Geschichte zeigt uns, wie wenig menschliche Weisheit vermag, wenn sie nicht von Gottes Weisheit "ernährt" wird. Die Gefahr, dass wir Menschen uns ohne Gottes Wegweiser ähnlich verirren, wie ortsfremde Autofahrer ohne Navi in Stuttgart, liegt auf der Hand. Der oben genannte Vers aus dem Kolosserbrief unterstreicht dies noch.
Hier geht es Paulus darum, die Gemeinde zu warnen, denn sie läuft Gefahr, "betrogen zu werden mit verführerischen Reden" durch "Philosophie und leerer Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus". (Verse 4 und 8). Alles wie heute, es geschieht wahrlich nichts neues unter der Sonne! (Pred. 1,9)

Schön, dass wir an Gottes Erkenntnis und Weisheit teilhaben dürfen, wenn wir wollen, und nicht auf die Weisen des Königs angewiesen sind. Es ist nicht unsere Weisheit, die das ermöglicht, es ist ein Geschenk Gottes und wir sollten es nutzen. Nicht um unter unseren Mitmenschen damit zu prahlen, sondern um sie zu retten, wie Daniel uns vorgemacht hat.

 

Ich wünsche Euch allen einen segensreichen Sonntag - ohne Erschrecken, aber mit Erkenntnis.
Euer Heiner

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure
Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Philipper 4,7, die Losung des 21.03.2020


Ihr Lieben!
Es ist schon ein gewaltiger Segensgruß, den wir hier vorliegen haben. Wie oft haben wir ihn schon gehört. Und er ist ziemlich rätselhaft: wieso übersteigt der Friede Gottes alle Vernunft?
Vernunft ist so ein alter Begriff, den schon die antiken Philosophen zu klären versuchten.
Damals verstand man darunter eher die Vorstellungskraft eines Menschen, in der Neuzeit dagegen geht man eher von seiner Erkenntnisfähigkeit aus. Nun lebte Paulus bekanntlich in der Zeit der Antike, daher wird er schon eher gemeint haben "Gottes Friede ist größer, als ihr euch vorstellen könnt", jedenfalls eher als "Gottes Friede ist größer als ihr erkennen könnt".
Wie auch immer, wir fragen uns doch trotzdem, warum Paulus das so hervorhebt, das mit der Vernunft, die ja offenbar nicht das höchste aller Dinge ist - was war geschehen?
Der Abschnitt, in dem dieser Gruß steht, ist überschrieben mit: "Mahnung zur Einigkeit und zur Freude im Herrn" (ich habe wieder meine bevorzugte Luther-1984-Version zur Hand).
Muss man die Gemeinde zur Freude ermahnen? Offenbar schon, denn die Situation war (was auch heute gelegentlich vorkommen kann) nicht ganz ungetrübt: zwei seiner engen Mitarbeiterinnen ermahnt Paulus, sich zu versöhnen, er bittet sogar andere Mitarbeiter darum, ihnen dabei zu helfen. Dass Menschen, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben, miteinander in Unfrieden leben, das ging damals ebenso wenig wie heute. Denn im Unfrieden geht auch die Freude verloren!
Deshalb die Ermahnung zur Freude - und zwar wie! Vers 4 ist vielen von Euch bekannt: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!"
Merkt Ihr's? Die Wiederholung macht's! "Und ich sage es nochmals: Ohne die Freude geht es nicht!" Weitere Ermahnung (Vers 5): "Eure Güte lasst kundsein allen Menschen! Der Herr ist nahe!" Ach ja, richtig - über die alltäglichen Geplänkel kann man dies durchaus mal vergessen: der Herr ist nahe... Die Erwartung der zeitlichen Nähe (Wiederkunft Jesu), die damals vorherrschend empfunden wurde, war ein Irrtum (nachher sind wir immer schlauer), kein Irrtum ist aber, dass er uns nahe ist im Sinne von: beistehend...
Und noch eine weitere Ermahnung (Vers 6): "Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!"
Bitten und danken in einem Atemzug. Keine Sorge! Paulus, Du nimmst uns hart ran, kennst Du uns denn gar nicht? Das ist nicht so einfach, keine Sorge zu haben...
Aber er meint es ernst. Denn diese Ermahnungen sind notwendig: wir sind, innerlich unvorbereitet, gar nicht in der Lage, diesen Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft, als Bewahrer zu erleben. Voraussetzung ist: Aussöhnung mit unseren Mitmenschen, erst recht mit unseren Geschwistern; Güte gegenüber allen Menschen; Ablegen aller Sorgen um alle Dinge; Freude! Freude daran, "im Herrn" zu sein, dazuzugehören, Teil des Ganzen zu sein. Nicht einfach, aber notwendig. Und dann erst kann er unsere Herzen (das was wir aussenden) und Sinne (das was wir aufnehmen) in Christus Jesus bewahren. Ihr Lieben, lasst Euch bewahren!
Euer Heiner

Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit,
in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten
um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2.Korinther 12,10, die Losung des 20.03.2020


Ihr Lieben!
Mir fällt auf, dass ich diesen Vers nicht lesen mag, ohne die beiden Verse davor. Der Sinn erschließt sich nicht in diesem Vers allein. Ist Schwachheit eine Qualität "an sich"? Ist Schwachheit eine Form von Stärke? Welchen Sinn haben die beschriebenen Widrigkeiten?
Die Gute Nachricht ließe sich sicher auch ohne sie verbreiten. Gottes Liebe wäre sicher auch ohne Nöte und Ängste, ohne Verfolgungen und Misshandlungen (die wir hier nicht, wohl aber andere anderswo, erleiden) gut und gerne zu vermitteln; oder von besonders starken Menschen, die allen Widerständen trotzen und aus jeder Schlacht siegreich hervorgehen.
Gehen wir also den Schritt zurück, Vers 9: "Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne."
Aha - ein kleines Licht am Ende des Tunnels: Paulus hat in seinem Inneren Platz für noch etwas anderes als nur seine eigene Kraft: für die Kraft Christi. Nun wird uns schon schemenhaft deutlich, wo der alte Hase hin will.
Die Starken, die Kraftprotze, die Könner, die alles haben und nichts brauchen (besonders keinen Rat und keine Hilfe), sind offenbar nicht immer die optimalen Partner für Gottes Team. Die Kraft Christi (und wer würde auf sie verzichten wollen, wenn er sie einmal kennen gelernt hat?) hätte keinen Platz in ihm.
Seid also mutig, Eure Schwächen und Ängste zuzulassen. Sie sind keine Schande! Sie sind eine Chance...
Das wäre für heute sicherlich genug, was zu bedenken wäre. (Wenn einer so etwas sagt, kommt natürlich noch was nach, nämlich: AABER:) Wagen wir noch einen weiteren Schritt zurück. Weil uns dann noch etwas auffallen wird. Ich frage mich nämlich: WARUM hat er das zu Paulus gesagt, das mit der Gnade, die genügen soll? Was wollte Paulus denn, das darüber hinaus gegangen wäre? Da wird man doch neugierig, oder?
Irgend etwas hatte Gottes berühmter Mitarbeiter gehofft, war aber enttäuscht worden. So kann es einem gehen, wer kennt das nicht. Etwas sollte stattfinden, war vorbereitet, musste aber verschoben werden. Oder gar abgesagt. Oder wir wollten etwas unternehmen, wurden aber krank. Warum nur?
Also gut - hier die Auflösung: Verse 7 und 8. "Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen (die wir ihm nicht absprechen können) nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal(!) zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche."

Paulus leidet also, wir wissen nicht an was, aber etwas stimmt nicht. Wir vermuten eine Krankheit, eine chronische wahrscheinlich, der berühmte "Pfahl im Fleisch", über den sich viele Theologen schon viele Köpfe zerbrochen haben. Ich will nicht dazu beitragen.
Immerhin: es macht ihn schwach und er bittet Gott um Befreiung davon, damit er stark werden kann.
Nun wird Gottes Antwort verständlich: "Lass dir an meiner Gnade genügen", bleib auf dem Teppich, du läufst Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Du bist mein herausragender Mitarbeiter, ein Prophet, der hohe Offenbarungen erhält. Ich MUSS dir wehtun, damit ich dich nicht verliere.
Ich brauche nicht die Starken (wie oben beschrieben), sie können mir nicht helfen und sie erreichen auch nicht die anderen, meine geliebten Schafe, die in die Irre gegangen sind. Ich brauche Leute wie dich, die wissen, wie es ist, wenn etwas wehtut.
Ihr Lieben, Gott will uns gebrauchen. Darum ist unsere Schwachheit wichtig. Und darum ist es wichtig zu wissen, wo unsere Kraft herkommt. Das nimmt uns niemand weg und das können wir weitergeben.
Euer Heiner